ArchivDeutsches Ärzteblatt PP9/2020Thüringen: Viele Bewerber auf neue Psychotherapeutensitze

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Thüringen: Viele Bewerber auf neue Psychotherapeutensitze

Hillienhof, Arne

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Die Zulassungsausschüsse für Ärzte und Psychotherapeuten in Thüringen haben nach der Veröffentlichung des neuen Bedarfsplanes mehr als 300 Bewerbungen auf freie Arzt- und Psychotherapeutensitze erhalten. „Besonders freut mich, dass sich die Bewerber für Stadt und Land gleichermaßen interessieren. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) wirbt seit Jahren für die ambulante Tätigkeit in Thüringen“, sagte die Vorstandsvorsitzende der KV, Dr. med. Annette Rommel.

Besonders groß ist offenbar das Interesse an der psychotherapeutischen Versorgung: Für die 17,5 freien Sitze gingen 237 Bewerbungen ein. Der Zulassungsausschuss für Ärzte erhielt nur 68 Bewerbungen, verteilt auf unterschiedliche Fachgruppen. Auf die aktuell 55 freien Sitze für Hausärzte in Thüringen bewarben sich nur 14 Interessenten. Im fachärztlichen Bereich gingen 24 Bewerbungen auf Sitze für Nervenärzte (Neurologen und Psychiater) ein. In dieser Fachgruppe waren durch die neue Bedarfsplanung mit 21,5 die meisten Arztsitze neu entstanden.

„Die Zahl der unbesetzten Augenarztsitze steigt kontinuierlich und beträgt aktuell 13,5. Auf keinen dieser Sitze erhielt der Zulassungsausschuss eine Bewerbung“, sagte Rommel. Sie wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die KV diese Arztgruppe besonders fördere.

Der neue Bedarfsplan in Thüringen basiert auf der 2019 vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) erlassenen neuen Bedarfsplanungsrichtlinie. Er ist seit Juni dieses Jahres in Kraft.

Die Bewerbungen auf die freien Sitze werden laut der KV jetzt vom Zulassungsausschuss geprüft. Ab dem Herbst entscheiden die Ausschüsse über die Besetzung. Ärzte und Psychotherapeuten, die den Zuschlag erhalten, haben dann jeweils drei Monate Zeit, um ihre Praxis zu eröffnen. hil

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