BRIEFE
AstraZeneca-Impfstoff: Hohes Risiko


Neben den Impfstoffen von BioNTech und Moderna, zu 90 bis 95 Prozent wirksam, will die Bundesregierung 56 Millionen Impfdosen von AstraZeneca kaufen, die für 28 Millionen Menschen reichen. Wird dieser Stoff gemäß Zulassung bei der ersten und zweiten Gabe in voller Dosis gegeben, dann hat er eine Wirksamkeit von nur 60 Prozent. Angenommen, 30 Prozent der Deutschen lassen sich nicht impfen, dann würden hier 25 Millionen ungeschützt gegen Corona sein, würden 28 Millionen mit AstraZeneca geimpft, kämen 11,2 Millionen Ungeschützte dazu, und trotz Impfung mit den bestmöglichen Stoffen verblieben auch hier 1,5 Millionen ohne Impferfolg. Mit anderen Worten: Fast 38 Millionen ohne Schutz stünden nur etwa 45 Millionen Geschützte gegenüber. Also: kein „Herdenschutz“, Corona bis in alle Zeiten, Einschränkung von Grundrechten bis zum Nimmerleinstag ... .
Mindestens so schwer wie dieses kollektive Impfversagen wiegt das individuelle. Wer eine Behandlung vornehmen will, muss die bestmögliche Wahl für jeden Impfwilligen treffen und ihn aufklären, nicht nur über die typischen Nebenwirkungen. Bezüglich des AstraZeneca-Impfstoffs lautet der wichtigste Satz zur Aufklärung: „Wir wollen Ihnen etwas spritzen, das bei 40 Prozent unwirksam ist.“ Aufklärung muss auch Alternativen nennen: „Aber wir hätten da noch was, das wirkt bei 95 %, also fast allen!“ Was würde jeder von uns wählen? Aber wir dürfen ja nicht wählen, auch das ist ein erheblicher Eingriff, nämlich in die Behandlungsfreiheit. Wer dem Impfwilligen nicht sagt, dass er ein sehr hohes Risiko des Impfversagens auf sich nimmt, der handelt grob fahrlässig und lässt ihn sehenden Auges ins Messer laufen. Den AstraZeneca-Impfstoff einzusetzen, ist in meinen Augen tief unethisch, selbst wenn man über seine Schwäche aufklärt.
Dr. med. Wolfgang Wagner, 65597 Hünfelden