ArchivDeutsches Ärzteblatt13/2000In-vitro-Fertilisation und intrazytoplasmatische Spermieninjektion: Gibt es ein Gesundheitsrisiko für die geborenen Kinder? Risiken für die Schwangere

MEDIZIN: Diskussion

In-vitro-Fertilisation und intrazytoplasmatische Spermieninjektion: Gibt es ein Gesundheitsrisiko für die geborenen Kinder? Risiken für die Schwangere

Meiser, Andreas

Zu dem Beitrag von Dr. med. Michael Ludwig, Prof. Dr. med. Klaus Diedrich in Heft 45/1999
Als E-Mail versenden...
Auf facebook teilen...
Twittern...
Drucken...
LNSLNS Mit der Beurteilung des "wichtigsten Parameters" stimme ich nicht überein. In einer Analyse aus
Schweden an 5 800 IVF-Kindern von Bergh et al. (1) zeigt sich die Rate an Früh- und Mangelgeburten fünf-
beziehungsweise sechsfach erhöht, Mehrlingsschwangerschaften traten in 27 Prozent (!!!) statt in einem Prozent
der Fälle auf. Zwillings- oder gar Drillingsschwangerschaften stellen ein erhebliches Risiko nicht nur für die
Schwangere dar, die sich vertrauensvoll in Ihre Behandlung begeben hat, sondern eben auch für das Kind,
unabhängig von seiner genetischen Disposition. Dennoch werden in Deutschland immer noch regelhaft drei
Embryonen implantiert, obwohl es keinen Nachweis dafür gibt, dass hierdurch die Chancen auf eine
Schwangerschaft größer werden (2).



Literatur

1. Bergh T, Ericson A, Hillensjo T, Nygren KG, Wennerholm UB: Deliveries and children born after in
vitro fertilisation in Sweden 1982-1995: a retrospective cohort study. Lancet 1999; 354: 1579-1585.

2. Fisk NM, Trew G: Two’s company, three’s a crowd for embryo transfer. Lancet: 1999; 354: 15721573.



Dr. med. Andreas Meiser

Klinik für Anästhesiologie

St. Josef-Hospital Klinikum der

Ruhr-Universität Bochum

Gudrunstraße 56 · 44791 Bochum

Kommentare

Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.

Fachgebiet

Zum Artikel

Der klinische Schnappschuss

Alle Leserbriefe zum Thema

Stellenangebote