ArchivDeutsches Ärzteblatt19/2022Stimmungsbild zur allgemeinen Impfpflicht gegen COVID-19 in Deutschland

MEDIZIN: Originalarbeit

Stimmungsbild zur allgemeinen Impfpflicht gegen COVID-19 in Deutschland

Eine repräsentative Analyse des Sozio-oekonomischen Panels aus dem Jahr 2021

Attitudes toward mandatory COVID-19 vaccination in Germany—a representative analysis of data from the socio-economic panel for the year 2021

Rieger, Thomas; Schmidt-Petri, Christoph; Schröder, Carsten

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Hintergrund: Eine hinreichend hohe Immunität gegen COVID-19 wird offenbar nur durch freiwillige Impfungen in Deutschland nicht erreicht werden. Eine allgemeine Impfpflicht wird daher weiterhin erwogen. Wir präsentieren Ergebnisse zu ihrer Akzeptanz in der Bevölkerung Deutschlands und berichten, wie Zustimmung und Ablehnung begründet wird und sich nach Bevölkerungsgruppen unterscheidet.

Methode: Wir nutzten repräsentative Daten des Sozio-oekonomischen Panels von Januar bis Dezember 2021. Die Angaben der Befragten zur Impfpflicht gegen COVID-19 verknüpften wir mit Informationen zu ihrer Soziodemografie, Gesundheit, politischen Einstellung und Vertrauen in Rechtssystem und Politik. Diese Datengrundlage werteten wir mit univariaten, bivariaten und multivariaten statistischen Methoden aus.

Ergebnisse: Die knappe Mehrheit (50,44 % 95-%-Konfidenzintervall [49,08; 51,79]) ist für die Impfpflicht. Die Befürworter begründen das vor allem damit, dass sich andernfalls nicht genug Menschen impfen lassen würden (95,22 % [94,45; 96,00]). Die Gegner (49,56 % [48,21; 50,92]) geben den Wunsch nach Ausübung individueller Freiheit als mit Abstand wichtigsten Grund an (91,36 % [90,31; 92,40]). Die Befürworter sind älter, seltener tertiär gebildet, weniger gesund, eher kinderlos, eher politisch mittig und haben mehr Vertrauen in die Politik. Der größte Unterschied aber ist, dass Befürworter zu rund 90 % selbst gegen COVID-19 geimpft sind, die Gegner aber nur zu rund 62 %.

Schlussfolgerung: Die Uneinigkeit unter Politikerinnen/Politikern und Medizinerinnen/Medizinern besteht auch in der Bevölkerung Deutschlands insgesamt. Zu einer Erhöhung der Zustimmungsquote zur Impfpflicht könnte vor allem eine Diskussion über ein angemessenes Verständnis von individueller Freiheit führen. Ein häufig vertretenes Konzept von Freiheit, das die bewusste Gesundheitsgefährdung anderer Menschen zulässt, erscheint moralisch fragwürdig.

LNSLNS

Zwei Jahre nach Beginn der COVID-19-Pandemie ist das Gesundheitssystem in Deutschland weiterhin stark belastet. Seit Januar 2022 erreichen die Infektionszahlen immer wieder neue Rekorde. Die Intensivstationen waren zeitweise vor allem durch Nichtgeimpfte so hoch ausgelastet, dass regional eine adäquate medizinische Versorgung nicht mehr gewährleistet war (1). Pflegebedürftige leiden massiv darunter, dass Pflegekräfte und Therapeutinnen/Therapeuten entweder selbst in Quarantäne gehen müssen oder ein hohes Infektionsrisiko darstellen. Auch in den Altenheimen, in denen eine besonders hohe Übersterblichkeit registriert werden musste (2), wird ein erheblicher Mehraufwand in Kauf genommen, um das Infektionsrisiko für die Bewohnerinnen und Bewohner zu senken. Eine künftige Überlastung des Gesundheitssystems ist immer noch eine ernst zu nehmende Gefahr.

