PERSONALIEN
Claudia Bausewein: Palliativmedizin unter Pandemiebedingungen


Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) ist für die nächsten zwei Jahre Prof. Dr. med. Claudia Bausewein (56), Direktorin der Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin der Ludwig-Maximillians-Universitität (LMU) München. Sie übernahm das Amt in diesem Jahr von Prof. Dr. med. Lukas Radbruch, Universität Bonn, der sechs Jahre Präsident der DGP war.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1994 ist es Anliegen der Fachgesellschaft, die Fortentwicklung der Palliativmedizin und Palliativversorgung interdisziplinär und berufsgruppenübergreifend zu fördern. Unter den Bedingungen der Coronapandemie ist das besonders schwierig. Es schmerze sie sehr zu sehen, wie Menschen in den vergangenen Monaten häufig voneinander Abschied nehmen mussten, sagt Bausewein.
„Die Pandemie und die Debatte um den assistierten Suizid dominieren im Moment die Diskussionen und brauchen auch weiter unsere volle Aufmerksamkeit“, erklärt sie. „Ich wünsche mir aber, dass wir darüber hinausschauen und weiter daran arbeiten, wie wir qualitativ hochwertige und gute Palliativversorgung möglichst vielen Menschen zugänglich machen können.“ Dass die Stärkung der Palliativ- und Hospizversorgung bei gleichzeitigem Ausbau der Suizidprävention bei der jüngsten Debatte zur Suizidhilfe im Bundestag ein zentrales Thema war, begrüßt sie sehr.
Bausewein studierte Humanmedizin in München und absolvierte eine Weiterbildung zur Internistin. Im Juli 2012 übernahm sie den Lehrstuhl für Palliativmedizin an der LMU München. Dr. med. Eva Richter-Kuhlmann