

Diettrich begann seine berufliche und wissenschaftliche Karriere nach der Promotion (1967) und seiner Anerkennung als Facharzt für Chirurgie zunächst als Oberarzt unter Prof. Dr. med. Helmut Wolff an der Medizinischen Akademie in Dresden (1975). Von 1976 bis 1979 war Heinz Diettrich Chefarzt am Krankenhaus St. Joseph-Stift in Dresden und kehrte dann wieder an die Dresdener Akademie zurück, um sich 1983 zu habilitieren. Dann erhielt er 1987 eine außerordentliche Dozentur, die außerplanmäßige Professur 1992. Seit 1994 wirkt Diettrich als Chefarzt an der Chirurgischen Klinik am Krankenhaus Dresden Neustadt.
Mit politischer Weitsicht begabt, mit Blick für die großen gesellschaftlichen Zusammenhänge zur Zeit der politischen Wende 1989/90 wurde er dank seiner integrativen Fähigkeiten der Gründer der Sächsischen Landesärztekammer und seit Mai 1990 bis 1999 deren Präsident. Seiner energischen Förderung verdankt die sächsische Ärzteschaft die Etablierung eines eigenen Versorgungswerkes (1992) und den Bau eines eigenen Verwaltungsgebäudes (1996), zugleich Fortbildungsstätte und Begegnungsort der Künste.
Als Mitglied des Vorstandes der Bundesärztekammer brachte er dort, und als Vorsitzender sowie Mitglied mehrerer Ausschüsse, ostdeutsche Erfahrung beim Aufbau der ärztlichen Selbstverwaltung engagiert, kritisch und konstruktiv ein. In seine Präsidentschaft fiel die Ausrichtung des 96. Deutschen Ärztetages 1993 in Dresden. 1999 zog er sich, nach Abschluss der Aufbauphase der Kammer, aus der aktiven berufspolitischen Arbeit zurück. 1996 erhielt Prof. Diettrich das Bundesverdienstkreuz und ist seit 1999 Ehrenpräsident der Sächsischen Landesärztekammer.
Dr. med. Peter Schwenke, Leipzig
Prof. Dr. h. c. J. F. Volrad Deneke wird am 8. März 80 Jahre alt. Sein Lebenswerk ist mit der Ärzteschaft,
insbesondere auch dem Deutschen Ärzteblatt und den Freien Berufen, vielfältig und eng verbunden.
Johann Friedrich Volrad Deneke, 1920 in Wernigerode im Harz geboren, zog es nach Abitur (in Davos) und
Buchhändlerlehre schon bald zum Wirtschaftsjournalismus: zunächst bei einem Pressedienst, gleich nach dem
Zweiten Weltkrieg beim Evangelischen Presseverband, dann bei den "Aachener Nachrichten", dort zuletzt
stellvertretender Chefredakteur. Später Freiberufler in Bonn, seit 1952 dann zugleich Leiter der Pressestelle der
deutschen Ärzteschaft in Bonn, später in Köln; zugleich war er Schriftleiter, später Hauptschriftleiter des
Deutschen Ärzteblattes (von 1955 bis 1969). In der vierten Legislaturperiode (1961 bis 1964) war Deneke
Bundestagsabgeordneter der FDP. Hauptgeschäftsführer der FDP in Bonn war Deneke von 1969 bis 1971.
Danach ist er zum Hauptgeschäftsführer des Hartmannbundes (Verband der Ärzte Deutschlands e.V.) in Bonn
und 1974 schließlich zum Hauptgeschäftsführer der Bundesärztekammer (Köln) berufen worden, ein Amt, das
er bis 1984 (seinem Eintritt in den Ruhestand) innehatte. 1984 wurde er zum Präsidenten des Bundesverbandes
der Freien Berufe gewählt, ein Ehrenamt, das auch seinen schriftstellerischen und wissenschaftlichen Interessen
entsprach und das er bis Mai 1994 innehatte. Deneke ist mit zahlreichen Beiträgen zur Soziologie der Freien
Berufe, zur Gesundheitspolitik und zur Geschichte der medizinischen Publizistik hervorgetreten. Mehr als 280
Arbeiten und wissenschaftliche Werke begründen seinen Ruf, darunter das Werk "Der freie Beruf", eine erste
grundlegende wissenschaftliche Darlegung der Soziologie und der Funktion der Freien Berufe in Deutschland.
An drei Universitäten versah Deneke Lehraufträge. In Anerkennung seines wissenschaftlichen Lebenswerks
verlieh ihm die Landesregierung Nordrhein-Westfalen im April 1975 den Titel "Professor". Im Jahr 1996
ernannte ihn die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Lüneburg zum Ehrendoktor (Dr. rer. pol.
h. c.).
Darüber hinaus war und ist Deneke seit langen Jahren in zahlreichen Gremien der Selbstverwaltung der Freien
Berufe, insbesondere der Ärzteschaft, aktiv. So war er jahrzehntelang Mitglied der Vertreterversammlung der
Bundesversicherungsanstalt für Angestellte, Berlin, Mitglied und (alternierender) Vorsitzender der
Vertreterversammlung der Verwaltungsberufsgenossenschaft sowie Vorstandsmitglied der Ludwig-SieversStiftung (Köln).
Professor Deneke ist für seine Verdienste um die wissenschaftliche Publizistik, die Soziologie der Freien Berufe
und seinen ehrenamtlichen Einsatz wiederholt und höchst "dekoriert" worden: So ist er Träger des Großen
Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (1975), mit Stern (1986) und Träger
mehrerer Auszeichnungen der Ärzteschaft und der Freien Berufe. Er ist Ehrenmitglied des Bundes- und
Landesverbandes Nordrhein-Westfalen der Freien Berufe e. V., des Bundesverbandes Deutscher
Schriftstellerärzte e.V. und der Union Mondial des Ecrivains Médécins.
Mit dem Deutschen Ärzteblatt ist Deneke seit je und nach wie vor verbunden, anfangs als Schriftleiter, häufig als
Autor, stets aber als Anreger und kluger Berater - bis in diese Tage. Das DÄ gratuliert seinem alten Chef
herzlich! DÄ
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