Dass das für die Rückkehr in eine gesellschaftliche Normalität erforderliche hohe Maß an Durchimpfung der Bevölkerung bisher nicht erreicht werden konnte, hat vor allem drei Gründe:

  • Ein (kleiner) Teil der Bevölkerung kann sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen.
  • Die Impfstoffe verlieren über die Zeit an Wirksamkeit (3, 4).
  • Ein Teil der Bevölkerung will sich nicht impfen lassen.

Auch wenn zum quantitativen Ausmaß des erst genannten Problems laut Robert Koch-Institut keine genauen Zahlen vorliegen, dürfte es erfahrungsgemäß von geringerer Bedeutung sein. Das zweite Problem lässt sich prinzipiell durch Booster-Impfungen beziehungsweise die Weiterentwicklung der Impfstoffe lösen. Für das dritte Problem, die mangelnde Impfbereitschaft einer größeren Bevölkerungsgruppe, gäbe es ebenfalls eine Lösung: die allgemeine Impfpflicht gegen COVID-19. Diese würde bei konsequenter Umsetzung fast die gesamte Bevölkerung erreichen und damit die höchstmögliche Durchimpfung garantieren. Eine allgemeine Impfpflicht wird jedoch kontrovers diskutiert. Vor allem ist strittig, ob das Recht auf körperliche Unversehrtheit aus Gründen des öffentlichen Gesundheitsschutzes eingeschränkt werden dürfte (5). Eine einrichtungsbezogene Impfpflicht für Beschäftigte in Einrichtungen des Gesundheits- und Pflegebereichs (die es unter anderem ähnlich auch in Belgien, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien und Ungarn gibt) trat in Deutschland zum 15.03.2022 in Kraft, wobei die Umsetzung in den Bundesländern sehr unterschiedlich gehandhabt werden soll (6). Eine Impfpflicht für alle Erwachsenen gilt seit Februar 2022 auch in Österreich, wurde am 09.03.22 aber bereits wieder ausgesetzt. Auch in anderen Staaten sind die Entwicklungen so dynamisch, dass an dieser Stelle auf eine detaillierte Darstellung verzichtet wird. Die Debatte über die Notwendigkeit einer allgemeinen Impfpflicht gegen das SARS-CoV-2-Virus geht daher weiter (7, 8, 9). Verschiedene Gesetzesentwürfe wurden am 17.03.22 im Bundestag diskutiert.

Der vorliegende Beitrag beschreibt anhand einer repräsentativen Studie das im Jahr 2021 bestehende Meinungsbild zur Einführung einer allgemeinen Impfpflicht gegen COVID-19 in Deutschland und beantwortet folgende Fragen:

  • Wie hoch ist die Akzeptanz einer allgemeinen Impfpflicht gegen COVID-19?
  • Welche Bevölkerungsgruppen befürworten sie und welche lehnen sie ab?
  • Was sind die zentralen Gründe der Befürworter und Ablehner und welche Rolle spielt dabei das Vertrauen der Menschen in Politik und Rechtsstaat?

Unsere Studie ist rein empirisch und erörtert nicht, ob eine Impfpflicht moralisch oder juristisch zulässig ist (10, 11, 12, 13).

Methode

Daten und zentrale Variablen

Die Datengrundlage unserer Analysen bildet das Sozio-oekonomische Panel (SOEP). Das SOEP umfasst eine Zufallsstichprobe aus der Bevölkerung mit Wohnsitz in Deutschland. In Bezug auf Datenqualität und Forschungsethik erfüllt das SOEP höchste Standards (14). Seit einigen Jahren schließt die Erhebung rund 25–30 000 Erwachsene in 15–20 000 Haushalten ein. Jedes Jahr geben die gleichen Befragten Auskünfte unter anderem zu

  • Haushaltszusammensetzung
  • Bildung und Ausbildung
  • ökonomischer Situation
  • Gesundheitszustand
  • politischer Einstellung
  • Vertrauen in staatliche Institutionen.

