PERSONALIEN
Daniela Behrens: Neue Gesundheitsministerin in Niedersachsen


Eigentlich war für Daniela Behrens (SPD), Abteilungsleiterin Gleichstellung im Bundesfamilienministerium, kurz vor den symbolträchtigen Terminen in der Gleichstellungspolitik im März – Weltfrauentag, Equal-Pay-Day, Equal-Care-Day – der Kalender durchgetaktet. Dann kam ein „völlig überraschender“ Anruf von ihrem früheren Chef, Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD): Binnen weniger Tage wurde die 52-jährige Behrens neue Ministerin für Gesundheit, Soziales und Gleichstellung im Nordwesten. Vorgängerin Carola Reimann (SPD) hatte aus gesundheitlichen Gründen überraschend das Amt aufgegeben.
Landes- und Kommunalpolitik in Niedersachsen kennt Behrens gut: In Bremerhaven geboren, lebt sie seit 30 Jahren mit ihrem Mann in Bokel im Landkreis Cuxhaven. Dort war die Politikwissenschaftlerin und Journalistin Mitglied im Kreistag, 2007 wurde sie Landtagsabgeordnete, 2013 Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium. Im Zuge einer Affäre um eine Auftragsvergabe wurde sie dort 2017 entlassen. Inzwischen haben sich die Vorwürfe entkräften lassen, sie gilt als rehabilitiert. 2019 holte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) Behrens nach Berlin, wo sie viele Projekte vorantrieb.
Zurück in Hannover warten mit der schleppend verlaufenden Impfkampagne sowie dem Aufbau von Schnelltestzentren neue Herausforderungen. In einem Interview erzählte sie, sie vermisse in der Pandemie „sehr, dass ich nicht bei Werder Bremen manchmal im Stadion sitzen kann“. Rebecca Beerheide