DEUTSCHER ÄRZTETAG
Gleichberechtigung: Ringen um mehr Sichtbarkeit von Ärztinnen


Die Debatte um drei Anträge, die sich für mehr Sichtbarkeit von Ärztinnen, für geschlechtergerechte Sprache sowie für mehr Gendersensibilität im Gesundheitswesen einsetzten, endete jeweils in Kampfabstimmungen: So warb die Präsidentin des BDI, Dr. med. Christine Neumann-Grutzeck, für ihren Antrag, der Ärztetag und auch die Bundesärztekammer möge die Ärztinnen in der Kammerbezeichnung sowie auch beim Deutschen Ärztetag selbst besser berücksichtigen. Der Antrag wurde zunächst abgelehnt (88 Delegierte für mehr gendersensible Sprache, 117 Delegierte dagegen) und in einer zweiten Lesung an den Vorstand zur weiteren Debatte überwiesen. In einem weiteren Antrag forderten einige Delegierte – Frauen wie Männer – aus mehreren Kammern die ärztlichen Gremien auf, „für eine geschlechtergerechte Repräsentation in den Gremien der ärztlichen Selbstverwaltung zu sorgen“. Das Ziel soll sein, „Parität in den Vertreterversammlungen und Delegierten- bzw. Abgeordnetenversammlungen“ zu erreichen. 123 Delegierte stimmten dafür, 82 lehnten das ab.
In einem dritten Antrag werden „alle im und für das Gesundheitswesen Aktiven“ aufgefordert, die „Geschlechterperspektive in allen Bereichen des Gesundheitswesens gleichermaßen zu berücksichtigen.“ Dazu zähle auch die Männergesundheit oder mehr Professuren für geschlechtersensible Präventionsforschung. Auch hier ein knappes Ergebnis: 91 Delegierte für den Antrag, 72 dagegen. bee