ArchivDeutsches Ärzteblatt6/2023Schwangerschaftskomplikationen bei Frauen mit präkonzeptionellem Diabetes mellitus und Gestationsdiabetes mellitus
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Hintergrund: Diabetes mellitus (DM) ist ein wichtiger Risikofaktor für Schwangerschaftskomplikationen. Auf Basis aller stationären Geburten in Deutschland wurden Risiken ausgewählter Schwangerschaftskomplikationen bei Vorliegen eines präkonzeptionellen Diabetes mellitus (präDM) oder eines Gestationsdiabetes mellitus (GDM) eingeschätzt.

Methode: Datengrundlage bilden alle Einlingsgeburten der stationären Qualitätssicherung zur Perinatalmedizin der Jahre 2013–2019. Die Häufigkeiten von Frühgeburt, erhöhtem Geburtsgewicht („large-for-gestational-age“, LGA), Sectio caesarea, Verlegung des Neugeborenen auf die Perinatalstation und Totgeburt wurden stratifiziert nach dem maternalen Alter und dem Diabetesstatus (präDM, GDM, kein Diabetes) betrachtet. Relative Risiken (RR) und zugehörige 95-%-Konfidenzintervalle [95-%-KI] für Schwangerschaftskomplikationen bei Frauen mit GDM beziehungsweise präDM im Vergleich zu Frauen ohne Diabetes wurden mittels Poisson-Regression für den gesamten Zeitraum und jedes einzelne Jahr geschätzt.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 4 991 275 Einlingsgeburten eingeschlossen, wovon für 283 210 (5,7 %) ein GDM und für 46 605 (0,93 %) ein präDM dokumentiert war. Ein GDM war mit einem erhöhten RR für Frühgeburt (1,13 [1,12; 1,15]), LGA (1,57 [1,55; 1,58]), Sectio caesarea (1,26 [1,25; 1,27]) und Verlegung des Neugeborenen (1,54 [1,52; 1,55]) assoziiert. Noch stärker zeigten sich diese Zusammenhänge bei Vorliegen eines präDM: Frühgeburt (2,13 [2,08; 2,18], LGA (2,72 [2,67; 2,77]), Sectio caesarea (1,62 [1,60; 1,64]) und Verlegung des Neugeborenen (2,61 [2,56; 2,66]). Ein präDM erhöhte das Risiko einer Totgeburt (RR: 2,34 [2,11; 2,59]); der GDM war mit einem niedrigeren Risiko assoziiert (RR: 0,67 [0,62; 0,72]). Für Frauen mit präDM nahm das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen über die betrachteten Berichtsjahre zu.

Schlussfolgerung: GDM und präDM sind weiterhin mit erhöhten Risiken für Schwangerschaftskomplikationen assoziiert. Die höheren Risiken eines präDM könnten auf die schwerwiegendere und bereits präkonzeptionell vorliegende Hyperglykämie zurückzuführen sein. Ein kontinuierliches Monitoring sollte Risikofaktoren der Schwangeren und versorgungsrelevante Aspekte einschließen.

LNSLNS

Diabetes mellitus (DM) ist ein häufiger Risikofaktor für Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen. Es wird zwischen dem erstmals während der Schwangerschaft auftretenden Gestationsdiabetes mellitus (GDM) und einem bereits vor der Schwangerschaft bestehenden Typ-1- oder Typ-2-Diabetes (präkonzeptioneller DM; präDM) unterschieden (1). In Deutschland ist die Prävalenz des GDM in den letzten Jahren angestiegen und betrifft je nach Schätzung 5–15 % aller Schwangeren (2, 3, 4, 5). Ein präDM ist seltener und die Prävalenz betrug in den letzten Jahren konsistent rund 1 % (3, 6).

Ein DM in der Schwangerschaft birgt Risiken für Mutter und Kind. So weisen Neugeborene von Müttern mit präDM häufiger ein erhöhtes Geburtsgewicht („large-for-gestational-age“; LGA) und mehr Fehlbildungen auf als Kinder von Müttern ohne Diabetes. Zudem besteht ein deutlich erhöhtes Risiko für Frühgeburt, Sectio caesarea und Geburtsverletzungen (7, 8, 9).

Internationale Studien und eine regionale Analyse in Deutschland haben gezeigt, dass auch ein GDM mit einem höheren Risiko für Geburtskomplikationen assoziiert ist, wenn auch in geringerem Maße (8, 9, 10). Eine adäquate Therapie des GDM kann das Komplikationsrisiko deutlich reduzieren (11). Weiterhin erhöht der präDM auch die perinatale Mortalität und die Häufigkeit von Totgeburten, wohingegen dies beim GDM nicht eindeutig belegt wurde (8, 9, 12, 13).

