

In Zeiten der Coronavirus-Pandemie beschäftigen viele Firmen ihre Mitarbeit in Kurzarbeit. Amerikanische Psychologen um PhD Blake A. Allan an der Purdue University haben nun untersucht, wie sich ein verringertes Arbeitspensum auf das psychische Wohlbefinden von Beschäftigten auswirkt, die lieber in Vollzeit arbeiten würden. Dafür befragten sie 61 251 ehemalige Hochschulabsolventen im Bundesstaat Columbia. 3,9 Prozent davon waren unfreiwillig in Halbzeit oder Kurzarbeit tätig und 2,1 Prozent waren arbeitssuchend.
Es stellte sich heraus, dass Personen, die unfreiwillig weniger arbeiteten, die meisten finanziellen und persönlichen Einschränkungen, das geringste Wohlbefinden und die niedrigste Lebenszufriedenheit berichteten im Vergleich zu allen anderen Teilnehmern mit Ausnahme der Arbeitssuchenden. Vor allem Frauen, Personen mit ausländischer Herkunft und Personen mit bestimmten sexuellen Orientierungen (zum Beispiel homosexuell, transgender) waren von unfreiwilliger Kurzarbeit betroffen und damit besonders belastet. Die negativen Auswirkungen unfreiwilliger Kurzarbeit wurden jedoch abgemildert, wenn die finanziellen und persönlichen Einschränkungen als gering und verkraftbar empfunden wurden.
Laut den Autoren gibt es zahlreiche kommunale Programme, die Arbeitssuchenden helfen, mit ihrer Situation zurechtzukommen und psychische Erkrankungen wie Depressionen zu verhindern. Sie empfehlen, vergleichbare Interventionen auch für Berufstätige, die unfreiwillig in Teilzeit- oder Kurzarbeit tätig sind, einzurichten. ms
Allan BA, Kim T, Liu TY, Deemer ED: Moderators of involuntary part-time work and life satisfaction. Professional Psychology 2020; 51 (3): 257–67.