ArchivDeutsches Ärzteblatt33-34/2022Affenpocken in Deutschland
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Hintergrund: Seit Anfang Mai werden mittlerweile aus ganz Europa hohe Fallzahlen an Affenpocken gemeldet. Erste Veröffentlichungen legen nahe, dass bislang fast ausschließlich Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), betroffen sind.

Methode: Zur Charakterisierung der deutschen Fälle wurde über den Verteiler der Deutschen AIDS-Gesellschaft (DAIG) und der Deutschen Arbeitsgemeinschaft ambulant tätiger Ärztinnen und Ärzte für Infektionskrankheiten und HIV-Medizin (DAGNAE) e. V. ein anonymisierter Fragebogen verschickt.

Ergebnisse: Bis zum 23. Juni 2022 wurden insgesamt 301 PCR-gesicherte Fälle aus 32 Zentren erfasst. Betroffen waren ausschließlich MSM, darunter 141 (46,7 %) mit einer HIV-Infektion und 135 (44,7 %) mit einer Präexpositionsprophylaxe (PrEP). Die weitaus meisten Pockenläsionen manifestierten sich anal oder genital. Häufigste Allgemeinsymptome waren Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, sowie oft schmerzhafte Lymphknotenschwellungen. Die meisten Erkrankungen stellten sich bislang als relativ milde dar, allerdings kam es in 5,0 % zu Hospitalisierungen. Todesfälle wurden nicht beobachtet. Auffällig war die hohe Zahl sexuell übertragbarer Infektionen (STI). Nur bei 41,0 % wurde keine STI innerhalb der letzten sechs Monate vor der MPXV-Infektion diagnostiziert.

Schlussfolgerung: Affenpocken scheinen sich als neue, ernste STI bei MSM zu etablieren. Angesichts der steigenden Fallzahlen ist eine rasche Aufklärungs- und Impfkampagne der Risikopopulationen ist nötig, ebenso eine erhöhte ärztliche Wachsamkeit.

LNSLNS

Das Affenpocken-Virus (Monkeypox Virus, MPXV) gehört zur Gattung der Orthopoxviren. Die natürlichen Wirte sind Nagetiere; Affen und Menschen gelten als Fehlwirte. Der erste Fall von Affenpocken beim Menschen wurde 1970 bei einem neunjährigen Jungen in der Demokratischen Republik Kongo beobachtet (1). Seitdem wurden Affenpocken meist bei Menschen vorwiegend aus zentral- und westafrikanischen Ländern festgestellt. Sporadische Ausbrüche außerhalb Afrikas beschränkten sich in den letzten Jahren auf wenige Fälle, so in Großbritannien oder Israel (2). Im Jahr 2022 hat sich dies geändert. Mittlerweile werden aus ganz Europa ungewöhnliche hohe Fallzahlen gemeldet. Erste Veröffentlichungen legen nahe, dass bislang fast ausschließlich Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), betroffen sind (3). In Deutschland wurde der erste Fall am 20. Mai aus München veröffentlicht (4). Bis zum 17. Juni waren dem Robert-Koch-Institut (RKI) 338 bestätigte Fälle bekannt, eine Woche später waren es mit 676 bereits doppelt so viele (5).

Die Übertragung von MPXV erfolgt von Mensch zu Mensch durch engen körperlichen Kontakt mit möglicherweise nicht nur symptomatischen, sondern auch infizierten asymptomatischen Personen. Schmier- und Tröpfcheninfektionen sind möglich. Die Gründe für den aktuellen Anstieg der Fallzahlen sind noch unklar, ebenso bleiben offene Fragen zur Transmission. Erste Genomsequenzdaten deuten auf eine enge Verwandtschaft mit der in Westafrika zirkulierenden MPXV-Variante hin (6, 7, 8). Diese verursacht möglicherweise mildere Erkrankungen und könnte eine geringere Sterblichkeit aufweisen als die erstmals in Zentralafrika beschriebene Variante (9, 10). In einer Kohorte aus Nigeria, von wo seit 2017 kontinuierlich relevante Fallzahlen mit der westafrikanischen Variante gemeldet werden, lag die Fall-Sterblichkeit allerdings bei 6 %, unter den Todesfällen waren überwiegend Patientinnen und Patienten mit AIDS (11). Über weitere Risikofaktoren für schwere Verläufe ist bislang wenig bekannt, wahrscheinlich haben insbesondere Kinder und Schwangere ein erhöhtes Risiko (12).

