AKTUELL
Gesundheitsministerkonferenz: Geboosterte sollen zumeist von der Testpflicht befreit werden
;


Menschen mit einer dritten Impfung gegen SARS-CoV-2, der sogenannten Auffrisch- oder Boosterimpfung, sollen im Regelfall bundesweit von einer Testpflicht befreit werden. Das soll auch dann gelten, wenn eigentlich die 2G-Plus-Regel greift, die auch eine Testung von Geimpften fordert. Für medizinische Einrichtungen wie Krankenhäuser sowie für Pflegeheime soll dies aber nicht gelten. Darauf haben sich kürzlich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern verständigt. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU), Vorsitzender der Gesundheitsministerkonferenz (GMK), wies darauf hin, dass die Regelung erst nach „vollständiger Wirksamkeit“ der Auffrischimpfung gilt. Dies werde 15 Tage nach Erhalt der Boosterimpfung angenommen. Spätestens nach zwei Monaten soll der GMK-Beschluss neu bewertet werden. Bisher hatten mehrere Bundesländer die Testbefreiung für Geboosterte im Alleingang beschlossen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) verteidigte den Vorstoß gegen Kritik. „Der Verzicht auf die Testung von Geboosterten macht epidemiologisch Sinn“, sagte er. Mit der Auffrischimpfung habe man nur noch ein geringes Risiko, sich zu infizieren, und ein noch geringeres Risiko, sich so zu infizieren, dass man für andere ansteckend sei. Für medizinische Einrichtungen sei das Restrisiko aber nicht zu tragen. Der Vorteil einer Befreiung sei, dass die Boosterimpfung dann noch attraktiver werde. Das Vorhaben war zuvor auf Kritik bei Ärzten und Wissenschaftlern gestoßen. Der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Dr. med. (I) Klaus Reinhardt, bezeichnete den Beschluss als „Fehlentscheidung“. Dies sei auch wegen der Ausbreitung der Omikron-Variante falsch. „Es ist verfrüht, Menschen mit Boosterimpfung von der Testpflicht zu befreien“, sagte auch die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst, Dr. med. Ute Teichert, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es wäre klüger abzuwarten, wie sich die Pandemie in den kommenden Wochen entwickele. afp/may