ArchivDeutsches Ärzteblatt21/2020Randnotiz: Pflegerin als Superheldin

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Randnotiz: Pflegerin als Superheldin

Maybaum, Thorsten

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Wenn ein kleiner Junge mit Superhelden spielt, ist das an sich noch nichts Besonderes. Doch wenn Batman und Spiderman in einem Bild des Streetart-Künstlers Banksy in einem Papierkorb landen, dann schon. Stattdessen schwingt ein knieender Junge in Latzhosen in dem Kunstwerk eine Krankenpflegerin mit Umhang und Mundschutz durch die Lüfte. Das rote Kreuz auf der Brust der Pflegerin ist der einzige Farbklecks in dem einen Quadratmeter großen schwarz-weißen Gemälde. Das Bild, das auch auf dem Instagram-Account des Künstlers (http://daebl.de/CR49) zu sehen ist, hat Banksy für das britische General Hospital in Southampton gemalt. „Danke für alles, was Sie tun. Ich hoffe, dies erhellt den Ort ein wenig, auch wenn es nur schwarz und weiß ist“, schrieb der Künstler auf einen Zettel, den er im Krankenhaus hinterließ. Das Gemälde, das Banksy als „Game Changer“ betitelte, soll Medienberichten zufolge bis zum Herbst im Krankenhaus bleiben und dann versteigert werden. Der Erlös soll an den unterfinanzierten staatlichen Gesundheitsdienst National Health Service (NHS) gehen, wie eine Sprecherin Banksys bestätigte. Die Geschäftsführerin des Krankenhauses, Paula Head, sagte der BBC, das Gemälde werde von allen im Krankenhaus geschätzt. Menschen hätten einen Moment, um innezuhalten, nachzudenken und das Kunstwerk zu würdigen. „Es wird zweifellos auch massiv die Moral aller stärken, die in unserem Krankenhaus arbeiten und die gepflegt werden“, sagte sie. Banksys Identität ist unbekannt. Der Künstler, der etwa für überraschend auftauchende Graffiti bekannt ist, soll aus Bristol stammen und in London wohnen.

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