

Motiviert und belastbar – so zeigten sich die Medizinstudierenden in der Coronakrise. Ihre Haltung des „Helfen-Wollens“ und ihre Hilfen waren bei der Versorgung unentbehrlich. Viele nahmen Entbehrungen auf sich und waren selbst auf Hilfe angewiesen.
Noch bevor das Sommersemester in diesem Jahr begann, stieg die Zahl der an COVID-19-Erkrankten auch in Deutschland drastisch und stoppte den Alltag und viele Pläne. Der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Dr. med. (I) Klaus Reinhardt, bat in einem Video auch Medizinstudierende um Mithilfe bei der Bewältigung der Coronapandemie: „Wir sind für jede helfende Hand dankbar“, sagte der BÄK-Präsident und betonte, die Coronapandemie sei für das deutsche Gesundheitswesen eine außerordentliche Herausforderung.
Die Medizinstudierenden nahmen sie an. Tausende meldeten sich im Frühjahr freiwillig, um bei der Coronakrise mitzuhelfen – ob in Krankenhäusern, bei den Hotlines der Gesundheitsämter oder in der ambulanten Versorgung. „Diese enorme Hilfsbereitschaft unterstreicht einmal mehr: Auf unsere Ärztinnen und Ärzte ist Verlass. Und die vielen Freiwilligen aus der nachwachsenden Ärztegeneration zeigen, dass das auch in Zukunft so sein wird“, sagte Reinhardt. Die Freiwilligen müssten möglichst schnell dorthin vermittelt werden, wo sie am besten helfen könnten.
Auch dies ging sehr schnell: Mitte März wurde die Webseite medis-vs-covid19.de ins Leben gerufen, wenig später vernetzte das daraus hervorgegangene Projekt „Match4Healthcare“ Einrichtungen und Medizinstudierende sowie andere freiwillige Helfer. Auf der Online-Plattform meldeten sich Medizinstudierende und Auszubildende von Gesundheitsfachberufen, die sich im Rahmen der COVID-19-Pandemie engagieren wollten. Die Plattform, die von einem interdisziplinären Team im Zuge des Hackathons „Wir vs. Virus“ der Bundesregierung entwickelt worden war, erhielt Unterstützung von der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) sowie anderen Organisationen wie der Bundesärztekammer, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, dem Bündnis Junger Ärzte sowie dem Deutschen Ärzteblatt.
„Die Netzwerke der bvmd, die über 93 000 Medizinstudierende in Deutschland vertritt, sowie von der Initiative medis-vs-covid19 wurden gebündelt, um möglichst viele Studierende zu erreichen“, erklärte Aurica Ritter, Präsidentin der bvmd, dem Deutschen Ärzteblatt Medizin studieren. „Wir als Medizinstudierende und ärztlicher Nachwuchs möchten unterstützen, wo wir können“, betonte sie: Vielerorts seien lokale Netzwerke aus Studierenden entstanden, die von Kinderbetreuung und Nachbarschaftshilfe bis hin zu Blutspenden und Stationsarbeit Ressourcen bündelten und bereitstellten. Der Einsatzbereich der Studierenden in der Klinik war vielfältig und individuell in Abhängigkeit von der Vorausbildung und dem Kenntnisstand. ■
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