SUPPLEMENT: Perspektiven der Diabetologie

Nachgefragt bei ...

Dtsch Arztebl 2020; 117(44): [16]

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Gliflozine bei Nierenschwäche einsetzen?

Die aktuellen Fachinformationen raten vom Beginn einer Therapie mit Empagliglozin und Dapagliflozin ab bei einer GFR < 60 ml/min beziehungsweise empfehlen das Absetzen bei einer GFR unterhalb 45 ml/min. Im Konsensuspapier 2020 der ADA/EASD werden SGLT2-Inhibitoren bei diabetischen Patienten mit chronischer Nierenschwäche und einer eGFR von 30–60 ml/min hingegen explizit empfohlen, um kardiorenalen Schäden vorzubeugen. Wie lösen Sie das in der Praxis?

Prof. Petra-Maria Schumm-Draeger, München:
„Laufende Outcome-Studien zum Einsatz von SGLT2-Inhibitoren bei eingeschränkter Nierenfunktion (mit und ohne Diabetes) werden mit großer Wahrscheinlichkeit aufgrund des nephroprotektiven Effektes der Substanzklasse die Indikation mit Blick auf Nierenfunktion verändern – so, dass die SGLT2-Inhibitoren auch bei eingeschränkter Nierenfunktion eingesetzt werden können. Gegenwärtig muss sich der Arzt an die offiziellen Vorgaben halten oder mit Einverständnis des Patienten nach Aufklärung davon abweichen.“

Prof. Rüdiger Landgraf, DDG, München:
„Die Details aller relevanten medizinischen Leitlinien hat kein Arzt parat. Wir müssen die Erkenntnisse so digitalisieren und in der Praxissoftware verfügbar machen, dass der Arzt sie in dem Moment, in dem er dem Patienten gegenübersitzt, auf Knopfdruck abrufen und mit Laborwerten und den individuellen Befunden so vereinen kann, dass er einen Medikationsvorschlag bekommt beziehungsweise die Verordnung überprüfen kann.“

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