Ziel der vorliegenden Arbeit war es, angesichts der unerwarteten Dynamik des Ausbruchs die betroffene Patientenpopulation und das klinische Bild zu beschreiben.

Methoden

Über den Verteiler der Deutschen AIDS-Gesellschaft (DAIG) und der Deutschen Arbeitsgemeinschaft ambulant tätiger Ärztinnen und Ärzte für Infektionskrankheiten und HIV-Medizin (DAGNAE) e. V. wurden registrierte Zentren zur Teilnahme aufgerufen. Zentren wurden angehalten, möglichst alle aus verschiedenen Abstrichmaterialen mittels Polymerasekettenreaktion (PCR) bestätigten Fälle aus 2022 retrospektiv vom 19. Mai bis zum 23. Juni 2022 zu dokumentieren. Der anonymisierte, einseitige Fragebogen beinhaltete Fragen zu Demografie (Alter, Geschlecht, Ethnizität) und Komorbiditäten, darunter eine mögliche HIV-Infektion (mit aktuellen CD4-Zellzahlen sowie HIV-RNA Kopien/mL). Etwaige vorangegangene Virushepatitiden (Hepatitis B und Hepatitis C) wurden ebenso erfragt wie sexuell übertragbare Infektionen (STI) in den letzten sechs Monaten. Das Diagnosedatum der Affenpockenvirus-Infektion, das wahrscheinliche Land der Infektion, der Symptombeginn, die Lokalisation und die Zahl der Läsionen wurden erhoben, ebenso das Ergebnis etwaiger Rachenabstriche, vorherige Pockenimpfungen und die Schwere der Affenpocken-Erkrankung, darunter die Zahl der Läsionen (kategorisiert), sowie mögliche Allgemeinsymptome wie Fieber, Kopf/Gliederschmerzen, Nachtschweiß und Lymphknotenschwellungen. Mögliche spezifische Therapien und etwaige Hospitalisationen mit Hauptgrund wurden ebenfalls erfragt. Die virologische PCR-Diagnostik erfolgte dezentral in den Partnerlaboren teilnehmender Zentren und/oder im Konsiliarlabor für Pockenviren am Robert-Koch-Institut. Die statistischen Methoden beschränken sich in der vorliegenden Arbeit auf rein deskriptive Analysen. Alle Patienten gaben eine schriftliche Einverständniserklärung für die klinischen Abbildungen. Bei gleichem Alter, gleicher Nationalität und gleicher Stadt der Meldung wurde eine Prüfung auf Doppelnennung durchgeführt. Die Studie wurde gemäß § 67 Abs. 6 AMG vor Beginn bei der Ethikkommission der Technischen Universität München zur Prüfung vorgelegt und genehmigt (Aktenzeichen 2022–338-S-NP).

Ergebnisse

Bis zum 23. Juni 2022 wurden insgesamt 301 PCR-gesicherte Fälle aus 32 Zentren gemeldet und erfasst (nach Ausschluss von fünf doppelt gemeldeten Fällen). Mit 161 (53,3 %) wurden die weitaus meisten aus Berlin gemeldet, gefolgt von Hamburg mit 43 (14,2 %) und Köln mit 29 (9,6 %) Fällen. Weitere kamen aus Frankfurt (17), München (13), Düsseldorf (12), Ulm (5), Bonn (5), Stuttgart (4), Freiburg (4), Essen (3), Aachen (2), sowie Braunschweig, Magdeburg und Waake/Göttingen mit jeweils einem Fall.

