MANAGEMENT
Lebererkrankungen: Therapieempfehlungen für COVID-19-Patienten


Die Deutsche Leberstiftung hat Empfehlungen zur Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Lebererkrankungen während der Coronapandemie herausgegeben. Sie beruhen auf einem Positionspapier der European Association for the Study of the Liver und der European Society of Clinical Microbiology and Infectious Diseases.
Im Augenblick existierten noch wenige Daten über die Wechselwirkungen einer bereits bestehenden Lebererkrankung und den Verlauf einer Infektion mit dem Coronavirus, hieß es aus der Leberstiftung. Gleichwohl gehörten Patienten mit fortgeschrittenen Lebererkrankungen sowie Lebertransplantierte vermutlich zu den Risikopatienten für COVID-19.
In dem Papier geht es aber nicht nur um die Versorgung von Patienten mit einer akuten Coronainfektion, sondern auch um die langfristige Versorgung der Leberpatienten im Umfeld der Coronapandemie. „Trotz der aktuellen Situation ist es für die Betroffenen elementar, eine angemessene Versorgung von Patienten mit chronischer Lebererkrankung aufrechtzuerhalten“, erklärte Prof. Dr. med. Markus Cornberg, einer der Autoren, leitender Oberarzt der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie an der Medizinischen Hochschule Hannover und Medizinischer Geschäftsführer der Deutschen Leberstiftung. Man müsse Wege finden, diese Versorgung zu realisieren. Das Papier enthält daher neben Empfehlungen für Behandelnde auch einen Algorithmus für die Priorisierung der Versorgung von Patienten mit einer chronischen Lebererkrankung und einen Überblick über die aktuellen Behandlungsmöglichkeiten, um Ärztinnen und Ärzte bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen.
Die Autorinnen und Autoren weisen unter anderem daraufhin, dass SARS-CoV-2 durchaus auch in der Leber auftreten könnte. „Somit können auch Leberbiopsien und sicherlich Koloskopien ein Virenübertragungsrisiko bergen, wenn sie nicht unter Einhaltung strenger Infektionskontrollmaßnahmen durchgeführt werden“, schreiben sie. hil