ArchivDeutsches Ärzteblatt33-34/2020Arbeitszeitmodelle: Unimedizin Rostock baut flexiblen Pflegepool auf

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Arbeitszeitmodelle: Unimedizin Rostock baut flexiblen Pflegepool auf

dpa

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Pflegekräfte sollen dort einspringen, wo personelle Engpässe entstehen – so sieht es das neue Modell der Universitätsmedizin Rostock vor. Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Bernd Wüstneck
Pflegekräfte sollen dort einspringen, wo personelle Engpässe entstehen – so sieht es das neue Modell der Universitätsmedizin Rostock vor. Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Bernd Wüstneck

Mit einer groß angelegten Kampagne will die Universitätsmedizin Rostock um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ein neues flexibles Arbeitszeitmodell werben. Dabei soll ein fester Pool aus rund 100 Mitarbeitenden gebildet werden, die dort einspringen, wo kurz- oder auch langfristige personelle Engpässe entstehen, sagte der Pflegevorstand der Klinik, Annett Laban.

Hintergrund sei, dass bei den rund 1 000 Pflegestellen der Uniklinik immer mit zehn Prozent Urlaubern zu rechnen sei. Weitere zehn Prozent seien krank oder auf Fortbildung. Das Modell „Uniflexteam“ ist laut Laban auch eine Reaktion auf den sich zuspitzenden demografischen Wandel, der sich auch in der Uniklinik auswirkt.

Wie die Projektkoordinatorin Caren Erdmann sagte, wurde das System in Holland entwickelt. In Deutschland sei Rostock die erste Uniklinik mit einem solchen System. Sie hoffe, dass sich die gewünschten Effekte der Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung rasch einstellen. Denn mit dem Pool solle sichergestellt werden, dass die derzeitigen Pflegekräfte in Notfällen nicht aus ihrer Freizeit herausgeholt werden müssen. Der Dienstplan für die Stammbesetzung soll so stabil gehalten werden.

Zudem berge der Pool die Chance für die, die eine Pflegeausbildung haben und den Job nicht ausüben wollen, weil ein starres Drei-Schichten-System abgelehnt wird. „Unsere Zielgruppen sind die Menschen, die flexible Arbeitszeiten brauchen“, sagte Erdmann.

„Es gibt genau diese Menschen“, betonte die Leiterin des Pflegedienstes im Rheinland Klinikum Neuss (NRW), Andrea Albrecht. Hier wird dieses Modell bereits seit vier Jahren eingesetzt. Ihr flexibler Pool besteht inzwischen aus mehr als 70 Mitarbeitenden bei 600 Beschäftigten im Pflegedienst. dpa

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