Die Grafik 1 zeigt die Zahl der mittels PCR bestätigten Fälle pro Tag. Mit insgesamt 227 (75,4 %) hatten die weitaus meisten Patienten die MPXV-Infektion wahrscheinlich autochthon in Deutschland erworben. Insgesamt 25 Patienten (8,3 %) hatten die Infektion in Spanien erworben, davon die meisten auf Gran Canaria. Viele dieser Fälle wurden vor allem am Anfang des Ausbruchs beobachtet, so gaben unter den bis zum 30. Mai diagnostizierten Fällen mehr als ein Drittel (11/31) Spanien als Infektionsland an.

Entwicklung der Fallzahlen pro Tag
Grafik 1
Entwicklung der Fallzahlen pro Tag

Betroffene Gruppen, prävalente Koinfektionen

Die betroffenen Personen waren ausschließlich MSM, darunter lebten 141 (46,7 %) mit HIV, die große Mehrheit davon mit normalem Immunstatus und ausreichender Virussuppression unter antiretroviraler Therapie (ART). Die CD4-Zellzahlen lagen im Median bei 691/μL (Range 275–1603 Zellen/μL). Insgesamt sieben Patienten waren bei der letzten Messung virämisch mit einer HIV-RNA oberhalb von 50 Kopien/mL, davon lediglich drei mit einer HIV-RNA über 200 Kopien/mL. In dem Fall mit der höchsten Viruslast war die HIV-Infektion anlässlich der jetzigen MPXV-Infektion diagnostiziert worden. Die zweitgrößte betroffene Gruppe mit 135 (44,7 %) Fällen waren MSM ohne HIV-Infektion, die eine Präexpositionsprophylaxe (PrEP) einnahmen. Die übrigen 25 Fälle (8,3 %) waren MSM ohne HIV-Infektion und ohne PrEP. Heterosexuelle Männer, Frauen oder Kinder waren in unserer Kohorte nicht betroffen. In der Tabelle 1 sind die Charakteristika und Koinfektionen aufgelistet.

Demografische Charakteristika und bestehende Koinfektionen
Tabelle 1
Demografische Charakteristika und bestehende Koinfektionen

Das mediane Alter der Patienten lag bei 39 Jahren. Nur insgesamt 26 (8,6 %) Patienten waren entweder unter 25 (n = 6) oder über 55 Jahre (n = 20). Lediglich drei Patienten waren über 60 Jahre alt. Insgesamt 12,5 % waren dokumentiert mindestens einmal gegen Pocken geimpft. Die meisten Patienten waren deutscher Nationalität und kaukasischer Ethnizität. Relevante, nichtinfektiöse und somatische Komorbiditäten lagen nur bei sehr wenigen Patienten (n = 11) vor, und zwar Psoriasisarthritis in drei Fällen, sowie Diabetes mellitus, Asthma bronchiale, arterieller Hypertonus in jeweils zwei Fällen. Beachtlich war der Anteil an Patienten, die innerhalb der letzten sechs Monate eine andere STI durchgemacht hatten (Grafik 2). Mehr als die Hälfte wurden innerhalb der letzten vier Wochen vor der MPXV-Infektion oder zeitgleich diagnostiziert, und zwar am häufigsten Gonorrhö. Nur bei 41,0 % wurde keine STI innerhalb der letzten sechs Monate vor der MPXV-Infektion diagnostiziert.

Prozentualer Anteil dokumentierter sexuell übertragbarer Infektionen
Grafik 2
Prozentualer Anteil dokumentierter sexuell übertragbarer Infektionen

Klinisches Erscheinungsbild

Da ein Großteil der Infektionen erst in den letzten Tagen diagnostiziert wurde, war der Beobachtungszeitraum sehr kurz und lag im Median bei drei Tagen (Range 0–35 Tage). Nur bei 130 Patienten lag ein Follow-Up von mindestens fünf Tagen vor. Die Dauer zwischen Symptombeginn und MPXV-Diagnose lag im Median bei vier Tagen (Range 0–21 Tagen). Es ist daher zu erwarten, dass sich einige der Fälle in den folgenden Tagen noch schwerer präsentieren werden als bisher. Dennoch sollen im Folgenden die Erkrankungscharakteristika kurz skizziert werden.

