ArchivDeutsches Ärzteblatt51-52/2021Neonatologie: Frauenmilchbank jetzt auch in Kiel

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Neonatologie: Frauenmilchbank jetzt auch in Kiel

dpa

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Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) hat eine Frauenmilchbank jetzt auch in Kiel eingerichtet. Besonders Frühgeborene profitierten laut UKSH davon – für sie könne Muttermilch entscheidend für die Entwicklung sein.

In der Frauenmilchbank wird Muttermilch tiefgefroren und für die Gabe insbesondere an Frühgeborene vorgehalten. Foto: picture alliance/dpa/Frank Rumpenhorst
In der Frauenmilchbank wird Muttermilch tiefgefroren und für die Gabe insbesondere an Frühgeborene vorgehalten. Foto: picture alliance/dpa/Frank Rumpenhorst

Viele Mütter hätten nach einer zu frühen Geburt noch nicht genügend Milch. In Lübeck unterhält das UKSH eine Muttermilchbank bereits seit einigen Jahren. Frühchen mit einem Geburtsgewicht von weniger als 1 500 Gramm werden mit der speziell aufbereiteten Milch versorgt. Ungefähr 50 dieser sehr kleinen Kinder werden pro Jahr am Campus Kiel geboren.

Das schleswig-holsteinische Gesundheitsministerium fördert die Frauenmilchbanken. Die gespendete Milch stammt von Müttern, deren Kinder selbst in den Kliniken für Kinder- und Jugendmedizin des UKSH behandelt werden oder wurden. Wenn die Frauen einverstanden sind, wird die Milch, die ihr eigenes Kind nicht benötigt, tiefgefroren in der Frauenmilchbank vorgehalten. Vorab wird der Gesundheitszustand der Spenderinnen geprüft, die gespendete Milch untersucht und vor der Gabe an das Kind pasteurisiert. „Insbesondere für den unreifen Darm ist diese Ernährung besser verträglich als industriell hergestellte Säuglingsnahrung. Studien zeigen, dass Frühgeborene, die Muttermilch bekommen, weniger Darmentzündungen bekommen und besser gedeihen“, sagte die Oberärztin der Neonatologie der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin I, Campus Kiel, Dr. med. Ann Carolin Longardt.

Mit der Einrichtung der Frauenmilchbanken folgt das UKSH nach eigenen Angaben unter anderem den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation und des United Nations Children’s Fund (Unicef), die Spenderinnenmilch als beste Alternative einstufen, wenn Kinder nicht mit der Milch der eigenen Mutter ernährt werden können. dpa

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