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Unterschiedliche VTE-Risiken bei KHK-Verordnung berücksichtigen Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) informiert in einem aktuellen Rote-Hand-Brief über das in zahlreichen Studien untersuchte unterschiedliche Risiko für venöse Thromboembolien (VTE) einzelner kombinierter hormonaler Kontrazeptiva (KHK).

KHK mit den Gestagenen Levonorgestrel, Norethisteron oder Norgestimat besitzen demnach das geringste Risiko für VTE. Bei jeder Verordnung eines KHK sollten die unterschiedlichen VTE-Risiken der einzelnen KHK berücksichtigt und insbesondere solche mit dem niedrigsten VTE-Risiko verordnet werden. Die individuellen Risikofaktoren der Patientinnen für Thromboembolien sollten regelmäßig überprüft und bei der Auswahl einer geeigneten Kontrazeption mit einbezogen werden. Ein wesentlicher Punkt ist die Aufklärung der Patientinnen über mögliche Anzeichen und Symptome einer venösen oder arteriellen Thromboembolie bei der Verordnung eines KHK.

Die Risiken für VTE ändern sich im Laufe des Lebens und müssen daher regelmäßig neu beurteilt werden. Zu den Risikofaktoren zählen unter anderem Rauchen, Übergewicht (BMI über 30 kg/m2), Alter ab 35 Jahren, Immobilisierung und genetische Prädisposition. mr

Quelle: Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) Drug Safety Mail 2021–50

Dupilumab bei schwerem Asthma in der Praxis Der monoklonale Antikörper Dupilumab (Dupixent®, Sanofi Genzyme) hat beim schweren Asthma zwei Angriffspunkte auf die Typ-2-Inflammation: Über Interleukin 4 (IL-4) auf die Eosinophilen und IL-13 auf die Bronchialmuskelzelle und Epithelzellen und damit das Remodelling. Neue Daten aus der offenen TRAVERSE-Studie zeigten eine ca. 60 %ige stabile Reduktion der Exazerbationsrate über 96 Wochen und ein reverses Remodelling.

Sämtliche Biomarker, vor allem FeNO und Eosinophilen-Zahl, aber auch IgE, fielen unter der Therapie ab. Eine solch deutliche klinische und lungenfunktionelle Verbesserung mit Unterbindung von Exazerbationen und Abfall von Eosinophilen-Zahl und FeNO berichtete Dr. med. Ekkehard Beck, niedergelassener Pneumologe in Rüdersdorf bei Berlin, aus seinem Praxisalltag.

Die Patientin mit langjährigem Asthma, allergischer Rhinitis und häufigen Exazerbationen trotz oraler Kortikosteroide nach einer Virusinfektion verbesserte unter Dupilumab 200 mg sowohl ihr FEV1 als auch die zentralen Atemwegswiderstände. Das FeNO sank von 69 ppb auf 20 ppb ebenso wie kontinuierlich die Eosinophilen. Auch ein Wechsel zwischen den Biologika erwies sich bei unzureichendem Erfolg in einem anderen berichteten Fallbeispiel als erfolgreich. Wichtig sei die konsequente Fortsetzung der maximalen inhalativen Therapie unter der Biologika-Therapie, so Beck. kut

Quelle: Symposium „IL-4 und IL-13 im Zentrum der Typ-2-Inflammation – neue Daten, neue Erfahrungen, neue Antworten …“, 3. Juni 2021; Veranstalter: Sanofi Genzyme

Verbessertes Krankheitsmanagement bei Epilepsie – Buccolam® (Midazolam, neuraxpharm) ist das einzige Antiepileptikum zur bukkalen Anwendung in der Mundhöhle. Es ist zudem für die Notfallbehandlung bei akuten und anhaltenden Krämpfen bei Kindern und Jugendlichen mit Epilepsie (3 Monate bis 18 Jahre) zugelassen.

Die Möglichkeit der oralen Gabe bietet vor allem bei Anfällen in der Öffentlichkeit Vorteile gegenüber dem Einsatz eines rektalen Diazepams. Die jährliche Inzidenz von Krampfanfällen bei Kindern liegt bei 18 bis 23 Fällen pro 100 000.

In einer multizentrischen, randomisiert-kontrollierten Studie mit 177 Teilnehmern ab einem Alter von 6 Monaten konnten die Anfälle bei rund 65 % der Patienten in der Midazolam-Gruppe innerhalb von 10 Minuten nach Beginn unterbrochen werden. Bei rektalem Diazepam waren es 41 %. Durch die geringere Halbwertszeit von Midazolam (3–4 Stunden) im Vergleich zu Diazepam (30–100 Stunden) treten weniger Nebenwirkungen auf und das Risiko von Wechselwirkungen kann minimiert werden.

Mit der nun für iOS und Android verfügbaren Lepsi-App können Patienten ihre individuelle Krankengeschichte dokumentieren. mr

Quelle: Pressemitteilung neuraxpharm Arzneimittel, 30. August 2021

7-Jahres-Daten zu Ibrutinib in der CLL-Erstlinie – Eine aktuelle Auswertung der offenen, zweiarmigen Phase-3-Studie RESONATE-2 bestätigte die Langzeitwirksamkeit und Verträglichkeit des Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitors Ibrutinib (Imbruvica®, Janssen): Nach einer Nachbeobachtungszeit von bis zu 7 Jahren zeigte sich bei der Behandlung älterer (medianes Alter 73 Jahre), therapienaiver Patienten mit chronisch lymphatischer Leukämie (CLL) ein Vorteil beim progressionsfreien Überleben (PFS; primärerer Endpunkt) im Vergleich zu Chlorambucil (Hazard Ratio 0,160; 95-%-Konfidenzintervall 0,111–0,230; p-Wert nicht berichtet).

61 % der Patienten unter Ibrutinib, aber nur 9 % der Patienten unter Chlorambucil hatten auch nach 6,5 Jahren keinen Progress entwickelt. Im Ibrutinib-Arm war der Anteil der Patienten mit Krankheitsprogress nach wie vor zu klein, um das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) zu bestimmen. Im Chlorambucil-Arm hingegen hatte die Hälfte der Patienten bereits nach 15 Monaten einen Progress erlitten. Der PFS-Vorteil war unabhängig vom Alter und prognostisch ungünstigen unmutierten IgHV-Mutationsstatus. Das geschätzte 5-Jahres-Gesamtüberleben lag bei 83 % unter Ibrutinib versus 68 % unter Chlorambucil. awa

Quelle: Virtuelles Pressegespräch „Post-EHA-Update: Neue Langzeitdaten zur Erstlinientherapie der Chronischen Lymphatischen Leukämie mit Ibrutinib“, 23. Juni 2021; Veranstalter: Janssen-Cilag

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