Sowohl die St. Vincent Deklaration als auch die Mutterschafts-Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses haben zum Ziel, mit Diabetes assoziierten Schwangerschaftskomplikationen vorzubeugen (14, 15). Im Rahmen der Diabetes-Surveillance des Robert Koch-Instituts wurde neben der Prävalenz und Screeningquote des GDM auch ein Indikator für mit Diabetes assoziierte Schwangerschaftskomplikationen (Frühgeburt, Sectio caesarea, LGA, Totgeburt und perinatale Mortalität) etabliert (16). In der vorliegenden Studie werden erstmals mit Diabetes assoziierte Schwangerschaftskomplikationen in ganz Deutschland basierend auf Daten der stationären Qualitätssicherung zur Perinatalmedizin analysiert. Die Ergebnisse sollen die Grundlage für eine regelmäßige Berichterstattung im Rahmen der Diabetes-Surveillance bilden.

Methode

Datenbasis

Die Grundlage der Analyse stellen die Daten aus dem Qualitätssicherungsverfahren gemäß § 136 SGB V des Gemeinsamen Bundesausschusses dar. Das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) erfasst mit dem Qualitätssicherungsverfahren Perinatalmedizin Daten aller stationären Geburten in Deutschland (6). Von der Geburtsklinik werden Informationen über den Schwangerschaftsverlauf aus dem Mutterpass sowie die Geburt und den stationären Aufenthalt übermittelt (eGrafik 1). Der Datensatz enthält Informationen zu den Müttern (Datensatz: 16/1 : M) und den Neugeborenen (Datensatz: 16/1 : K). Nach Antrag auf sekundäre Datennutzung werden die Ergebnisse in aggregierter Form bereitgestellt. Die Basis für die vorliegende Studie bilden alle Geburten der Jahre 2013–2019, nachdem das GDM-Screening im Jahr 2012 eingeführt wurde. Analog zu früheren Analysen (8, 10) wurden in der Hauptanalyse nur Einlingsgeburten betrachtet, da Mehrlinge häufiger zu Frühgeburt, Sectio caesarea und Verlegung der Neugeborenen führen und die Ergebnisse somit verzerren könnten (eGrafik 2).

Flowchart zur Datenerhebung der stationären Qualitätssicherung zur Perinatalmedizin (Bereich Geburtshilfe)
eGrafik 1
Flowchart zur Datenerhebung der stationären Qualitätssicherung zur Perinatalmedizin (Bereich Geburtshilfe)
Flowchart zum Ausschluss von Mehrlingsgeburten und Dokumentation von Gestationsdiabetes mellitus sowie präkonzeptionellem Diabetes mellitus
eGrafik 2
Flowchart zum Ausschluss von Mehrlingsgeburten und Dokumentation von Gestationsdiabetes mellitus sowie präkonzeptionellem Diabetes mellitus

Definition Diabetes mellitus

Wie in der vorausgegangenen Studie (5) wurde ein präDM angenommen, sofern ein Diabetes beim ersten Vorsorgetermin im Mutterpasses dokumentiert worden war (Katalog A: „Anamnese und allgemeine Befunde/Erste Vorsorge-Untersuchung“), wobei nicht zwischen Typ-1- und Typ-2-Diabetes unterschieden wird. Ein GDM wurde angenommen, wenn er im Katalog B unter „Besondere Befunde im Verlauf der Schwangerschaft“ dokumentiert oder als Entlassungsdiagnose (deutsche Modifikation der 10. internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme [ICD-10-GM]: O24.4) codiert wurde. Wurden sowohl präDM und GDM dokumentiert, wurden die Frauen dem präDM zugeordnet, da angenommen wird, dass dieser bei der Erstuntersuchung bereits bekannt war und nicht erst im Verlauf der Schwangerschaft diagnostiziert wurde.

Definition der Schwangerschaftskomplikationen

Als Frühgeburt galt eine Geburt des Kindes vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche, wobei das Gestationsalter gemäß der IQTIG-Rechenregeln ermittelt wurde (17). LGA wurde definiert als Überschreiten der 90. Referenzperzentile basierend auf der Perinatalerhebung von 2007–2011 nach Voigt et al. in Abhängigkeit von Gestationsalter und Geschlecht (18). Eine Sectio caesarea wurde angenommen, wenn einer der Operationen- und Prozedurenschlüssel-Codes 5–74 für den Entbindungsmodus dokumentiert war. Ob das Neugeborene in eine Kinderklinik verlegt wurde, dokumentierte die Geburtsklinik. Als Totgeburt wurde der vorzeitige Verlust des Kindes nach der 24. Schwangerschaftswoche oder ein tot geborenes Kind mit einem Geburtsgewicht von mindestens 500 Gramm bezeichnet. Die perinatale Mortalität umfasste zusätzlich alle Neugeborenen, welche innerhalb von 7 Tagen nach der Geburt verstarben. Aufgrund der vielen fehlenden Daten zur perinatalen Mortalität (eTabelle 1) beschränkte sich die Auswertung auf die Totgeburten.

