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Arbeitszeit: Ärzte machen im Schnitt zehn Überstunden je Woche


Die Ärzte in Sachsen arbeiten durchschnittlich mehr als zehn Stunden pro Woche länger als vertraglich vereinbart, nämlich 45 Stunden statt 34,6 Stunden. Das geht aus einer Befragung hervor, die das Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin & Public Health der Universität Leipzig im Auftrag der Sächsischen Landesärztekammer (SLÄK) durchgeführt hat. Es handelt sich dabei um die Baseline-Befragung einer langfristigen Untersuchung mit dem Titel „Arbeitszeit bei Ärztinnen und Ärzten: Früher, heute, morgen.“ Der Befragung zufolge besteht bei der Mehrarbeit allerdings ein großer Unterschied zwischen ambulantem und stationärem Bereich. Während die Ärzte im ambulanten Sektor rund 3,0 Stunden mehr pro Woche arbeiten als vertraglich vereinbart, sind es im Krankenhaus rund 13 Stunden mehr. Die Befragung zeigte außerdem, dass nur 24,8 Prozent der Teilzeitbeschäftigten tatsächlich weniger als 40 Stunden in der Woche arbeiten. Mehr als ein Drittel der Befragten plant zudem, die Arbeitszeit künftig zu verringern. Zu den am häufigsten genannten Gründen für die geplante Arbeitszeitverringerung zählen eine hohe Arbeitsbelastung und der Wunsch nach mehr Freizeit. 39 Prozent der Ärzte planen laut der Befragung einen vorzeitigen und 20,4 Prozent einen verspäteten Ruhestand. Besonders fach- und hausärztlich Niedergelassene äußerten den Wunsch nach einem vorzeitigen Ruhestand. Eine höhere Wochenarbeitszeit gehe mit vermehrten Konflikten zwischen Berufs- und Privatleben sowie mit einer höheren arbeitsbezogenen Belastung einher. Es lasse sich abschließend festhalten, dass „zum Teil sehr hohe Arbeitszeiten und eine arbeitszeitbedingte Belastung nachgewiesen wurden“, schreiben die Autoren als Fazit. Verschiedene lebens- und berufsbezogenen Faktoren beeinflussten den Wunsch nach Reduktion oder Erhöhung der Arbeitszeit sowie den Zeitpunkt des Renteneintritts. hil