ArchivDeutsches Ärzteblatt31-32/2022Suprapubische kartilaginäare Zyste
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Ein 75-jähriger Patient stellte sich bei ungewolltem Gewichtsverlust (10 kg/2 Monate) in der Urologie vor. Extern war bereits in der Bildgebung mithilfe der Computertomografie eine Raumforderung im Becken aufgefallen, mit winzigem intraluminalem Gaseinschluss. In der bildgebenden magnetresonanztomografischen Aufnahme zeigte sich ausgehend von der degenerativ veränderten Symphyse (Pfeil) eine glatt berandete, dünnwandige Zyste mit kontrastmittelaufnehmender Wand (Pfeilspitze), und in der T2-Sequenz eine inhomogene Binnenstruktur (degenerierter Discus interpubicus, Sternchen). In der Zusammenschau wurde die Diagnose einer suprapubischen kartilaginären Zyste gestellt, die selten sind und hauptsächlich bei Frauen mit Multiparität postmenstruell auftreten. Für männliche Patienten existieren in der Literatur nur einzelne Fallberichte. Klinisch können Miktionsbeschwerden, Schmerzen oder Dyspareunie auftreten. Ein chirurgischer Handlungsbedarf besteht nur bei klinischen Symptomen. Dies war bei unserem Patienten nicht der Fall, dessen Gewichtsverlust durch die Umstellung seiner antidiabetischen Therapie bedingt war.

Dr. med. Stefanie Pausch, Dr. med. Daniel Schroth, Radiologische Abteilung, Theresienkrankenhaus Mannheim, stefanie.pausch17@gmail.com

Interessenkonflikt: Die Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Zitierweise: Pausch S, Schroth D: Suprapubic cartilaginous cyst. Dtsch Arztebl Int 2022; 119: 534. DOI: 10.3238/arztebl.m2022.0065

►Vergrößerte Abbildung und englische Übersetzung unter: www.aerzteblatt.de

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