ArchivDeutsches Ärzteblatt11/2021Katalin Karikó: Grundstein für mRNA-basierte Vakzine

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Katalin Karikó: Grundstein für mRNA-basierte Vakzine

Spielberg, Petra

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Katalin Karikó, Foto: BioNTech SE 2020
Katalin Karikó, Foto: BioNTech SE 2020

Dr. Katalin Karikó heißt die Frau, die nach vier Jahrzehnten unerschütterlicher Forschung über Ribonukleinsäure den Weg für die Herstellung mRNA-basierter Impfstoffe ebnete, auf denen zurzeit große Hoffnungen bei der Bekämpfung der COVID-19-Pandemie ruhen.

Die studierte Biochemikerin begann ihre wissenschaftliche Karriere in ihrer Heimat Ungarn an der Universität Szeged, wo sie bereits RNA synthetisierte, bevor sie nach dem unfreiwilligen Ende ihrer Post-doc-Zeit am Biological Research Centre der Ungarischen Akademie der Wissenschaften 1985 mit Ehemann und Kind und einem Startkapital von gerade mal 900 Dollar in die USA übersiedelte. Dort war Karikó erst an der Temple University in Philadelphia und seit 1989 an der medizinischen Fakultät der University of Pennsylvania tätig.

1998 begann Karikó gezielt an der Entwicklung von Medikamenten auf mRNA-Basis zu forschen. Nach mehreren Rückschlägen gelang es ihr schließlich, die viralen RNA-Moleküle durch Veränderung eines der vier Bausteine so zu modifizieren, dass sie in menschlichen Zellen nicht mehr von der Immunabwehr zerstört werden.

Seit 2013 ist die jetzt 66-jährige Forscherin Senior Vice President des deutschen Biotechnologieunternehmens BioNTech RNA Pharmaceuticals AG und leitet dort das mRNA-basierte Proteinersatzprogramm. Aktuell erforscht sie, wie auch andere Erkrankungen wie die Epidermolysis bullosa mittels mRNA therapiert werden könnten. Dank ihrer revolutionären wissenschaftlichen Arbeiten gilt sie als aussichtsreiche Kandidatin für einen Nobelpreis. Petra Spielberg

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