Ein Verlust an Befragten (sogenannte Panelsterblichkeit, zum Beispiel durch Tod oder nicht nachvollziehbaren Umzug) wird durch Auffrischungsstichproben kompensiert, die zufällig aus der Grundgesamtheit gezogen werden. Ferner gibt es Spezialstichproben, um größeren Veränderungen in der Bevölkerungszusammensetzung Rechnung zu tragen (zum Beispiel Flüchtlingswelle 2015) oder kleinere Bevölkerungsgruppen analysierbar zu machen (Reichenstichprobe 2019). Auch hierbei handelt es sich um Zufallsstichproben aus eben diesen Subpopulationen. Aussagen über die Gesamtpopulation Deutschlands sind über die in den Daten mitgelieferten querschnittlichen Hochrechnungsfaktoren auf Individual- und Haushaltsebene sowie anhand von Überlebenswahrscheinlichkeiten möglich (15).

Aufgrund der weitreichenden Folgen der COVID-19-Pandemie wurde das SOEP 2021 um ein neues COVID-19-Befragungsmodul ergänzt (16). Dieses Modul erhebt für alle erwachsenen SOEP-Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch, ob sie „für oder gegen eine allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus für alle Erwachsenen, die gesund genug für diese Impfung sind“, sind (Antwortkategorien: ja/nein/keine Angabe). Weiterhin werden die Befürworter danach gefragt, warum sie einer Impfpflicht zustimmen beziehungsweise die Gegner, warum sie diese ablehnen. Sieben mögliche Argumente waren vorgegeben und für beide Gruppen spiegelbildlich formuliert (Tabelle 1). Mehrfachnennungen waren möglich.

Sieben Gründe für und gegen eine COVID-19-Impfpflicht
Tabelle 1
Sieben Gründe für und gegen eine COVID-19-Impfpflicht

Aufgrund der Aktualität des Themas verwenden wir in unseren Analysen direkt die vom Feldinstitut bis zum 11.03.2022 gelieferten Daten. Dies bedeutet, dass insbesondere die Teilstichproben M3–M6 (Geflüchtetenstichprobe) und M7–M8a (Aufstockung Migrantenstichprobe) nicht in den Analysen berücksichtigt werden konnten. Insgesamt liegen uns somit 17 132 Beobachtungen für das Jahr 2021 vor, die sich je nach Verfügbarkeit der Variablen in den Analysen verringern.

Statistische Methoden

Die Teilnahme am SOEP findet jährlich statt. Es konnte für das erst 2021 eingeführte COVID-19-Befragungsmodul daher noch nicht untersucht werden, ob und wie sich die Einstellungen der einzelnen Befragten über die Zeit verändern (Ergebnisse zu verschiedenen Studien im Zeitverlauf zeigt die eGrafik). Es wird vielmehr die Einstellung zur Möglichkeit einer Impfpflicht zu einem bestimmten Zeitpunkt zwischen Januar und Dezember beschrieben – der jedoch nicht für alle Befragten identisch ist – und ihre Determinanten werden untersucht. Die uni- und bivariaten Ergebnisse für die fokalen Variablen, die Einstellung zur Impfpflicht und die zugrundeliegenden Argumente werden als Mittelwerte oder Prozentsätze dargestellt. Die statistische Bewertung von Unterschieden in den Einstellungen oder Merkmalen zwischen verschiedenen Gruppen basiert auf Wald-Tests. Da wir hier hinsichtlich mehrerer Unterschiede testeten, korrigierten wir die p-Werte mit der Bonferroni-Holm-Methode (eTabelle 1). Über Hochrechnungsfaktoren wurden alle deskriptiven Ergebnisse auf die Grundgesamtheit des SOEP – die Einwohnerinnen und Einwohner Deutschlands – hochgerechnet.

