Wir danken Herrn Dr. Seydel für die Darstellung dieses interessanten Ansatzes, der in einer Untergruppe der Zulassungsstudie des AstraZeneca-Impfstoffs untersucht wurde. Leider umfasste die Studiengruppe, die zur Erstimpfung eine reduzierte Dosis erhielt, nur 1 396 Personen, sodass der Effektivitätsunterschied in Bezug auf symptomatische SARS-CoV2-Infektionen gerade nicht signifikant war (p = 0,050) (1). Da der Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung in der Gruppe mit reduzierter Erstimpfdosis länger war, konnte zudem nicht eindeutig zwischen einem Dosiseffekt und dem bekannten Effekt eines besseren Impfschutzes bei längerem Abstand zwischen zwei AstraZeneca-Impfungen differenziert werden.
Letztlich wurde der Ansatz verschiedener Impfdosen für Erst- und Zweitimpfung nicht weiterverfolgt, da dies die Logistik bei großen Impfaktionen erschwert. Es fehlen daher noch Untersuchungen an größeren Kollektiven, um eine ausreichende (oder sogar größere) Effektivität eindeutig zu belegen.
DOI: 10.3238/arztebl.m2021.0292
Malte Ziemann, Siegfried Görg
Institut für Transfusionsmedizin
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck
malte.ziemann@uksh.de
Interessenkonflikt
Die Autoren beider Beiträge erklären, dass kein Interessenkonflikt besteht.
| 1. | Voysey M, Costa Clemens SA, Madhi SA, et al.: Single-dose administration and the influence of the timing of the booster dose on immunogenicity and efficacy of ChAdOx1 nCoV-19 (AZD1222) vaccine: a pooled analysis of four randomised trials. Lancet 2021; 397: 881–91 CrossRef |
| 2. | Ziemann M, Görg S: Inability to work after corona vaccination in medical staff. Dtsch Arztebl Int 2021; 118: 298–9 VOLLTEXT |
