

Ausstellungen können wieder live besucht werden, aber eventuell ist es erforderlich, zuvor ein Zeitfenster zu buchen oder Tickets vorab online zu erwerben.
BERLIN
Bis 10. Januar 2021:
Status Macht Bewegung
Bewegung ist mehr als ein physischer Akt. Menschen bekunden über die Art, wie sie sich fortbewegen, ihren sozialen Status und unterwerfen sich dabei den jeweiligen Gesellschaftsnormen. Durch Corona wurde zudem deutlich, wie sehr Bewegung mit Freiheit, Privilegien und Verboten einhergeht. Die Ausstellung untersucht das aufschlussreiche Phänomen kulturhistorisch und kulturübergreifend (Bild: Lotosschuh, China, 2. Hälfte 19. Jahrhundert). Spannend: 16 Nachwuchswissenschaftler/-innen der Staatlichen Berliner Museen haben für die Schau Werke aus den 14 hauseigenen Sammlungen vom Ägyptischen Museum bis zum Kupferstichkabinett ausgewählt.
Kulturforum, Matthäikirchplatz 6, Tel.: 030 266424242, www.smb.museum.de; Di.–Fr. 10–18, Sa./So. 11–18 Uhr
Hamburg
25. September bis 24. Januar 2021:
Max Beckmann. Weiblich-männlich
Es geht um Begehren und Hingabe, Zartheit und Stärke, Freiheitsdrang und Verschmelzung: Max Beckmanns Interesse galt vor allem dem Menschen. Seine Porträts von Frauen und Männern, seine Selbstdarstellungen und Doppelbildnisse sowie mythologischen und biblischen Figurenbilder geben Einblick in sein Verständnis von Weiblichkeit und Männlichkeit. Beckmann war fasziniert von den Mythen verschiedenster Kulturen und beschäftigte sich intensiv mit C. G. Jung und dem Philosophen Otto Weininger. Zu sehen sind circa 140 seiner Gemälde, Plastiken und Arbeiten auf Papier.
Kunsthalle, Glockengießerwall 5, Tel.: 040 428131200, www.hamburger-kunsthalle.de; Di.–So. 10–18, Do. 10–21 Uhr
KÖLN
26. September bis 3. Januar 2021:
Russische Avantgarde
Die Russische Avantgarde bildet einen der Sammlungsschwerpunkte des Kölner Museums Ludwig: Es besitzt aus dieser Epoche zu Anfang des 20. Jahrhunderts rund 600 Werke, darunter etwa 100 Gemälde. Aber nicht alle Bilder sind echt, Arbeiten der Russischen Avantgarde wurden – aufgrund ihrer verzögerten Rezeption nach dem Stalinismus – besonders oft gefälscht. Mit der derzeitigen Untersuchung seiner Sammlung durch internationale Experten und der begleitenden Studioausstellung möchte das Museum das brisante Thema enttabuisieren.
Museum Ludwig, Heinrich-Böll-Platz, Tel.:
0221 22126165, www.museum-ludwig.de;
Di.–So. 10–18, 1. Do. im Monat 10–22 Uhr
Mannheim
Bis 10. Januar 2021:
In 80 Bildern um die Welt
Hochkarätige Reisefotografien des 19. und 20. Jahrhunderts dokumentieren, wie sich das Reisen, aber auch die Fototechnik verändert haben. Die Sehnsuchtsorte, die Fotokünstler wie Henri Cartier-Bresson, Jürgen Heinemann, Fritz Henle, Helmut Gernsheim, Robert Häusser sowie renommierte
Fotoreporter der Zeitschrift Stern mit der Kamera festhielten, erinnern auch daran, dass der Aufbruch in die Ferne nicht mehr selbstverständlich ist.
Museum Zeughaus/C5, Reiss-Engelhorn-
Museen, Tel.: 0621 2933150, www.rem-mannheim.de; Di.–So. 11–18 Uhr
MÜNCHEN
10. September bis 21. Februar 2021:
Lucy McKenzie: Prime Suspect
Mit ihrer ersten circa 100 Exponate umfassenden Retrospektive wird eine Künstlerin geehrt, die sich durch ihren malerischen Einsatz von Trompe-l’OEil-Effekten einen Namen machte: Lucy McKenzie (geb. 1977 in Glasgow) kreiert mit tradierten Techniken der dekorativen Malerei des 19. Jahrhunderts überraschend neue Konstellationen nicht nur auf der Leinwand.
Museum Brandhorst, Theresienstr. 35 A, Tel.: 089 238052286, www.museum-brandhorst.de; Di.–So.10–18, Do. 10–20 Uhr
Sabine Schuchart
Der besondere Tipp
Spiegel gesellschaftlicher Phänomene
Enttäuschungen, ihre Ursachen und deren Bewältigung nehmen in der Psychotherapie einen wichtigen Raum ein. Auch in der Kunst existiert eine Auseinandersetzung mit unerfüllten Erwartungen, wiederkehrenden Frustrationen und fundamentalen Illusionen – dem Schwerpunktthema der Kunsthalle Osnabrück im nächsten Halbjahr: In mehreren Einzelausstellungen, darunter „Men in Trouble“ der Videokünstlerin, Regisseurin und Autorin Jovana Reisinger (Bild: „Beauty is life“, Filmstill, 2020), sowie einer begleitenden Publikation mit Themenbeiträgen können die Positionen verschiedener Künstler/-innen nachvollzogen werden. Sie verweisen in ihren Arbeiten auf die vermeintlich individuelle Enttäuschung als Spiegel gesellschaftlicher Phänomene, aber auch als Lernprozess und Ausgangspunkt möglicher Neuanfänge.
„Enttäuschung“, Kunsthalle Osnabrück, Hasemauer 1, Osnabrück, T: 0541 3232190, www.kunsthalle.osnabrueck.de; Di. 13–18, Mi.–Fr. 11–18, Sa./So. 10–18, 2. Do. im Monat 11–20 Uhr (bis 14. Februar 2022)