Die meisten Erkrankungen stellten sich bislang als relativ milde dar. Todesfälle wurden nicht beobachtet. Insgesamt wurden 18 Patienten stationär aufgenommen, davon mindestens drei eindeutig nicht aufgrund der Schwere des Krankheitsbildes oder (drohender) Komplikationen, sondern aus Quarantäne-Gründen oder zur Diagnostik. Insgesamt 15 Hospitalisierungen (5,0 % aller Patienten, 8,4 % bei Patienten mit einer Beobachtungsdauer von mindestens fünf Tagen) erfolgten wegen der Schwere des Krankheitsbildes oder aufgrund von Komplikationen. Dies waren überwiegend massive Schwellungen von Lymphknoten und Genitalien, ein ausgeprägter Befall des gesamten Integuments, Blutungen oder aufgrund therapierefraktärer, ambulant nicht einstellbarer Schmerzen insbesondere bei analem Befall. Die durchschnittliche Hospitalisierungsdauer betrug vier Tage (Range 3–6 Tage), allerdings waren zum Beobachtungsende noch 7/15 Patienten weiterhin stationär. Mindestens ein hospitalisierter Patient erhielt eine antivirale Therapie mit Tecovirimat (Off-Lable).

Die Erkrankungsmanifestationen sind in Tabelle 2 aufgeführt. Drei Fälle blieben ohne Läsionen und wurden im Rahmen eines STI-Screenings diagnostiziert. Die weitaus meisten Pockenläsionen manifestierten sich anal oder genital. In lediglich 36 (12,0 %) Fällen lag weder ein genitaler noch ein analer Befall vor. Andere Lokalisationen wie Stamm oder Extremitäten waren ebenfalls in knapp der Hälfte betroffen. Lediglich 16 Patienten (5 %) hatten eine Erkrankung ohne jede genitale, anale oder orale Manifestation. Nur wenige Patienten wiesen ausgedehnte Befunde mit 50 und mehr Läsionen auf. Diese Raten veränderten sich nur unwesentlich, wenn sich die Analyse auf Fälle mit mindestens 5 oder 10 Tagen Erkrankungsdauer beschränkte (Daten nicht gezeigt). Häufigste Allgemeinsymptome waren Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, sowie oft schmerzhafte Lymphknotenschwellungen.

Erkrankungsmanifestationen
Tabelle 2
Erkrankungsmanifestationen

Diskussion

In der vorliegenden retrospektiven Studie wurden bis zum 23. Juni insgesamt 301 Fälle PCR-bestätigter MPXV-Infektionen aus 32 teilnehmenden Zentren ausgewertet, entsprechend etwa 45 % der zu diesem Zeitpunkt ans RKI gemeldeten Fälle aus 2022. Mehrere Eintragungen erfolgten gerade am Anfang des Ausbruchs aus Gran Canaria, möglicherweise anlässlich der Maspalomas Gay Pride 2022, der bis zum 15. Mai 2022 stattgefunden hatte. Mittlerweile erfolgen Eintragungen aus anderen Ländern eher sporadisch.

Die weitaus meisten Fälle wurden aus den Großstädten gemeldet, allein 233 Fälle (77 %) stammten aus Berlin, Hamburg und Köln. Die beobachteten Fälle wurden ausschließlich bei MSM festgestellt, die zu über 90 % entweder eine HIV-Infektion hatten oder eine HIV-PrEP einnahmen. Das Alter lag zu über 90 % zwischen 25 und 55 Jahren. Zu beachten ist als Limitierung, dass die beteiligten Zentren zu einem beträchtlichen Teil MSM mit und ohne HIV-Infektion behandeln und so durchaus eine Verzerrung möglich ist. So ist nicht auszuschließen, dass sich bereits Menschen außerhalb der genannten Betroffenengruppe infiziert haben und dass diese entweder noch nicht diagnostiziert sind oder in solchen Zentren behandelt werden, die nicht an dieser Umfrage teilnahmen. Eine Verzerrung ist somit wahrscheinlich. Allerdings ist auch klar, dass die Aufklärungskampagnen zu Risiken und Übertragungswegen auf die deutschen Großstädte fokussieren und zunächst zielgruppenspezifisch bleiben können, wie zum Beispiel über Mitteilungen in Dating Apps, und zwar ohne diese Menschen zu stigmatisieren. The Joint United Nations Programme on HIV/AIDS (UNAIDS) hat bereits zum Ausdruck gebracht, dass der Umstand, dass bislang hauptsächlich MSM betroffen sind, homophobe und rassistische Stereotypen hervorrufen und Stigmatisierung noch verstärken könnte (13).

