ArchivDeutsches Ärzteblatt29-30/2020COVID-19-Kritik: Gekrönte Seuche
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Dass der Medizinjournalismus des DÄ sich dem politisch intendierten Framing in seiner Wort- und Begriffswahl zunehmend unterwirft, wundert nicht. Psycho-linguistisch wohl durchdacht, wird gezielt eine ideologisch konnotierte Semantik des political correctness benutzt. Dass der Terminus-politicus „Verschwörungstheorie“ nicht fehlen darf, versteht sich dabei von selbst.

Dass dieser mit bestimmten Intentionen in die Politologie der Sechzigerjahre insufflierte, schillernde Terminus mittlerweile zu einer brauchbaren Keule zur Niederhaltung unkorrekter politischer und leider auch begründeter, abweichender wissenschaftlicher Meinungen genutzt wird, dazu bedarf es nicht einer Anleihe bei der AfD und Geistesverwandten, sondern der aufmerksamen Lesart auch des DÄ. Die Aufarbeitung der Implementierung des Begriffes „Verschwörungstheorie“ legt zumindest den Verdacht einer „Verschworenheit“ der seinerzeit daran beteiligten Framingagenturen nahe. Zunehmend wird auch der wissenschaftsimmanente Diskurs von dieser Art des Framing bestimmt bzw. kontrolliert.

So ist der „Corona-Diskurs der Virologen“, fern aller Verschwörungstheorie, doch ganz offenbar von einer Liaison von Politik und Forschungsinteresse bestimmt. Aber schon allein der (begründete) Verdacht einer engen Interessenkoalition bzw. gegenseitigen Kontamination zwischen dem Medizin-pharmakologischen-Komplex mit polit-ökonomischen Begehrlichkeiten oder leise (gleichwohl auch begründete) Zweifel an den virologisch-immunologischen und epidemiologischen Dogmata in Sachen der gekrönten Seuche werden umgehend mit dem Kainsmal der Verschwörungstheorie belegt. Fern einer Verschwörungsparanoia stellt sich dabei die Frage, was denn in diesem vorgeblich so rational und der Vernunft und um Objektivität huldigenden und natürlich „herrschaftsfreien Diskurs“ nicht verschworen ist.

Dr. med. Reinhard Baden, 70597 Stuttgart

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