PERSONALIEN
Andreas Horn: Bewegungsstörungen auf Kopfdruck heilen


Parkinson, Epilepsie, Dystonie, Depression, Zwangsstörungen und Morbus Alzheimer: Das alles sind Erkrankungen, bei denen die Tiefe Hirnstimulation (THS) eingesetzt wird. Dr. med. Andreas Horn forscht sowohl an der Charité – Universitätsmedizin Berlin als auch an zwei Lehrkrankenhäusern der Harvard Medical School in Boston daran, das Verfahren der THS zu optimieren. Der 37-Jährige gehörte dieses Jahr ebenfalls zu den Gewinnern des Heinz-Maier-Leibnitz-Preises der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
„Wir können die Stimulation im Computer simulieren und uns ansehen, welche Netzwerke vermutlich in einem individuellen Patienten durch die Therapie moduliert werden“, sagt der 37-jährige Neurologe dem Deutschen Ärzteblatt und beschreibt damit die von ihm entwickelte Forschungssoftware „Lead-DBS“. Forschende weltweit können die Software frei nutzen und anhand von postoperativen MRTs oder CTs die eingesetzten Elektroden genau lokalisieren, welche Netzwerke sie moduliert.
Horn studierte Medizin an der Universität Freiburg und promovierte an der Charité in Berlin. Er ist davon überzeugt, dass die THS in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen wird. Der Weg von Forschung zu klinischer Praxis sei sehr greifbar, so Horn. „Wir haben beispielsweise einen Stimulationsort identifiziert, der bei Parkinson-Patienten zu einer Zunahme von depressiven Symptomen führen kann.“ Um diesen Ort zu vermeiden, sei keine qualitative Änderung der klinischen Praxis nötig. Dr. med. Mirjam Martin
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