Die meisten Patienten mit HIV hatten einen guten Immunstatus und eine Virussuppression unter antiretroviraler Therapie. Lediglich bei drei Patienten lag die Viruslast oberhalb von 200 Kopien/mL. In einem Fall wurde die HIV-Infektion anlässlich der MPXV-Infektion diagnostiziert, was nahelegt, dass bei HIV-negativen Personen mit einer MPXV-Infektion analog zu anderen STIs eine HIV-Diagnostik sinnvoll sein dürfte.

Auffällig war die hohe Zahl weiterer, entweder parallel oder kurz zuvor diagnostizierten STI. Bei fast zwei Drittel war innerhalb der letzten sechs Monate mindestens eine STI diagnostiziert worden beziehungsweise dokumentiert, bei fast einem Drittel innerhalb des letzten Monats oder sogar zeitgleich. Da nicht systematisch auf STI gescreent wurde, ist es gut möglich, dass die dokumentierten Fälle die tatsächlichen Raten unterschätzen. Die hohe Koinzidenz macht deutlich, dass in der gegenwärtigen Lage bei Diagnose einer STI unbedingt auch an eine MPXV-Infektion gedacht werden sollte (und umgekehrt).

Todesfälle wurden nicht beobachtet, der Verlauf war überwiegend milde bis moderat. Zu beachten ist allerdings, dass der Beobachtungszeitraum sehr kurz war und es möglich ist, dass die beobachtete Hospitalisierungsrate noch etwas steigt, ebenso die Zahl der beobachteten Läsionen. Die Daten veränderten sich allerdings nicht dramatisch, wenn sich die Analysen auf die (noch recht kleine) Zahl an Patienten mit längerer Beobachtungszeit beschränkte. Andererseits ist es auch möglich, dass gering symptomatische Patienten möglicherweise einer Diagnostik und somit auch der Aufnahme in diese Studie entgingen.

Zu beachten ist, dass die Patienten überwiegend jung und ansonsten weitgehend gesund waren. Ob die aktuell zirkulierende westafrikanische Variante mit einer geringen Schwere assoziiert ist, wie Studien am Affenmodell nahelegen (9), muss sich zeigen. Über Risikofaktoren für schwere Verläufe ist bislang wenig bekannt, möglicherweise haben insbesondere Kinder und Schwangere ein erhöhtes Risiko schwer zu erkranken (12). Diese Populationen kommen in der vorliegenden Kohorte bislang nicht vor. Auch unter den HIV-infizierten Patienten in dieser Kohorte waren bislang nur sehr wenige Personen mit einem schweren Immundefekt oder einer Virämie. Risikofaktoren konnten in der vorliegenden Untersuchung angesichts der geringen Fallzahlen schwerer Verläufe nicht eruiert werden.

In der vorliegenden Kohorte waren insgesamt 12,5 % nachweislich gegen Pocken geimpft. Der Zeitpunkt der Pockenimpfung lag wahrscheinlich mindestens 40 Jahre zurück; die Impfpflicht in Westdeutschland endete 1976, in Ostdeutschland 1982. Laboruntersuchungen und klinische Beobachtungen legen nahe, dass die früher verwendeten Pockenimpfungen einen gewissen, aber keineswegs kompletten Schutz gegen Affenpocken bieten (14, 15, 16, 17, 18, 19). Auch die vorliegende Analyse zeigt, dass die Pockenimpfung keinen vollständigen Schutz gibt, wenngleich ein gewisser Schutz vor schweren Infektionen nicht ausgeschlossen werden kann. Auffällig war der hohe Anteil junger, ungeimpfter Patienten. Obwohl dies auch auf den Verlust der schützenden Immunität durch die fehlende Pockenimpfung zurückzuführen sein könnte, sind ebenso verhaltensbedingte Gründe möglich.