Abgleich der der Lebendgeburten, Totgeburten, perinatalen Mortalität und Sectio caesarea pro Jahr zwischen IQTIG und Destatis
eTabelle 1
Abgleich der der Lebendgeburten, Totgeburten, perinatalen Mortalität und Sectio caesarea pro Jahr zwischen IQTIG und Destatis

Statistische Analysen

Die Daten zu den Schwangerschaftskomplikationen wurden vom IQTIG bereitgestellt und waren stratifiziert nach Diabetesstatus (präDM, GDM, kein Diabetes), Berichtsjahr sowie dem maternalen Alter bei Geburt, das in 5-Jahres-Altersgruppen aggregiert war. Der Quotient aus der Anzahl der Geburten mit einer Komplikation im Verhältnis zur Anzahl aller Geburten in der jeweiligen Alters- und Diabetesgruppe ergab die Inzidenz dieser Komplikation. Mehrlingsschwangerschaften wurden aus der Hauptanalyse ausgeschlossen. Die relativen Risiken (RR) und 95-%-Konfidenzintervalle (95-%-KI) für die Inzidenz einer Schwangerschaftskomplikation bei präDM beziehungsweise GDM im Vergleich zu keinem Diabetes wurden mittels Poisson-Regressionsmodellen insgesamt und stratifiziert nach Altersgruppe sowie Berichtsjahr geschätzt. In einer Sensitivitätsanalyse wurde der Einfluss des Einschlusses von Mehrlingsschwangerschaften sowie des Ausschlusses von Müttern mit einer Doppeldiagnose von GDM und präDM untersucht. Für die Analysen wurde die Software R Version 4.0.5 verwendet.

Ergebnisse

Studienpopulation

Nach Ausschluss aller Mehrlingsschwangerschaften (N = 97 434) wurden knapp 5 Millionen Einlingsgeburten der Jahre 2013–2019 eingeschlossen (eGrafik 2). Insgesamt waren 5,7 % der Mütter mit einem GDM und 0,93 % mit einem präDM diagnostiziert worden. Eine Sectio caesarea war für 30,4 %, eine Verlegung des Neugeborenen für 9,6 % und eine Frühgeburt für 6,7 % aller stationärer Geburten dokumentiert. LGA wurde für 9,7 % der Geburten dokumentiert und lag somit im erwarteten Bereich von etwa 10 %. Der Anteil der Totgeburten betrug 0,33 %.

Frauen mit GDM oder präDM waren im Vergleich zu Frauen ohne Diabetes älter (Tabelle 1). Alle Schwangerschaftskomplikationen traten bei Frauen mit präDM häufiger auf als bei Frauen ohne Diabetes. Mit Ausnahme der Totgeburt galt dies auch für Frauen mit GDM. Diese war bei Frauen mit GDM seltener als bei Frauen ohne Diabetes, was sich auch in der unadjustierten Schätzung der RR widerspiegelt (Tabelle 2). Für alle untersuchten Schwangerschaftskomplikationen waren die RR bei präDM höher als bei GDM. Die höchsten RR zeigten sich jeweils für LGA.

Beschreibung der eingeschlossenen Studienpopulation – Einlingsgeburten im Krankenhaus in Deutschland der Jahre 2013 bis 2019
Tabelle 1
Beschreibung der eingeschlossenen Studienpopulation – Einlingsgeburten im Krankenhaus in Deutschland der Jahre 2013 bis 2019
Unadjustiertes relatives Risiko für Schwangerschaftskomplikationen bei Frauen mit präkonzeptionellem Diabetes mellitus oder Gestationsdiabetes mellitus im Vergleich zu Frauen ohne Diabetes mellitus
Tabelle 2
Unadjustiertes relatives Risiko für Schwangerschaftskomplikationen bei Frauen mit präkonzeptionellem Diabetes mellitus oder Gestationsdiabetes mellitus im Vergleich zu Frauen ohne Diabetes mellitus

