ArchivDeutsches Ärzteblatt48/2020Behandlungsqualität: AOK veröffentlicht klinikbezogene Daten zu Knieprothesenwechseln

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Behandlungsqualität: AOK veröffentlicht klinikbezogene Daten zu Knieprothesenwechseln

Hillienhof, Arne

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Laut Bericht zeigen sich deutliche Unterschiede in der Behandlungsqualität zwischen einzelnen Kliniken. Foto: SciePro/stock.adobe.com
Laut Bericht zeigen sich deutliche Unterschiede in der Behandlungsqualität zwischen einzelnen Kliniken. Foto: SciePro/stock.adobe.com

Die AOK hat ihr Informationsangebot zu den Qualitätsergebnissen einzelner Krankenhäuser bei Knie- und Hüftoperationen ergänzt: So sind jetzt auch Qualitätsdaten zu Knieprothesenwechseln verfügbar. Die Ergebnisse sollen allen interessierten Ärztinnen und Ärzten sowie Patientinnen und Patienten die Qualitätsunterschiede zwischen den 264 Kliniken in Deutschland transparent machen, die von 2014 bis 2018 Knieprothesenwechsel bei AOK-Versicherten vorgenommen haben.

Für jede einzelne Klinik lässt sich im sogenannten AOK-Navigator ablesen, ob sie bei der Behandlungsqualität überdurchschnittlich, durchschnittlich oder unterdurchschnittlich abschneidet. Laut der AOK zeigen sich beim Knieprothesenwechsel deutliche Unterschiede in der Behandlungsqualität zwischen den einzelnen Krankenhäusern. Im Mittel kommt es bei knapp acht Prozent aller Patienten zu Komplikationen. Im Viertel der Kliniken, die am besten abschneiden, liegt die Gesamtkomplikationsrate bei höchstens 5,1 Prozent. Im Viertel mit der schlechtesten gemessenen Behandlungsqualität ist die Komplikationsrate mit mindestens 10,8 Prozent dagegen mehr als doppelt so hoch.

Die AOK hat in ihren Qualitätsvergleich nur Kliniken einbezogen, die innerhalb von fünf Jahren mindestens 30 AOK-Versicherte operiert haben. Daraus ergibt sich eine Zahl von bundesweit 264 Kliniken, die eine ausreichende Fallzahl erreichen. Insgesamt bieten aber rund 1 000 Krankenhäuser in Deutschland die OP an. „Die meisten dieser Häuser können nur sehr geringe Fallzahlen vorweisen – und das, obwohl es sich beim Knieprothesenwechsel um eine komplizierte OP handelt, die viel Routine und Erfahrung erfordert“, sagte Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender der AOK. Es sei nötig und möglich, Operationen in Kliniken mit großer Erfahrung zu bündeln, um die Behandlungsqualität zu verbessern. hil

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