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Schlafstörungen: Online-Selbsthilfeprogramme hilfreich


Schlafstörungen können erfolgreich mit kognitiver Verhaltenstherapie behandelt werden. Allerdings ist die Nachfrage an geeigneten Therapeuten größer als das Angebot. Damit Personen mit Schlafstörungen trotzdem leitliniengerecht behandelt werden können, bieten sich nach Meinung von Schlafforschern um Dr. med. Lukas Frase an der Schlafmedizinischen Station des Universitätsklinikums Freiburg internetbasierte Selbsthilfetherapieprogramme mit und ohne Therapeutenkontakt sowie als Einzelinterventionen oder Multikomponentenverfahren an. Hierbei kommen unter anderem virtuelle Avatare als Therapeutenersatz und verschiedene Lernmodule zum Einsatz. Neben mehreren englischsprachigen gibt es mittlerweile auch einige deutschsprachige Programme zur Verbesserung von Schlafstörungen wie Insomnie oder Albtraumstörung. „Die bisherige Studienlage zu internetbasierten Behandlungen der Insomnie ist vielversprechend“, so die Autoren.
Ihrer Meinung nach können Patienten mit Schlafstörungen mit internetbasierter kognitiver Verhaltenstherapie initial und ressourcensparsam versorgt werden und teilweise eine erhebliche Symptomverbesserung erzielen. Nur wenn der Therapieerfolg ausbleibt, sollte sich eine ressourcenintensive Behandlung in einer Einzel- oder Gruppenpsychotherapie anschließen. Die Autoren sind überzeugt, dass internetbasierte Therapien ein vielseitiges Potenzial haben und zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten bieten. ms
Frase L, Duss SB, Gieselmann A, Penzel T, Wetter TC, Pollmächer T: Internetbasierte kognitive Verhaltenstherapie der Insomnie und Albtraumstörung. Nervenarzt 2020; 91 (7): 617–623.
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