Schwangerschaftskomplikationen in Abhängigkeit vom maternalen Alter

Die altersstratifizierte Betrachtung der relativen Häufigkeiten von Schwangerschaftskomplikationen zeigte, dass die zuvor beobachteten Unterschiede zwischen Frauen mit GDM oder präDM im Vergleich zu Frauen ohne Diabetes in fast allen Altersgruppen bestanden, jedoch unterschiedlich stark ausgeprägt waren (Grafik, eTabelle 2). Bei Frauen mit präDM waren alle untersuchten Schwangerschaftskomplikationen in den jüngeren Altersgruppen deutlich häufiger im Vergleich zu Frauen der gleichen Altersgruppe ohne Diabetes. Dieser Effekt nahm mit zunehmendem Alter ab. Besonders ausgeprägt waren die Unterschiede im RR für LGA (< 25 Jahren: 4,28; 95-%-KI: [4,02; 4,55] versus ≥ 40 Jahre: 2,15; 95-%-KI: [2,00; 2,31]) und eine Totgeburt (< 25 Jahren: 4,38; 95-%-KI: [3,38; 5,67] versus ≥ 40 Jahre: 1,24; 95-%-KI: [0,82; 1,88]). Bei Vorliegen eines GDM waren die Unterschiede im Vergleich zu Frauen der gleichen Altersgruppe ohne Diabetes geringer.

Schwangerschaftskomplikationen in Abhängigkeit vom maternalen Alter
Grafik
Schwangerschaftskomplikationen in Abhängigkeit vom maternalen Alter
Relative Risiken für Schwangerschaftskomplikationen bei stationären Einlingsgeburten bei Frauen mit präDM und GDM im Vergleich zu Frauen ohne Diabetes mellitus insgesamt und in Abhängigkeit vom mütterlichen Alter
eTabelle 2
Relative Risiken für Schwangerschaftskomplikationen bei stationären Einlingsgeburten bei Frauen mit präDM und GDM im Vergleich zu Frauen ohne Diabetes mellitus insgesamt und in Abhängigkeit vom mütterlichen Alter

Zeitlicher Trend der Schwangerschaftskomplikationen

Im Zeitverlauf blieb der Anteil aller Komplikationen weitgehend konstant (eTabelle 3). Stratifiziert nach Diabetesform zeigte sich ein differenziertes Bild. Während die Komplikationen bei Frauen ohne Diabetes sowie mit GDM über die Jahre relativ konstante Anteile an allen Geburten hatten, nahmen die Anteile von Frühgeburten und LGA sowie insbesondere Totgeburten bei Vorliegen eines präDM über die Zeit zu. Dies zeigte sich auch in den resultierenden RR für die Totgeburt, welches im Zeitraum von 2013–2019 für Frauen mit präDM im Vergleich zu Frauen ohne Diabetes anstieg (eTabelle 4).

Beschreibung der eingeschlossenen Studienpopulation: Einlingsgeburten im Krankenhaus in Deutschland nach Jahr (Daten des IQTIG)
eTabelle 3
Beschreibung der eingeschlossenen Studienpopulation: Einlingsgeburten im Krankenhaus in Deutschland nach Jahr (Daten des IQTIG)
Zeitlicher Trend der relativen Risiken für Schwangerschaftskomplikationen in Abhängigkeit vom Diabetestyp bei Frauen mit stationärer Einlingsgeburt
eTabelle 4
Zeitlicher Trend der relativen Risiken für Schwangerschaftskomplikationen in Abhängigkeit vom Diabetestyp bei Frauen mit stationärer Einlingsgeburt

Sensitivitätsanalysen

Nach Ausschluss von Müttern mit Doppeldiagnosen (GDM und präDM) erhöhten sich die RR für alle Schwangerschaftskomplikationen bei präDM im Vergleich zur Hauptanalyse. Der größte Unterschied zeigte sich für LGA (Sensitivitätsanalyse: 3,00; 95-%-KI: [2,94; 3,06] versus Hauptanalyse: 2,72; 95-%-KI: [2,67; 2,77]). Umgekehrt führte der Einschluss von Mehrlingsgeburten zu leicht niedrigeren Komplikationsrisiken sowohl bei GDM als auch bei präDM gegeüber Frauen ohne Diabetes.

Diskussion

Zusammenfassung der Ergebnisse

In der vorliegenden Studie wurden erstmals wichtige Schwangerschaftskomplikationen bei Frauen mit GDM und präDM auf Basis aller stationären Geburten in Deutschland untersucht. Im Beobachtungszeitraum 2013–2019 betrug die Prävalenz des GDM 5,7 % und die des präDM 0,93 %. Sowohl GDM als auch präDM waren mit einem erhöhten Risiko für Frühgeburt, Sectio caesarea, Verlegung des Neugeborenen und LGA assoziiert. Gegenüber Müttern ohne Diabetes waren die RR für alle Komplikationen bei Müttern mit präDM stärker erhöht als mit GDM. Das RR einer Totgeburt war bei präDM um mehr als das Doppelte erhöht, bei Vorliegen eines GDM hingegen reduziert.

