ArchivDeutsches Ärzteblatt35-36/2020Grüne: Über Homöopathie soll der Parteitag entscheiden

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Grüne: Über Homöopathie soll der Parteitag entscheiden

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Hat den Kompromiss mit erarbeitet: Grünen-Parteichef Robert Habeck. Foto: picture alliance/dpa/Britta Pedersen
Hat den Kompromiss mit erarbeitet: Grünen-Parteichef Robert Habeck. Foto: picture alliance/dpa/Britta Pedersen

Die Grünen-Spitze hat einen Kompromissvorschlag zum parteiinternen Streit um die Finanzierung der Homöopathie durch die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) erarbeitet und will darüber beim Bundesparteitag abstimmen lassen. Grünen-intern gab es monatelang Streit, ob die Krankenkassen die Kosten für homöopathische Mittel übernehmen sollen. Die Debatte sei „weitestgehend gelöst“, kündigte Parteichef Robert Habeck in der ARD an. Der Vorschlag sieht demnach vor, dass Kassen homöopathische Mittel über einen Wahltarif bezahlen können. Diesen Sondertarif müssen Versicherte gesondert abschließen und somit extra bezahlen. So gebe es ein „Solidarsystem innerhalb der Homöopathie-Medikamenten-Liebhaber“, aber die Allgemeinheit zahle nicht dafür, sagte Habeck. Eine Grünen-Sprecherin teilte mit, der Vorschlag sei unter Federführung von Habeck erarbeitet und dem Bundesvorstand im Juli vorgelegt worden. Grünen-Chefin Annalena Baerbock betonte, dass auch Gesundheitspolitiker beteiligt gewesen seien. Der Vorstandsbeschluss solle „nach abschließenden Beratungen in einigen Wochen gefasst werden“. Beim Parteitag in Karlsruhe vom 20. bis 22. November soll das Papier vorgelegt werden. Die Krankenkassen dürfen derzeit Homöopathie als Satzungsleistung anbieten. Bundesärztekammer und Kassenärztliche Bundesvereinigung haben sich mehrfach für ein Ende der Homöopathie zulasten der GKV ausgesprochen. dpa

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