ArchivDeutsches Ärzteblatt47/2021Coronaimpfung: Höhere Vergütung, kürzere Bestellintervalle, Ärger um Rationierung

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Coronaimpfung: Höhere Vergütung, kürzere Bestellintervalle, Ärger um Rationierung

Maybaum, Thorsten; dpa

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Die Impfkampagne soll mit weiteren Maßnahmen angekurbelt werden. Die Politik setzt dabei auch auf die Beteiligung der Arztpraxen. Foto: picture alliance/dpa/Paul Zinke
Die Impfkampagne soll mit weiteren Maßnahmen angekurbelt werden. Die Politik setzt dabei auch auf die Beteiligung der Arztpraxen. Foto: picture alliance/dpa/Paul Zinke

Um das Tempo der Impfungen gegen SARS-CoV-2 zu beschleunigen, wird das Impfen in den Arztpraxen besser vergütet. Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) unterzeichnete dafür Anfang der Woche eine Verordnung. Seit dem 16. November gibt es 28 Euro statt der bisherigen 20 Euro je abgegebener Impfung gegen Corona. An Wochenenden gibt es einen Aufschlag und es werden 36 Euro je Impfung gezahlt. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hatte sich zuvor wiederholt für eine bessere Honorierung der Ärzte eingesetzt. Ab sofort ist darüber hinaus das Bestellintervall von zwei Wochen auf eine verkürzt. Wie die KBV mitteilte, können Praxen keinen Impfstoff von AstraZeneca mehr anfordern. Ärger gibt es um den Impfstoff von Biontech. Das Bundesministerium für Gesundheit hatte in einem Schreiben an die Länder für die nächsten Wochen Begrenzungen bei Bestellmengen angekündigt, damit das Präparat von Moderna bei den Auffrischimpfungen vermehrt zum Einsatz kommt. Andernfalls drohten Moderna-Dosen ab Mitte des ersten Quartals 2022 zu verfallen. Praxen sollen vorerst maximal 30 Dosen Biontech pro Woche bestellen können, Impfzentren und mobile Impfteams 1 020 Dosen. Die Gesundheitsminister der Länder und Ärzte protestierten gegen das Vorhaben. Spahn räumte nach den Protesten Kommunikationsfehler ein, verteidigte aber die Ankündigung und begründete diese mit der Menge an verfügbarem Biontech-Impfstoff. Die Nachfrage danach sei in den letzten zwei Wochen so stark gestiegen, dass sich das Lager sehr schnell leere. „Ich kann‘s deswegen nicht zurückziehen, weil es einfach ‚eine Frage der verfügbaren Menge ist“, sagte Spahn in der ZDF-Sendung „Berlin direkt“. „Wir halten da nichts zurück. Ich kann ja keinen Impfstoff ausliefern von Biontech, der nicht da ist.“ Die kurzfristige Umstellung bedeute für die Praxen und Impfzentren „viel zusätzlichen Stress“. Das bedauere er „ausdrücklich“, so Spahn. may/dpa

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