Prozentuale Anteile für/gegen allgemeine COVID-19-Impfpflicht und jeweilige Gründe
Grafik
Prozentuale Anteile für/gegen allgemeine COVID-19-Impfpflicht und jeweilige Gründe
Prozentuale Zustimmung zur allgemeinen COVID-19-Impfpflicht je nach Quelle/Medium über die Zeit
eGrafik
Prozentuale Zustimmung zur allgemeinen COVID-19-Impfpflicht je nach Quelle/Medium über die Zeit
Durchschnittliche Charakteristika der Stichprobe
eTabelle 1
Durchschnittliche Charakteristika der Stichprobe

Mit logistischen Regressionen schätzten wir die Wahrscheinlichkeit, dass eine befragte Person (i) mit gegebenen Charakteristika (Xi) der Impfpflicht zustimmt. Für alle empirischen Analysen nutzten wir Stata Version 15. In der eTabelle 2 werden alle verwendeten Variablen definiert.

Ergebnisse aus logistischen Regressionen
Tabelle 2
Ergebnisse aus logistischen Regressionen
Definition der Variablen auf Individualebene
eTabelle 2
Definition der Variablen auf Individualebene

Ergebnisse

Die Grafik zeigt die Anteile der erwachsenen Bevölkerung, die sich für beziehungsweise gegen eine Impfpflicht gegen COVID-19 ausgesprochen haben (oberer Teil). Sie veranschaulicht ferner die jeweiligen Anteile in diesen beiden Gruppen, die den sieben vorgegebenen Argumenten zugestimmt haben (unterer Teil).

Die Meinung der Bevölkerung zur Impfpflicht gegen COVID-19 ist geteilt: Rund 50 % lehnen sie ab, rund 50 % stimmen ihrer Einführung zu. Besonders kontroverse Resultate zeigen sich hinsichtlich der Einschätzung, ob die Einschränkung individueller Freiheiten angemessen ist oder nicht: Rund 83 % der Befürworter einer Impfpflicht stimmen der Aussage zu, dass die Impfung vieler Menschen wichtiger sei als sich frei zu entscheiden; rund 91 % der Gegner einer Impfpflicht argumentieren hingegen, dass eine freie Entscheidung wichtiger sei. Der Verweis auf die individuelle freie Entscheidung ist das mit Abstand am häufigsten genannte Argument der Gegner einer Impfpflicht.

Anhand einer logistischen Schätzung untersuchten wir, inwiefern sich die Einstellung der Befragten für beziehungsweise gegen eine allgemeine Impfpflicht über ihre soziodemografischen Merkmale, ihren wahrgenommenen Gesundheitszustand, ihre politische Orientierung und ihr Vertrauen in staatliche Institutionen (auf einer Skala von 0 [„vertraue ich überhaupt nicht“] bis 10 [„vertraue ich voll und ganz“]) erklären lässt. Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse in Form durchschnittlicher marginaler Effekte. Diese geben an, wie sich im Durchschnitt die Wahrscheinlichkeit für eine Zustimmung zur Impfpflicht ändert, wenn sich die jeweilige Eigenschaft um eine Einheit ändert (zum Beispiel das Alter um ein Jahr ansteigt) und man alle anderen Eigenschaften konstant hält (unter sonst gleichen Bedingungen, das heißt gleicher Impfstatus, gleicher Bildungsgrad et cetera). In der ersten Spalte finden sich die Ergebnisse für alle erwachsenen Befragten, in der zweiten Spalte die für alle Erwerbstätige. In der zweiten Spalte wird als zusätzliches soziodemografisches Merkmal die Information darüber aufgenommen, ob die Person im Bildungs-, Heim- oder Gesundheitssektor beschäftigt ist.

