

Ein ungelöstes Problem nach Bypass-Operationen und perkutaner Angioplastie sind schnelle
Wiederverschlüsse durch neointimale Hyperplasie und einer damit beschleunigten Arterioskleroseentwicklung
nach dem Eingriff. Die Autoren behandelten 41 Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit unter
randomisierten Bedingungen. Vor der Implantation eines autologen venösen Bypasses wurde bei 17 Patienten
die entnommene Vene einer Gentherapie unterzogen. Das Gefäßtransplantat wurde zehn Minuten lang in einer
Oligodesoxynukleotid (E2F-decoy)-Lösung gebadet. Dann wurden die Venenbypässe implantiert. 16
Kontrollpatienten wurden konventionell gefäßchirurgisch behandelt. Die primären Endpunkte der Studie waren
Sicherheit, Hemmung der Zellzyklus-Regulatorgene sowie die Effektivität der DNA-Synthese in den
Venenbypässen. Die Effizienz der Gentransfektion betrug 89 Prozent. Die Antigenkonzentration der
Proliferationszellen sowie die Bromodesoxyuridin-Inkorporation waren um 73 Prozent vermindert. Die Gruppen
unterschieden sich nicht bezüglich direkter postoperativer Komplikationen. Obwohl das Studiendesign die
Beurteilung der klinischen Ergebnisse nicht vorsah, konnte zumindest festgestellt werden, dass nach zwölf
Monaten in der mit E2F-decoy behandelten Patientengruppe deutlich weniger Bypässe verschlossen waren, als
in der unbehandelten Gruppe (Konfidenzintervall 95 Prozent). Die Autoren schließen aus den Ergebnissen der
Studie, dass die intraoperative Transfektion von humanen Venenbypässen mit E2F-decoy sicher und gut
machbar ist. Es gelingt eine sequenzspezifische Hemmung von Zellzyklus-Genexpression sowie eine Hemmung
der DNA-Replikation. Die Anwendung einer derartigen Gentherapie an größeren Patientenkollektiven muss
bestätigen, dass die Wiederverschlussraten von Venenbypässen durch eine Gentherapie gesenkt werden können.
dem
Mann MG, Whittemore AD, Donaldson MC et al.: Ex-vivo gene therapy of human vascular bypass grafts with
E2F decoy: The Prevent single-centre, randomised, controlled trial. The Lancet 1999; 354: 1493-1498.
Dr. Viktor Dzau, Tower 1, Office of the Chairman. Department of Medicine, Brigham and Women’s Hospital 75
Francis Street, Boston, MA 02115, USA.
Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.