ArchivDÄ-TitelSupplement: PerspektivenSUPPLEMENT: Onkologie 3/2020Lungenkrebs: Raucher könnten von Screening profitieren

SUPPLEMENT: Perspektiven der Onkologie

Lungenkrebs: Raucher könnten von Screening profitieren

Dtsch Arztebl 2020; 117(33-34): [30]

Hillienhof, Arne

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Der Nutzen eines Lungenkrebsscreenings mittels einer Niedrigdosis-Computertomografie (Low-dose-CT) ist für starke und ehemalige Raucher höher als der Schaden. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in einem Vorbericht. Die IQWiG-Wissenschaftler berücksichtigten hierfür 8 Studien mit mehr als 90 000 Personen. Danach kann das Low-dose-CT-Screening bei „Personen mit erhöhtem Lungenkrebsrisiko aufgrund von derzeitigem oder ehemaligem starken Tabakkonsum“ das Risiko für einen Lungenkrebstod um 6 von 1 000 Personen verringern.

Auf Basis der Studienergebnisse lässt sich jedoch nicht nachweisen, dass die Screeningteilnehmer insgesamt länger leben, da sie statt an Lungenkrebs an weiteren tabakassoziierten Erkrankungen (z. B. kardiovaskuläre) sterben können. Zudem kam es bei 1–15 von 1 000 Personen wegen falsch-positiver Befunde zu invasiven Abklärungseingriffen, die ohne Screening nicht durchgeführt worden wären, aber Komplikationen wie einen Pneumothorax verursachen können.

Geschätzte 0–22 von 1 000 zum Screening eingeladene Personen erhalten zudem die Diagnose für
einen Lungenkrebs, der im Verlauf ihrer restlichen Lebenszeit keine Beschwerden verursacht hätte. Dennoch sehen die IQWiG-Wissenschaftler in der Gesamtabwägung einen Anhaltspunkt für einen Nutzen des Low-dose-CT-Screenings. hil

Quelle: https://www.iqwig.de/download/S19-02-Lungenkrebsscreening-mittels-Low-Dose-CT_Vorbericht_V1-0.pdf.

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