Für alle Erwachsenen zeigt sich hinsichtlich der soziodemografischen Merkmale, dass die Zustimmung zur Impfpflicht bei Befragten mit tertiärem Bildungsabschluss unter sonst gleichen Bedingungen um 6,1 Prozentpunkte geringer (95-%-Konfidenzintervall: [−0,081; –0,041]) ist als bei Befragten ohne tertiären Bildungsabschluss. Sie ist niedriger, wenn es Kinder im Haushalt gibt (−0,064 [−0,085; –0,043]) und nimmt mit steigendem Alter zu: Wenn man alle anderen Merkmale konstant hält, ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine um ein Jahr ältere Person der Impfpflicht zustimmt, im Durchschnitt um 0,4 Prozentpunkte höher ([0,003; 0,004]). Bei Betrachtung der gesundheitlichen Merkmale zeigt sich, dass die Zustimmung bei Befragten höher ist, die ihren Gesundheitszustand schlechter einschätzen (−0,014 [−0,024; –0,003]) und viele Risikokrankheiten haben (0,026 [0,016; 0,035]) sowie selbst geimpft sind: Unter sonst gleichen Bedingungen liegt unter Geimpften die Zustimmung um 30 Prozentpunkte höher ([0,286; 0,328]). Bei Personen mit mittiger politischer Orientierung sowie Befragten mit einem höheren Vertrauen in die Politik (0,018; [0,013; 0,024]) ist es wahrscheinlicher, dass sie der Impfpflicht zustimmen.

Die Ergebnisse für die Erwerbstätigen decken sich qualitativ weitestgehend mit denen für alle Erwachsenen. Darüber hinaus zeigt sich, dass die Zustimmung zur Impfpflicht für Erwerbstätige im Bildungs-, Heim- und Gesundheitssektor etwas geringer ist als bei anderen Erwerbstätigen (−0,034 [−0,060; –0,009]). Zu beachten ist, dass nicht alle Erwerbstätigen in diesem Sektor Lehrerinnen/Lehrer, Pflegerinnen/Pfleger oder Ärztinnen/Ärzte sind und mit vielen (im Falle des Heim- und Gesundheitssektors vulnerablen) Menschen im Berufsleben interagieren. Auch in diesen Sektoren arbeiten Beschäftigte in Verwaltungen und anderen Berufsfeldern. Die eTabellen 3 und 4 zeigen die Ergebnisse für weitere Spezifikationen unter Ein- beziehungsweise Ausschluss einzelner Teilmengen der Charakteristika.

Ergebnisse aus verschieden spezifizierten logistischen Regressionen (gesamte Stichprobe)
eTabelle 3
Ergebnisse aus verschieden spezifizierten logistischen Regressionen (gesamte Stichprobe)
Ergebnisse aus verschieden spezifizierten logistischen Regressionen (nur erwerbstätige Personen)
eTabelle 4
Ergebnisse aus verschieden spezifizierten logistischen Regressionen (nur erwerbstätige Personen)

Tabelle 3 zeigt, wie Inzidenzen, Zustimmungsquote zur Impfpflicht und durchschnittliches Vertrauen in Politik und Rechtssystem auf Bundeslandebene korrelieren. In Bundesländern, in denen es viele COVID-19-Erkrankungsfälle und -Todesfälle gibt, ist die Zustimmung zur Impfpflicht niedriger (−0,253 [−0,485; –0,035] und –0,248 [−0,456; –0,026]). Ebenfalls geringer ausgeprägt ist dort das Vertrauen in das Rechtssystem (−0,289 [−0,485; –0,124] und –0,588 [−0,747; –0,424]) und in die Politik (−0,217 [−0,388; –0,032] und –0,529 [–0,694; –0,338]). Dort, wo das Vertrauen in das Rechtssystem und in die Politik hoch sind, ist die Zustimmung zur Impfpflicht groß (0,147 [−0,091; 0,406] und 0,217 [–0,094; 0,521]), und wo das Vertrauen in das Rechtssystem hoch ist, ist es auch das in die Politik (0,902 [0,800; 0,965]).

Korrelationen auf Bundeslandebene
Tabelle 3
Korrelationen auf Bundeslandebene

Diskussion

Rund 92 % der Befürworter einer Impfpflicht stimmen dem Argument zu, dass die meisten Menschen die Gesundheitsrisiken, die vom COVID-19-Virus ausgehen, unterschätzen. Bei den Gegnern spielt das spiegelbildliche Argument, dass das Risiko überschätzt wird, mit 26 % eine überraschend geringe Rolle. Die Gefährlichkeit des Virus und die zu erwartende geringe Durchimpfung scheinen also von beiden Seiten erkannt worden zu sein. Da nur relativ wenige der Impfpflichtgegner anführen, dass die Impfung nicht wirksam oder nicht sicher sei, und auch nur 39 % von ihnen argumentieren, dass sich sowieso genug Menschen impfen lassen würden, erscheint der Erfolg von weiteren Informationskampagnen zu diesen Themen fraglich.