Momentan ist eine rasche Aufklärungs- und Impfkampagne der Risikopopulationen nötig, die bisher von der Bundesregierung bestellten 240 000 Impfdosen (zwei Impfdosen pro Person) der Bundesregierung werden möglicherweise nicht ausreichen. Der voraussichtlich verfügbare Pockenimpfstoff IMVANEX (modifiziertes Vacciniavirus Ankara, lebend) der Firma Bavarian Nordic ist nicht bei schwer immunkompromittierten Personen untersucht (20) und aktuell in der Europäischen Union nicht für die Impfung gegen Affenpocken zugelassen (in den USA und Kanada hingegen schon). Daher ist auch bei Gesunden die Datenlage relativ begrenzt, die Zahl exponierter Personen noch niedrig. Ansprechraten beziehungsweise Serokonversionsraten scheinen bei Menschen mit HIV schlechter zu sein (21). Auch Versuche im Affenmodell legen dies nahe (22). Wünschenswert wäre deshalb eine begleitende Studie zu der anstehenden Impfkampagne, in der auch die Serokonversionsraten untersucht und mögliche Durchbruchsinfektionen evaluiert werden.

Neben der Impfung ist auch eine umfassende Aufklärungskampagne notwendig, und zwar fokussiert in den Betroffenengruppen, möglichst offen, Community-nah, digital und vor Ort, niedrig-schwellig und nicht wertend. Schwerpunktärztinnen und -ärzte für HIV und solche, die HIV-PrEP verschreiben, sind jetzt ebenfalls gefordert. Insbesondere Situationen, in denen eine PrEP notwendig und sinnvoll erscheint, sollten thematisiert werden. Orte, an denen es häufig zu Übertragungen kommt (wie zum Beispiel Sex-Clubs und Sexparties mit zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern) sollten so lange gemieden werden, bis der laufende Ausbruch unter Kontrolle ist.

Nach Einschätzung des RKI ist das Risiko für die breite Bevölkerung in Deutschland „gegenwärtig gering“ (Stand 17. Juni 2022). Die aktuelle Ausbruchskinetik legt allerdings nahe, dass sich Affenpocken als neue STI etablieren werden, und die Ausweitung in Populationen außerhalb MSM scheint zumindest möglich. Es ist zu vermuten, dass sich viele Patienten außerhalb von HIV-Schwerpunktpraxen vorstellen werden, insbesondere urologisch, proktologisch oder auch dermatologisch. Auch kleine Läsionen sexuell aktiver MSM, vor allem solche mit genitoanaler Lokalisation sollten auf MPXV untersucht werden. In größeren Zentren ist die Infektion oft bereits eine Blickdiagnose, zur Sicherung sind jedoch Abstriche notwendig, die auch auf andere STI untersucht werden sollten. Eine rasche Diagnose ist notwendig, um weitere Infektionen – auch des medizinischen Personals – zu vermeiden. Angesichts der erheblichen Fallzahlen erscheint es sinnvoll, dem medizinischen Personal von unter anderem HIV-Schwerpunktpraxen nicht nur wie von der Ständigen Impfkommission empfohlen postexpositionelle, sondern auch Indikationsimpfungen anzubieten. Einzelfälle nosokomialer Transmissionen wurden beschrieben (23, 24, 25). Die vorliegende Studie und insbesondere auch die Abbildungen sollen helfen, diese zu vermeiden.

Danksagungen
Wir möchten uns bei allen Patientinnen und Patienten bedanken.

