ArchivDeutsches Ärzteblatt11/2021GKV-Finanzen: Krankenkassen verbuchen Minus im Coronajahr

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GKV-Finanzen: Krankenkassen verbuchen Minus im Coronajahr

Maybaum, Thorsten; EB

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Die Ausgaben für Leistungen und Verwaltungskosten verzeichneten bei einem Anstieg der Versichertenzahlen von 0,3 Prozent einen Zuwachs von 4,0 Prozent auf 262,6 Milliarden Euro. Foto: jmsilva/iStock.
Die Ausgaben für Leistungen und Verwaltungskosten verzeichneten bei einem Anstieg der Versichertenzahlen von 0,3 Prozent einen Zuwachs von 4,0 Prozent auf 262,6 Milliarden Euro. Foto: jmsilva/iStock.

Die Coronakrise strapaziert die Reserven der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Das geht aus den Finanzergebnissen hervor, die das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) vorgelegt hat. Demnach haben die Krankenkassen im vergangenen Jahr ein Defizit von rund 2,65 Milliarden Euro ausgewiesen. Die Finanzreserven der Kassen lagen zum Jahresende aber immer noch bei 16,7 Milliarden Euro. Bis auf die landwirtschaftliche Krankenversicherung (LKK), die 2020 einen Überschuss von 58 Millionen Euro erzielte, verzeichneten alle Kassenarten Defizite: Für die Ersatzkassen betrug das Minus rund 1,11 Milliarden Euro, für die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) 974 Millionen Euro, für die Betriebskrankenkassen (BKK) 235 Millionen Euro, für die Innungskrankenkassen (IKK) 250 Millionen Euro und für die Knappschaft 138 Millionen Euro. Der Gesundheitsfonds verbuchte 2020 ein Defizit von 3,49 Milliarden Euro. Die Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds lag zum Stichtag 15. Januar 2021 bei rund 5,9 Milliarden Euro. Zur Bewältigung der Pandemie waren im vergangenen Jahr rund 12,2 Milliarden Euro aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds zur Verfügung gestellt worden. Davon hat der Bund rund 9,9 Milliarden Euro an den Gesundheitsfonds erstattet. Die Pandemie habe die Entwicklung der Krankenkassenbilanzen im vergangenen Jahr geprägt, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). may/EB

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