Die Gegner einer allgemeinen Impfpflicht scheinen also weniger die wissenschaftlichen Tatsachen bestreiten als vielmehr die überragende Bedeutung individueller Freiheit betonen zu wollen (91 %). Dass sie sich selbst weit unterdurchschnittlich häufig haben impfen lassen (62 % statt 90 % bei den Befürwortern, eTabelle 2), illustriert, wie sie von dieser im Jahr 2021 völlig uneingeschränkten Freiheit Gebrauch machen: nicht durch freiwillige Impfung, sondern durch freiwillige Nichtimpfung. Eine allgemeine Impfpflicht kann dann offenbar nicht deswegen abgelehnt werden, weil nur die Pflicht zum Impfen abgelehnt wird, das Impfen selbst aber nicht. Impfpflichtgegner lehnen sehr häufig die Impfung selbst ab.

Daher lässt sich folgern, dass der paradigmatische Impfpflichtgegner offenbar in Kenntnis der wissenschaftlichen Fakten bereit ist, andere Menschen nicht unerheblichen Gesundheitsrisiken auszusetzen. Ein solches Verständnis von individueller Freiheit erscheint jedoch moralisch fragwürdig. Sogar für libertäre Denker, für die Freiheit der zentrale moralische Wert ist, kann die Freiheit Einzelner nicht so weit gehen, dass sie die Schädigung Anderer legitimiert (17). Die Freiheit zur Schädigung Anderer kann es nicht geben.

Es sollte daher von den politischen Akteurinnen und Akteuren besonders betont werden (18), dass eine allgemeine Impfpflicht genauso wenig wie eine berufsbezogene Impfpflicht als Paternalismus zu verstehen ist: Ihr Zweck wäre nicht, die anscheinend Uninformierten vor sich selbst zu schützen – was als leichtfertig bevormundend und insoweit als illegitim aufgenommen werden dürfte. Sie würde dem Schutz Dritter dienen, die durch Ungeimpfte dem erhöhten Risiko einer Infektion ausgesetzt werden. Eine solche Fremdgefährdung ist offenkundig ethisch wie moralisch viel problematischer als mangelnder Selbstschutz. Angesichts der nachlassenden Wirksamkeit der Impfstoffe handelt es sich bei diesen Gefährdeten nicht nur um die Personengruppe, die sich selbst aus Überzeugung auch nicht impfen lässt, was gegebenenfalls noch hinzunehmen wäre. Die Zahl der Betroffenen umfasst Millionen von bereits Geimpften, die trotz Impfbereitschaft noch keine Booster-Impfungen erhalten konnten (und die geringe Anzahl von Personen, die sich aus medizinischen Gründen überhaupt nicht impfen lassen können). Wohlverstandene Freiheit kann mangelnden Selbstschutz vielleicht zulassen, Fremdgefährdung in einem solchen Ausmaß jedoch nicht (19). Für die Akzeptanz einer Impfpflicht dürfte es entscheidend sein, diesen Sachverhalt nachvollziehbar zu kommunizieren (20, 21). Hierbei ist zu berücksichtigen, wie gravierend die potenzielle Fremdgefährdung tatsächlich ist, was primär von den zum jeweiligen Zeitpunkt zirkulierenden Virusvarianten und der möglichen Impfgeschwindigkeit abhängen dürfte.

