

Das Auslassen des Frühstücks ist eine verbreitete Diätstrategie. Dass die Rechnung nicht aufgeht, zeigt sich meist beim Gang auf die Waage. Die Erklärung für das Scheitern liefert eine Studie (DOI:10.1016/j.cmet.2022.09.007), die Schlafforscher der Harvard Medical School durchgeführt haben. 16 gesunde, aber übergewichtige bis adipöse Erwachsene (ohne Typ-2-Diabetes) verbrachten mit einer Unterbrechung von mehreren Wochen zweimal jeweils sechs Tage in einem Einzelzimmer der Klinik. Eine Gruppe erhielt das Frühstück eine Stunde nach dem Aufstehen um 9 Uhr, das Mittagessen gab es um 13.10 Uhr und das Abendessen um 17.20 Uhr. Zwischen den Mahlzeiten lagen jeweils 250 Minuten. In der anderen Gruppe fiel das Frühstück aus, Mittag- und Abendessen blieben um 13.10 Uhr und 17.20 Uhr. Zusätzlich gab es noch einmal ein Nachtmahl um 21.30 Uhr. Beide Gruppen erhielten die gleichen Mengen an Kalorien, die auf den persönlichen Bedarf abgestimmt waren. Sie wurden angehalten, ihre Mahlzeiten ohne Reste zu verzehren. Wie das Team um Frank Scheer berichtet, hatte die Verschiebung der drei täglichen Mahlzeiten um 250 Minuten Auswirkungen auf das Sättigungsgefühl und den Stoffwechsel. Während der Tage mit späten Mahlzeiten gaben die Teilnehmer doppelt so häufig einen Wert von über 50 an, der als „hungrig“ gewertet wurde. Das Hungergefühl war begleitet von Veränderungen in den wichtigen appetitregulierenden Hormonen Leptin und Ghrelin. Interessant waren die Folgen für den Energiestoffwechsel. Bei den späten Essern wurden die Kalorien vermehrt ins Fettgewebe transferiert.
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