ArchivDeutsches Ärzteblatt43/2020Christian Katzer: Vergessene Krisen im Blick behalten

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Christian Katzer: Vergessene Krisen im Blick behalten

Osterloh, Falk

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Christian Katzer. Foto: Barbara Sigge/MSF
Christian Katzer. Foto: Barbara Sigge/MSF

Der 46-jährige Ingenieur Christian Katzer ist der neue Geschäftsführer von der Organisation Ärzte ohne Grenzen. Ende August hat er das Amt von seinem Vorgänger Florian Westphal übernommen. Nach einem Ingenieurstudium an der Beuth-Universität in Berlin arbeitete Katzer bereits seit 1999 in unterschiedlichen Funktionen für die Organisation. Seine Einsätze führten ihn unter anderem nach Liberia, Afghanistan, Somalia und Osttimor. Im Berliner Büro von Ärzte ohne Grenzen arbeitete er als Leiter der Personalabteilung und verantwortete die Projektabteilung mit den Länderschwerpunkten Jemen, Zentralafrikanische Republik, Äthiopien, Tschad und Eswatini.

Einen Schwerpunkt seiner Arbeit jetzt möchte Katzer auf die vergessenen Krisen setzen. „In der Öffentlichkeit bekommen Themen wie Seenotrettung und die Lage der Geflüchteten auf den griechischen Inseln zu Recht viel Aufmerksamkeit“, sagte er dem Deutschen Ärzteblatt. Dennoch seien auch viele Menschen in anderen Regionen in Not. „Ich sehe es als meine Hauptaufgabe an, die vergessenen Krisen auf dieser Welt im Blick zu haben, damit Ärzte ohne Grenzen überall medizinische Nothilfe leisten kann, wo Menschen Hilfe brauchen.“

Gefragt nach seiner Motivation, für Ärzte ohne Grenzen zu arbeiten, erklärte er: „Ich bin mir sehr bewusst, aufgrund meiner Geburt und meiner Herkunft privilegiert zu sein. Ich muss keine Angst haben, dass mir auf dem Weg zum Bäcker etwas passiert. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Deshalb möchte ich dazu beitragen, anderen Menschen, die weniger Glück hatten, zu helfen.“ Falk Osterloh

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