Resümee

Die Bevölkerung in Deutschland ist hinsichtlich der Zulässigkeit einer allgemeinen Impfpflicht gespalten. Die Ablehnungsquote ist höher als in vielen anderen europäischen Ländern (22, 23). Die Unterschiede zwischen Impfpflichtgegnern und -befürwortern hinsichtlich ihrer soziodemografischen, gesundheitlichen und politischen Eigenschaften sind individuell nicht sonderlich groß, aber die Befürworter einer Impfpflicht sind deutlich häufiger auch selbst geimpft. Das zentrale Argument ihrer Gegner, die die individuelle Freiheit betonen, beruht offenbar auf einem fragwürdigen Freiheitsverständnis, das eine erhebliche Fremdgefährdung hinnimmt – so kann der große Unterschied in der jeweiligen Bereitschaft, sich selbst impfen zu lassen angesichts der Beobachtung interpretiert werden, dass kaum Meinungsverschiedenheiten über die wissenschaftlichen Fakten zu erkennen sind.

Gegenstand künftiger Analysen sollte die Frage sein, wie sich die Einstellungen der Befragten und die aufgezeigten Zusammenhänge über die Zeit hinweg ändern und beeinflussen lassen. Hier dürfte nicht nur eine Rolle spielen, ob eine Impfpflicht in Deutschland eingeführt wird, sondern auch, wie sie im Detail umgesetzt würde. Eine klare Kommunikation ihrer legitimen Grundlagen und schlussendlich die Form der Sanktionierung der Nichtbefolgung (zum Beispiel die Höhe von Bußgeldern und Prüfhäufigkeit) dürften für ihre Akzeptanz ausschlaggebend sein.

Danksagung

Carsten Schröder dankt der Deutschen Forschungsgemeinschaft für die Förderung des Projekts „The consequences of SARS-CoV-2 for societal inequalities“ (Referenznummer: SCHR 1498/7–1). Die Autoren danken Tessa Orgassa für ihre hilfreichen Kommentare.

Förderung

Das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) ist eine forschungsbasierte Daten-Infrastruktur, die von der Leibniz-Gemeinschaft finanziert wird. SOEP-CoV wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Interessenkonflikt
Die Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Manuskriptdaten
eingereicht: 20.01.2022, revidierte Fassung angenommen: 29.03.2022

Anschrift für die Verfasser
Prof. Dr. Carsten Schröder

Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW Berlin)

Mohrenstraße 58, 10117 Berlin

cschroeder@diw.de

Zitierweise
Rieger T, Schmidt-Petri C, Schröder C: Attitudes toward mandatory COVID-19 vaccination in Germany—a representative analysis of data from the socio-economic panel for the year 2021. Dtsch Arztebl Int 2022; 119. DOI: 10.3238/arztebl.m2022.0174 (online first).

Dieser Beitrag erschien online am 21.04.2022 (online first) auf www.aerzteblatt.de

►Die englische Version des Artikels ist online abrufbar unter: www.aerzteblatt-international.de

Zusatzmaterial
eGrafik, eTabellen:
www.aerzteblatt.de/m2022.00174 oder über QR-Code

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Prozentuale Anteile für/gegen allgemeine COVID-19-Impfpflicht und jeweilige Gründe
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Tabelle 1
Sieben Gründe für und gegen eine COVID-19-Impfpflicht
Ergebnisse aus logistischen Regressionen
Tabelle 2
Ergebnisse aus logistischen Regressionen
Korrelationen auf Bundeslandebene
Tabelle 3
Korrelationen auf Bundeslandebene
Prozentuale Zustimmung zur allgemeinen COVID-19-Impfpflicht je nach Quelle/Medium über die Zeit
eGrafik
Prozentuale Zustimmung zur allgemeinen COVID-19-Impfpflicht je nach Quelle/Medium über die Zeit
Durchschnittliche Charakteristika der Stichprobe
eTabelle 1
Durchschnittliche Charakteristika der Stichprobe
Definition der Variablen auf Individualebene
eTabelle 2
Definition der Variablen auf Individualebene
Ergebnisse aus verschieden spezifizierten logistischen Regressionen (gesamte Stichprobe)
eTabelle 3
Ergebnisse aus verschieden spezifizierten logistischen Regressionen (gesamte Stichprobe)
Ergebnisse aus verschieden spezifizierten logistischen Regressionen (nur erwerbstätige Personen)
eTabelle 4
Ergebnisse aus verschieden spezifizierten logistischen Regressionen (nur erwerbstätige Personen)
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