ArchivDeutsches Ärzteblatt19/2020Martin Zindler: Pionier der experimentellen Anästhesie

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Martin Zindler: Pionier der experimentellen Anästhesie

Spielberg, Petra

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Martin Zindler, Foto: privat
Martin Zindler, Foto: privat

Prof. Dr. med. Martin Zindler, einer der Gründerväter der Deutschen Gesellschaft für Anästhesie, feierte dieser Tage seinen 100. Geburtstag. Zindler trug maßgeblich dazu bei, das Berufsbild des Anästhesisten in der deutschen Medizin zu etablieren und das Renommee des Fachs international zu stärken. Dem Jubilar war zudem die Weiter- und Fortbildung in dieser Fachdisziplin zeitlebens ein zentrales Anliegen.

Zindler wurde am 28. April 1920 in Strausberg bei Berlin geboren. Seine Weiterbildung absolvierte er an der University of Pennsylvania in Philadelphia, da es in Deutschland bis 1953 noch keinen Facharzt für Anästhesie gab. Anfang der 1950er baute Zindler an der damaligen Medizinischen Akademie Düsseldorf eine professionelle anästhesiologische Versorgung auf, mit der deutschlandweit ersten Abteilung für experimentelle Anästhesiologie. Dort führte er 1955 die erste Oberflächenhypothermie für Herzoperationen mit Kreislaufunterbrechung in Kontinentaleuropa aus.

1957 übernahm Zindler den Vorsitz seiner Fachgesellschaft. Unter seiner Präsidentschaft gelang es, eine bessere Bewertung der ärztlichen Anästhesieleistungen unter Einführung eines Zeitfaktors durchzusetzen und Planstellen für die Weiterbildung von Fachärzten für Anästhesie zu schaffen. Damit lieferte Zindler entscheidende Impulse zur wirtschaftlichen Existenzsicherung und zur Verbesserung der Zukunftsaussichten für Anästhesieärzte. Von 1966 bis zu seiner Emeritierung 1987 war er Ordinarius für Anästhesiologie an der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Petra Spielberg

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