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Hydroxychloroquin-Risiken bei Therapie von COVID-19 – Hydroxychloroquin ist zur Behandlung von Malaria und bestimmten Autoimmunerkrankungen indiziert. Es wird aktuell off-label auch zur Behandlung von COVID-19 angewendet. Laut Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) sollten Hydroxychloroquin-haltige Arzneimittel bei COVID-19 bevorzugt im Rahmen klinischer Studien und keinesfalls ohne Verschreibung und ohne ärztliche Aufsicht angewendet werden.

Hydroxychloroquin hat kardiale Nebenwirkungen wie Kardiomyopathien, QT-Verlängerung oder Herzrhythmusstörungen. Das Risiko kann bei gleichzeitigem Einsatz von Arzneimitteln mit ähnlicher kardialer Wirkung (wie Azithromycin) und bei höherer Dosierung erhöht sein.

Weitere bekannte Nebenwirkungen betreffen die Leber- und Nierenfunktion, Nervenzellschäden (mit der Folge epileptischer Anfälle) sowie Hypoglykämie. COVID-19-Patienten, die Hydroxychloroquin erhalten, sollten überwacht und vorbestehende Herzerkrankungen berücksichtigt werden. EKG-Kontrollen vor und regelmäßig während der Behandlung sollten erwogen werden. mls

Quelle: Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) Drug Safety Mail 2020-29

Nintedanib bei interstitieller Lungenerkrankung SSc-ILD zugelassen – Die Europäische Arzneimittelkommission (EMA) hat Nintedanib (OFEV®, Boehringer-Ingelheim) zur Behandlung einer interstitiellen Lungenerkrankung bei Erwachsenen mit systemischer Sklerose (SSc-ILD) zugelassen.

Die Zulassung basiert auf der SENSCIS®-Studie. Diese hat gezeigt, dass Nintedanib den Verlust der Lungenfunktion bei Menschen mit systemischer Sklerose assoziierter interstitieller Lungenerkrankung (SSc-ILD) verzögert. Nach der FDA-Zulassung im September 2019 wurde Nintedanib in dieser Indikation bisher in 15 Ländern zugelassen.

Die systemische Sklerose (SSc) oder Sklerodermie ist eine seltene, unheilbare Autoimmunerkrankung des Bindegewebes. Sie verursacht Fibrosen unter anderem in Lunge, Herz, Verdauungstrakt und Nieren und kann zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen. In der Lunge manifestiert sie sich als interstitielle Lungenerkrankung (ILD), bekannt als SSc-ILD. Diese ist für rund ein Drittel aller Todesfälle bei SSc-Patienten verantwortlich und eine der Haupttodesursachen bei systemischer Sklerose. Für SSc-ILD besteht daher ein hoher, bislang ungedeckter medizinischer Bedarf. mls

Quelle: Pressemitteilung von Boehringer-Ingelheim, 23. April 2020

Leitliniengerechte Eisentherapie als i.v.-Gabe – Bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz (CHI) kann eine leitliniengerechte Eisentherapie i.v. nicht nur deren Symptome und Lebensqualität, sondern auch die Ein-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit verbessern. Aktuelle Studien an diesem Patientenkollektiv von 33 % mit Anämie und 17 % ohne Anämie zeigen, dass nur ein geringer Teil von ihnen auf Eisenmangel untersucht und behandelt wurden.

Jene Patienten, die eine frühzeitige, leitliniengerechte Therapie mit Eisencarboxymaltose i.v. (ferinject®, Vivor Pharma) erhielten, waren nach 24 Wochen signifikant leistungsfähiger als nicht Behandelte. Eine orale Substitution mittels Eisen-Polysaccarid hat sich als nicht so effektiv erwiesen, da es bis zu 6 Monate dauert, um die Eisenspeicher wieder aufzufüllen. In der IRONOUT-Studie wurde gezeigt, dass eine orale Gabe die Leistungsfähigkeit nicht verbesserte, im Gegensatz zur i.v.-Gabe. Als möglicher Grund wird der Hepcidin-Block genannt. Dieses Leberenzym verhindert die Eisenaufnahme aus dem Darm bei oraler Substitution. Umgangen werden kann diese Blockierung durch die i.v.-Gabe von Eisencarboxymaltose. RSS

Quelle: Webkonferenz „Leitliniengerechte Eisentherapie– Transfer der Empfehlungen in den Behandlungsalltag“, 24. April 2020; Veranstalter: Vifor Pharma

Injektionstherapie mit ärztlichem Beratungsset für Dulaglutid – Die GLP-1-unterstützte Therapie (GUT) mit Dulaglutid (Trulicity®, Lilly Pharma) lässt sich vergleichsweise einfach auch in der Hausarztpraxis etablieren. Um den Behandlungsbeginn mit Dulaglutid für zu erleichtern, können Ärzte jetzt ein Beratungsset anfordern: Neben einer Checkliste mit „8 Tipps für den Therapiestart“, enthält das Set einen Demo-Pen zur Schulung der Patienten sowie weitere Informationen zum Einsatz von Dulaglutid. Das Set und eine Videokarte kann als handliches Minitablet mit Schulungsvideos in fünf Sprachen zum Wirkmechanismus von GLP-1-RA und zur Anwendung von Dulaglutid von interessierten Ärzten bei Lilly Deutschland angefordert werden. mls

Quelle: Pressemitteilung von Lilly Pharma, 29. April 2020

Benfotiamin, Cyanocobalamin und Weizenbier gegen Vitamin-B-Mangel – Besonders Diabetiker, speziell bei langfristiger Einnahme von Metformin, zählen zu den Risikogruppen für einen Vitami-B-Mangel. Jeder dritte Diabetiker entwickelt im Verlauf der Erkrankung eine diabetische Neuropathie sowie eine Schädigung der peripheren Nerven. Dies geschehe nicht nur wegen Vitamin B12- , sondern auch wegen eines Vitamin B1-Mangels, so Prof. Karl-Heinz Reiners, Erkelenz, und zwar infolge des krankheitsbedingten renalen Verlustes, obwohl gerade wegen der Hyperglykämie der Bedarf erhöht ist.

Neben einer Lifestyle-Änderung müsse gerade der Mangel von B-Vitaminen konsequent ausgeglichen werden. Dies könne durch eine tägliche orale Gabe Benfotiamin (milgamma® protect, Wörwag) sowie Cyanocobalamin (B12 Ankermann®, Wörwag) geschehen. Weizenbier könne den Vitamin-B-Haushalt ebenfalls regeln, so Reiners, der Nachteil dabei sei der Alkohol. hv

Quelle: Online Pressekonferenz „Wenn Krankheiten und Arzneimittel auf die Nerven gehen: „Welche Rolle spielen Biofaktoren bei neurologischen Folgeerkrankungen?“, 27. April 2020; Veranstalter: Wörwag Pharma

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