BRIEFE
Impfstrategie: Impferfahrene Betriebsärzte


Auf die Frage „Wer sonst?“ des Chefredakteurs des Dt. Ärzteblatts zur Einbindung der niedergelassenen Arztpraxen in die Impfungen gegen COVID-19 muss man antworten: Die Betriebsärzte natürlich. Die Betriebsärzte impfen seit vielen Jahren ganze Firmenbelegschaften gegen die Influenza. Sie können dabei auf eine eingespielte innerbetriebliche Organisation zurückgreifen – nicht nur in Großbetrieben. Dadurch lassen sich Impfaktionen effizient und schnell durchführen.
So schnell, dass unsere Einrichtung Ende Oktober 2020 alle Influenza-Impfungen in den Betrieben bereits abgeschlossen hatte, bevor die jetzt beklagte Impfmüdigkeit eintrat – und das bei ca. 40 Prozent mehr Impfungen als in den Vorjahren. Vermutlich wird das auch anderswo der Fall gewesen sein.
Selbst die tiefgekühlten COVID-Impfstoffe würden keine logistischen Probleme bereiten, die Lieferketten sind genauso eingespielt. Dazu wären die Betriebsärzte in der vorteilhaften Lage, sich eine Zeit lang ganz auf das Impfen konzentrieren zu können, die übrigen betriebsärztlichen Aufgaben würden mit voller Zustimmung der Firmen verschoben. Auch gibt es in den Betrieben keine gefüllten Wartezimmer mit erhöhter Ansteckungsgefahr, Telefonschleifen bei der Anmeldung sind unbekannt.
Kurzum: Diejenigen, die große Teile der Bevölkerung schnell durchimpfen könnten, sind die Betriebsärzte. Wer sonst?
Dr. med. Reinhard Kunert, 25524 Itzehoe
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