ArchivDeutsches Ärzteblatt29-30/2020Digitalisierung: Was Ärzte jetzt für die Telematikinfrastruktur brauchen

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Digitalisierung: Was Ärzte jetzt für die Telematikinfrastruktur brauchen

Hillienhof, Arne; Haserück, André

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Foto: Cybrain/stock.adobe.com
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Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) appelliert eindringlich an alle Ärztinnen und Ärzte sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, sich rechtzeitig um die nötige Technik für die kommenden Anwendungen der Telematikinfrastruktur (TI) zu kümmern.

„In den Startlöchern stehen das Notfalldatenmanagement und der elektronische Medikationsplan“, erläuterte KBV-Vorstandsmitglied Thomas Kriedel in einem Video auf KV-On. Ab 2021 müssten alle Ärzte sämtliche Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen an die Krankenkassen elektronisch übermitteln. Patientinnen und Patienten erhielten nur noch einen Ausdruck für die Arbeitgeberin/den Arbeitgeber und für sich. Dafür sei ein Update des Konnektors nötig. Zudem benötigten Praxen einen „Dienst für Kommunikation in der Medizin“ (KIM) zur sicheren Übertragung von Daten und einen elektronischen Heilberufsausweis für die Signatur. Spätestens ab 1. Januar 2021 müssten diese digitalen Geräte und Dienste in den Praxen vorhanden sein, betonte Kriedel.

Er wies daraufhin, dass mit dem derzeitigen Konnektor nur das Versichertenstammdatenmanagement möglich sei. Für die neuen Anwendungen sei aber ein E-Health-Konnektor nötig. Dazu werde auf das vorhandene Gerät lediglich ein Software-Update aufgespielt – ohne dass der Konnektor ausgetauscht werden müsse. Die Updates erwartet die KBV im Juli und August.

Außerdem sei ein Kommunikationsdienst notwendig, um Arztbriefe oder die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen schnell und sicher an die Empfänger weiterzuleiten. Kriedel kündigte an, dafür werde es mehrere Anbieter geben. Auch die KBV werde voraussichtlich Mitte August einen KIM-Dienst namens „kv.dox“ auf den Markt bringen. Kriedel wies daraufhin, dass die KBV Finanzierungsvereinbarung für die TI mit den Krankenkassen abgeschlossen hat. Darin seien alle Pauschalen aufgeführt, die Ärzte und Psychotherapeuten für die Ausstattung und den laufenden Betrieb erhielten.

Die gematik mahnte zudem, dass Konnektoren, die über einen längeren Zeitraum nicht mit der TI verbunden wurden, in einen besonderen Sicherheitszustand gehen. Um das zu umgehen, sollten Praxisinhaber regelmäßig Updates für die Konnektoren aufspielen und die Konnektoren durchgängig online halten. hil/aha

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