Des Weiteren bedanken wir uns bei Uta Annweiler (Waake), Christina Appelhans (Frankfurt), Daniel Beer (Aachen), Max Bender (Berlin), Richard Betten (Köln), Oliver Blaukat (Braunschweig), S. Falkenau (Düsseldorf), Stefan Fenske (Hamburg), Annette Haas (Frankfurt), Heiko Hanel (Frankfurt), Walter Heise (Berlin), Judith Herbst (Berlin), Cornelius Hörner (Köln), Julia Isselstein (Köln), Bastian Kalb (Köln), Pavel Khaykin (Frankfurt), Heribert Knechten (Aachen), Tim Kümmerle (Köln), Marcel Lee (München), Renate Lingen (Waake), Romina Michalski (Berlin), Malte Monin (Bonn), Kim Selina Müller (Berlin), Matthias Müller (Freiburg), H. M. Orth (Düsseldorf), André Puls (Waake), Marc Da Silva Ribeiro (Berlin), Jürgen Rockstroh (Bonn), Stefan Reiner (Köln), Andreas Roder (Köln), Monja Rößler (Frankfurt), Clemens Roll (Stuttgart), Jörg-Andres Rump (Freiburg), Sven Schellberg (Berlin), Carl-Knud Schewe (Hamburg), Luca Schifignano (Berlin), Stefan Schlabe (Bonn), Wolfgang Schmidt (Berlin), Stephan Schneeweiß (Köln), Timo Schultheiß (Berlin), Richard Sinzig (Köln), Kerstin Stein (Magdeburg), Luca Stein (Berlin), Jan Thoden (Freiburg), Heidi Topic (Köln), Christian Träder (Berlin), Gunnar Urban (Berlin), Kathrin van Bremen (Bonn), Esther Voigt (Köln), Christoph Weber (Berlin)

Interessenkonflikte

Christoph Boesecke erhielt Honorarleistungen im Rahmen von Vorträgen und/oder Beratertätigkeiten für AbbVie, Gilead, Janssen, MSD, ViiV.

Jochen Schneider erhielt Honorare und/oder Fördergelder von Gilead Sciences, Janssen-Cilag, CORAT Therapeutics GmbH, Dr. Falk Pharma GmbH, AbbVie.

Christoph Spinner erhielt Honorare und/oder Fördergelder von B. Braun Melsungen, BioNtech, Gilead Sciences, Janssen-Cilag, Eli Lilly, Formycon, Pfizer, Roche, MSD, Apeiron, Cepheid, GSK, Molecular partners, SOBI, AbbVie, Synairgen und ViiV Healthcare.

Stefan Scholten erhielt Honorare von Abbvie, Gilead, Janssen, GSK, MSD, ViiV Healthcare, Theratechnologies.

Alle anderen Autorinnen und Autoren erklären, dass keine Interessenkonflikte besteht.

Manuskriptdaten
eingereicht: 01.07.2022, revidierte Fassung angenommen: 19.07.2022

Anschrift für die Verfasser
PD Dr. med. Christoph Boesecke
Medizinische Klinik I, Universitätsklinikum Bonn
Venusberg-Campus 1
53127 Bonn
christoph.boesecke@ukbonn.de

Zitierweise
Hoffmann C, Jessen H, Teichmann J, Wyen C, Noe S, Kreckel P, Köppe S, Krauss AS, Schuler C, Bickel M, Lenz J, Scholten S, Klausen G, Lindhof HH, Jensen B, Glaunsinger T, Pauli R, Härter G, Radke B, Unger S, Marquardt S, Masuhr A, Esser S, Flettner TO, Schäfer G, Schneider J, Spinner CD, Boesecke C: Monkeypox in Germany—initial clinical observations. Dtsch Arztebl Int 2022; 119: DOI: 10.3238/arztebl.m2022.0287

Dieser Beitrag erschien online am 29.7.2022 (online first) unter: www.aerzteblatt.de

►Die englische Version des Artikels ist online abrufbar unter:
www.aerzteblatt-international.de

