Als E-Mail versenden...
Auf facebook teilen...
Twittern...
Drucken...
LNSLNS

Cabazitaxel-Infusionen: richtige Verdünnung ist zu beachten – Bei Verwendung von Cabazitaxel Accord® 20 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung besteht das Risiko von Medikationsfehlern und einer Verwechslung mit Jevtana® (60 mg/1,5 ml).

Cabazitaxel ist bei der Therapie des Prostatakarzinoms indiziert. Überdosierungen können Nebenwirkungen (etwa eine Knochenmarkssuppression) verstärken und sind potenziell tödlich. Eine Unterdosierung gefährdet den Therapieerfolg. Da verschiedene Cabazitaxel-haltige Arzneimittel auf dem Markt sind, die unterschiedlich zubereitet werden, besteht das Risiko von Medikationsfehlern mit Über- oder Unterdosierung.

Cabazitaxel Accord® (20 mg/ml) Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung erfordert 1 Verdünnungsschritt. Die Konzentration vor dem letzten Verdünnungsschritt beträgt 20 mg/ml. Hingegen erfordert Jevtana® (60 mg/1,5 ml) Konzentrat und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung 2 Verdünnungsschritte. Die Konzentration vor dem letzten Verdünnungsschritt beträgt 10 mg/ml. Es muss sorgfältig geprüft werden, welches Produkt verwendet wird, um die korrekte Zubereitung sicherzustellen. mls

Quelle: Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) Drug Safety Mail 2021–14

Fenfluramin reduziert Anfälle bei Dravet-Syndrom – Das Dravet-Syndrom ist eine seltene, schwere und schwer behandelbare Form der Epilepsie, die im frühen Kindesalter beginnt. Häufige Anfälle, kognitive und motorische Einschränkungen sowie Verhaltensauffälligkeiten gehen mit einer erheblichen Belastung der Patienten und Familien einher.

Wie Dr. med. Alexandra Klotz, Leiterin der Sektion pädiatrische Epilepsiediagnostik des Epilepsiezentrums am Neurozentrum des Universitätsklinikum Freiburg, ausführte, zeigte nun Fenfluramin (Fintepla®, Zogenix) in 2 randomisierten Phase-3-Studien mit Patienten zwischen 2 und 18 Jahren eine „beeindruckende Anfallsreduktion bei beruhigenden Sicherheitsdaten“: Demnach kam es in der einen Studie (ohne Begleitmedikation mit Stiripentol) unter Fenfluramin im Vergleich zu Placebo zu einer Reduktion der Anzahl konvulsiver Anfälle pro Monat um 62,3 %. Das längste anfallsfreie Intervall betrug 25 Tage (Placebo: 9,5 Tage).

In einer weiteren Studie (mit Stiripentol) betrug die Anfallsreduktion 54 %. Als Nebenwirkung traten eine Appetitminderung (mit geringfügigem Gewichtsverlust), Erschöpfung und Lethargie auf. Daten aus einer offenen Verlängerungsstudie sowie aus Härtefallprogrammen zeigen zudem eine anhaltende Wirksamkeit über mindestens 1 Jahr sowie bei Erwachsenen. Fenfluramin ist ab sofort im Handel erhältlich. BE

Quelle: Virtuelle Pressekonferenz „Fintepla®: Neue Therapieoption für das Dravet-Syndrom“, 25. Januar 2021; Veranstalter: Zogenix

Xofluza® bei unkomplizierter Influenza zugelassen – Als erstes Medikament der neuen antiviralen Substanzklasse der Cap-abhängigen Endonuklease-Hemmer wurde Baloxavir marboxil (Xofluza®, Roche) im Januar 2021 von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) zur Behandlung der unkomplizierten Influenza zugelassen. Baloxavir marboxil kann als orale Einzeldosis an Influenza-Patienten ab 12 Jahren verabreicht werden, die seit maximal 48 Stunden Symptome aufweisen. Eine Postexpositionsprophylaxe ist damit ebenfalls möglich.

Der Zulassung liegen die Phase-3-Studien CAPSTONE-1, CAPSTONE-2 und BLOCKSTONE zugrunde. CAPSTONE-1 zeigte bei ansonsten gesunden Patienten mit akuter Influenza eine signifikant reduzierte Dauer der Symptome um mehr als 1 Tag (Medianzeit 53,7 Stunden vs 80,2 Stunden; p < 0,001).

Die Auswertung von CAPSTONE-2 zeigte eine schnellere Besserung der Symptome bei Patienten mit einem Risiko für Influenza-bedingte Komplikationen um 29,1 Stunden gegenüber Placebo sowie um 7,7 Stunden gegenüber Oseltamivir. In der placebokontrollierten Studie BLOCKSTONE zur Postexpositionsprophylaxe war die Wahrscheinlichkeit, nach Kontakt mit einer Influenza-infizierten Person selbst an Influenza zu erkranken, um 86 % geringer (1,9 % gegenüber 13,6 %, p < 0,0001). mr

Quelle: Pressemitteilung der Roche Pharma AG, 19. Januar 2021

Cariprazin: Akutphase kontrollieren, langfristig rehabilitieren – Cariprazin (Reaglia®, Recordati) wird als atypisches Antipsychotikum bei Schizophrenie als Monotherapie eingesetzt, vor allem zur Behandlung einer (überwiegenden) Negativsymptomatik. Es kann aber auch bei Positivsymptomatik wirksam sein und lässt sich mit Clozapin kombinieren. Bei Patienten mit hoher Aggressivität ist die Substanz weniger geeignet.

Cariprazin wirkt als Partialagonist/-antagonist der Dopamin-Rezeptoren D2 und D3 und weist von allen Antipsychotika die höchste Affinität zum D3-Rezeptor auf. Gleichzeitig hat es eine geringe Affinität zu alpha-adrenergen, cholinergen und histaminergen Rezeptoren.

Laut Prof. Dr. med. Göran Hajak, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Klinikum Bamberg, ist das Ziel der Therapie, die Negativsymptomatik („Versandung“) herabzusetzen. Cariprazin weist weniger Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme, Akathisie, extrapyramidale Störungen, Sedierung, Schlaflosigkeit oder Übelkeit auf als andere Psychopharmaka.

Bei der Therapie mit Cariprazin sei Geduld erforderlich, erklärt Jörg Hummes, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie am Alexianer MVZ in Krefeld. Dennoch könne man in einer Akutphase eine schnelle Variante (1,5 –3 mg) von bis zu vier Tagen einlegen. Üblicherweise erziele man ab etwa der 5. Woche eine signifikante Besserung. hv

Quelle: Virtuelle Pressekonferenz „Die Akutphase kontrollieren, langfristig rehabilitieren: Reagila® im Praxisalltag bei Schizophrenie“, 25. Februar 2021, Veranstalter: Recordati Pharma

Kommentare

Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.

Fachgebiet

Zum Artikel

Der klinische Schnappschuss

Alle Leserbriefe zum Thema

Stellenangebote