ArchivDeutsches Ärzteblatt PP11/2020Kulturkalender: Die Natur des Menschen

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Kulturkalender: Die Natur des Menschen

Schuchart, Sabine

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Für den Ausstellungsbesuch müssen eventuell vorab Zeitfenster gebucht oder Tickets online erworben werden. Die angegebenen Webseiten bieten aktuelle Informationen.

Bitburg

Bis 31. Januar 2021:

Wald. Wolf. Wildnis.

© Shaarbek Amankul
© Shaarbek Amankul

Die mystische Verbindung zwischen dem Menschen und dem „Raubtier“ Wolf hat die Psychoanalytikerin Clarissa Pinkola Estés in ihrem Bestseller „Die Wolfsfrau“ brillant aufgezeigt. Eine reizvolle Ausstellung, die jetzt in Rheinland-Pfalz zu sehen ist, untersucht das Thema anhand von Malerei, Zeichnung, Fotografie, Skulptur und Videokunst (Bild: Shaarbek Amankul, My Brother is my Enemy, 2017, C-Print auf Aludibond): 25 zeitgenössische Künstler/-innen beschäftigen sich mit „Wald. Wolf. Wildnis“. In ihren Werken geht es um naturalistische und magische, reale und märchenhafte Bilder von Wäldern und Wölfen – und letztlich um unser Verhältnis zur Natur und zu unseren Wurzeln. Der schöne Katalog aus dem Kerber-Verlag kostet 28 Euro.

Haus Beda, Bedaplatz, www.die-neue-galerie.de, Tel.: 06561–96450; Di.–Fr. 15–18 Uhr, Sa./So. 14–18 Uhr

Berlin

Bis 10. Januar 2021:

Masculinities

Eine Auseinandersetzung mit dem Maskulinen in all seiner Komplexität und Widersprüchlichkeit: Im Berliner Gropius-Bau dokumentieren rund 300 fotografische und filmische Arbeiten von 50 Künstler/-innen, wie Männlichkeit seit den 1960er-Jahren erlebt und rezipiert wurde. Die Ausstellung mit Werken unter anderem von Laurie Anderson, Richard Avedon, Annette Messager und Wolfgang Tillmans macht deutlich, wie sehr sich das klassische Männerbild seitdem verändert hat.

Gropius Bau, Niederkirchnerstr. 7, www.berlinerfestspiele.de, Tel.: 030-25486-0; Mo. + Mi.–So. 10–19 Uhr, Do. 10–21 Uhr

Bonn

Bis 21. Februar 2021:

Alexej von Jawlensky

70 Gemälde und Zeichnungen führen durch die drei bestimmenden Themen Gesicht, Landschaft und Stillleben im Werk von Alexej von Jawlensky. Die schöne Auswahl beginnt mit seinen frühen, seit 1901 in München entstandenen Porträts und Stillleben, gefolgt von leuchtend farbigen Gemälden. Von den 1930er-Jahren an konnte er wegen seiner rheumatoiden Arthritis nur noch kleinere Bildformate bewältigen.

Kunstmuseum Bonn, Helmut-Kohl-Allee 2, www.kunstmuseum-bonn.de, Tel.: 0228-776260, Di.–So. 11–18 Uhr, Mi. 11–21 Uhr

Mannheim

13. November 2020 bis 6. Juni 2021:

Anselm Kiefer

© Anselm Kiefer
© Anselm Kiefer

Seine Lieblingswerkstoffe sind Asche und Blei, die er Elementen wie Wind, Wasser und Feuer aussetzt. Seine Motive kreisen um existenzielle Fragen aus Politik, Religion, Mystik, Alchemie und Kosmologie. Anselm Kiefer, der Anfang der 1970er-Jahre bei Beuys in Düsseldorf studiert hatte, ist mit seinen faszinierend haptischen Arbeiten zu sehen (Bild: Hortus Conclusus, 2014).

Kunsthalle, Friedrichsplatz 4, www.kuma.art/de, Tel.: 0621-2936423; Di.–So. 10–18 Uhr, 1. Mi. im Monat 10–22 Uhr

München

Bis 14. Februar 2021:

Michael Armitage. Paradise Edict

In seinen großformatigen Ölgemälden vereint der in Kenia aufgewachsene Künstler, der in London studierte, Elemente aus beiden Welten: Die poetischen Bilder von Michael Armitage (geb. 1984) verbinden ostafrikanische und europäische Themen und Traditionen. Der Preisträger des renommierten Ruth-Baumgarte-Preises 2020 wird erstmals mit einer großen Einzelpräsentation in Deutschland vorgestellt.

Haus der Kunst, Prinzregentenstr. 1, Tel.: 089-21127113, www.hausderkunst.de; Mo./Mi./So. 10–18 Uhr, Do. 10–22 Uhr, Fr./Sa. 10–20 Uhr

Sabine Schuchart

Der besondere Tipp

© Nobuyoshi Araki, Foto: Kunstmuseum Wolfsburg
© Nobuyoshi Araki, Foto: Kunstmuseum Wolfsburg

Trieb- und Intimzone

Nach der Theorie Freuds durchläuft der Mensch im ersten Lebensjahr seine orale Phase, in der er vor allem über Saugen und Nahrungsaufnahme erstmals eine Objektbeziehung ausbildet. Die Mundhöhle ist seit jeher ein Sujet in Wissenschaft und Medizin ebenso wie in der Kunst- und Kulturgeschichte von der Antike bis zur Gegenwart (Bild: Nobuyoshi Araki, Ohne Titel, aus der Serie Tokyo Novelle, 1995). Mund, Lippen, Zunge und Zähne, Sprechen und Schreien, Essen und Spucken, Trieb- und Intimzone – die interdisziplinäre Ausstellung untersucht das Thema des Oralen und seine vielschichtigen Facetten anhand namhafter Kunstwerke sowie kulturhistorischer, naturwissenschaftlicher und medizinischer Exponate.

„In aller Munde. Von Pieter Bruegel bis Cindy Sherman“, Kunstmuseum Wolfsburg, Hollerplatz 1, Wolfsburg; www.kunstmuseum-wolfsburg.de, Tel.: 05361-2669-0; Di.–So. 11–18 Uhr, Mi. 11–21 Uhr (bis 5. April 2021)

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