ArchivDeutsches Ärzteblatt1-2/2021COVID-19 Spätsymptome: Emotionalisierte Darstellungen
Als E-Mail versenden...
Auf facebook teilen...
Twittern...
Drucken...
LNSLNS

Bei allen genannten Prävalenzen der COVID-Spätfolgen sollte bedacht werden, dass die mediale Berichterstattung das „Post-COVID-Syndrom“ seit Monaten – teils unter Bezugnahme auf rührige Einzelschicksale – thematisiert. Der DÄ-Titel „Der lange Schatten ...“ passt in diese emotionalisierende Darstellungsweise. Daher ist davon auszugehen, dass es neben Patienten, die tatsächlich an den im Artikel geschilderten Folgen leiden, viele Introspektions-induzierte Störungen gibt.

Übrigens, wer Spätfolgen bei Kindern und Jugendlichen als Argument für Schulschließungen und gegen eine Tolerierung der Infektionsausbreitung in diesem Kreis aufführt, sollte konsequenterweise auch für Schulschließungen in Phasen hoher Prävalenz des Epstein-Barr-Virus (EBV) plädieren. EBV verursacht ebenfalls Fatigue und, noch viel schlimmer, maligne lymphatische Neoplasien.

PD Dr. med. Christoph Frohn, 23552 Lübeck

Fachgebiet

Zum Artikel

Der klinische Schnappschuss

Stellenangebote