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*Affiliationen der weiteren Autorinnen und Autoren am Ende des Beitrags
Infektionsmedizinisches Centrum Hamburg: Prof. Dr. med. Christian Hoffmann,
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel: Prof. Dr. med. Christian Hoffmann
Praxis Jessen² + Kollegen, Dres. Heiko Jessen und Arne Jessen, Berlin: Dr. med. Heiko Jessen
Medizinische Klinik I, Universitätsklinikum Bonn: PD Dr. med. Christoph Boesecke
*Weitere Autorinnen und Autoren
Jörn Teichmann, Christoph Wyen, Sebastian Noe, Peter Kreckel, Siegfried Köppe, Anja-Sophie Krauss, Christoph Schuler, Markus Bickel, Johannes Lenz, Stefan Scholten, Gerd Klausen, Harm-Henning Lindhof, Björn Jensen, Tobias Glaunsinger, Ramona Pauli, Georg Härter, Billy Radke, Stefan Unger, Simone Marquardt, Anja Masuhr, Stefan Esser, Tim Oliver Flettner, Guido Schäfer, Jochen Schneider, Christoph D. Spinner
Infektionsmedizinisches Centrum Hamburg: Dr. med. Guido Schäfer
Praxis Jessen² + Kollegen, Dres. Heiko Jessen und Arne Jessen, Berlin: Jörn Teichmann
Praxis am Ebertplatz, Köln: PD Dr. med. Christoph Wyen
Klinik I für Innere Medizin, Universitätsklinikum Köln: PD Dr. med. Christoph Wyen
MVZ München am Goetheplatz, München: PD Dr. med. Sebastian Noe
Internistische Gemeinschaftspraxis m-50.de, Berlin: Peter Kreckel, Siegfried Köppe
Infektiologie Ärzteforum Seestraße, Berlin: Dr. med. Anja-Sophie Krauss
Praxis Turmstrasse, Berlin: Dr. med. Christoph Schuler, Johannes Lenz
Infektiologikum, Frankfurt: PD Dr. med. Markus Bickel
Dr. Scholten & Schneeweiß GbR, Köln: Dr. med. Stefan Scholten
Schwerpunktpraxis für Infektionsmedizin am Oranienburger Tor, Berlin: Dr. med. Gerd Klausen
Klinik für Dermatologie, Universitätsklinikum Düsseldorf: Dr. med. Harm-Henning Lindhof
Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf: Dr. med. Björn Jensen
Praxis Prenzlauer Berg, Berlin: Dr. med. Tobias Glaunsinger
MVZ am Isartor, München: Dr. med. Ramona Pauli
MVZ Medicover Ulm: Dr. med. Georg Härter
Checkpoint Berlin: Billy Radke
Institut für Interdisziplinäre Medizin (ifi), MVZ ifi-Institut GmbH,
Haus L an der Asklepiosklinik St. Georg, Hamburg: Stefan Unger
Gemeinschaftspraxis Frietsch Roll Marquardt, Stuttgart (West): Dr. med. Simone Marquardt
Auguste Viktoria-Klinikum, Berlin: Dr. Anja Masuhr
Universitätsklinikum Essen, Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie, und Allergologie, HPSTD-Ambulanz, Essen: PD Dr. med. Stefan Esser
Hausarztpraxis Pempelfort, Düsseldorf: Tim Oliver Flettner
Technische Universität München, Fakultät für Medizin, Klinikum rechts der Isar, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II, München: PD Dr. med. Jochen Schneider, PD Dr. med. Christoph D. Spinner
Entwicklung der Fallzahlen pro Tag
Grafik 1
Entwicklung der Fallzahlen pro Tag
Prozentualer Anteil dokumentierter sexuell übertragbarer Infektionen
Grafik 2
Prozentualer Anteil dokumentierter sexuell übertragbarer Infektionen
Demografische Charakteristika und bestehende Koinfektionen
Tabelle 1
Demografische Charakteristika und bestehende Koinfektionen
Erkrankungsmanifestationen
Tabelle 2
Erkrankungsmanifestationen
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