Vergleich mit bestehender Literatur

Im Vergleich zu Analysen von Abrechnungsdaten der gesetzlichen Krankenversicherung (3, 4, 19) war die Prävalenz des GDM in der vorliegenden Studie niedriger, was auf unterschiedliche Studienpopulationen, eine mögliche Überschätzung in den Abrechnungsdaten und/oder Unterschätzung in der Dokumentation im Mutterpass zurückzuführen sein kann (5). Für die Prävalenz des präDM zeigten sich keine Unterschiede zwischen Analysen auf Basis unterschiedlicher Datenquellen (3, 19) und dem Wert, welcher unabhängig von einer Schwangerschaft in der Altersgruppe bei Frauen zu erwarten war (20). Im Zeitverlauf stieg die Prävalenz des GDM an, was darauf zurückzuführen sein könnte, dass die Screeningquote angestiegen ist (5) und Risikoschwangerschaften beispielsweise von Frauen mit Adipositas häufiger wurden (6). Für die Prävalenz des präDM zeigte sich kein klarer zeitlicher Trend. Vor dem Hintergrund einer steigenden Inzidenz des Typ-2- (21) und des Typ-1-Diabetes (22) in der Allgemeinbevölkerung sollten die Prävalenzen des GDM und des präDM weiter beobachtet werden.

Hinsichtlich der Schwangerschaftskomplikationen bei GDM zeigen Studien konsistent ein im Vergleich zu Frauen ohne Diabetes erhöhtes Risiko für Frühgeburt (Odds Ratio [OR] 1,1–1,8), LGA (OR: 1,4–3,3) sowie Sectio caesarea (OR: 1,1–1,7) (4, 7, 9, 10, 23, 24). Für die Verlegung des Neugeborenen berichten die meisten Studien ein erhöhtes Risiko (OR: 1,0–1,6) (4, 8, 23). Eine Studie zeigt ein uneinheitliches Bild in Abhängigkeit von der GDM-Definition (24). Im Vergleich lagen die RR der vorliegenden Studie im unteren Bereich. Dies kann auf Unterschiede in der Zusammensetzung der Studienpopulation, den GDM-Definitionen oder der Versorgung des GDM zurückzuführen sein. Weiterhin überschätzt die in den zitierten Studien verwendete OR das RR insbesondere bei häufig auftretenden Komplikationen.

Im Einklang mit früheren Studien (7, 8, 9, 10) war bei Frauen mit GDM im Vergleich zu Frauen ohne Diabetes das Risiko einer Totgeburt in der vorliegenden Analyse erniedrigt. Allerdings ist umstritten, ob das Risiko tatsächlich geringer ist, beispielsweise aufgrund einer intensiveren Betreuung während der Schwangerschaft, oder ob der Effekt auf den „immortal time bias“ zurückzuführen ist, nach dem Frauen mit Totgeburt vor der 28. Schwangerschaftswoche noch kein GDM-Screening angeboten wurde (12, 25). Allerdings muss beachtet werden, dass die Hyperglykämie bei GDM meist erst in der zweiten Schwangerschaftshälfte auftritt. So zeigte eine Metaanalyse ein erhöhtes Totgeburtsrisiko in Zusammenhang mit GDM bei Einschluss von Geburten ab der 28. Schwangerschaftswoche (12), wobei die Analyse auf relativ heterogenen Studien basiert.

Analog zu früheren Studien zeigte die vorliegende Analyse für alle untersuchten Schwangerschaftskomplikationen bei präDM stärker erhöhte Risiken als bei GDM im Vergleich zu Frauen ohne Diabetes (7, 8, 9, 13). So ist bei präDM die Hyperglykämie stärker ausgeprägt und besteht bereits präkonzeptionell sowie in der Frühschwangerschaft (26). Die Schätzungen der Risikoerhöhung in den publizierten Analysen variieren teilweise deutlich: OR für Frühgeburt: 2,0–5,8, OR für LGA: 3,4–7,7, OR für Sectio caesarea: 3,2–4,3, OR für Verlegung des Neugeborenen: 4,0–4,8 und OR für Totgeburt: 1,8–9,0 (7, 8, 9, 13). Dies könnte auf Unterschiede in der Alterszusammensetzung der Studienpopulation sowie in den Anteilen von Typ-1- und Typ-2-Diabetes am präDM zurückzuführen sein, denn für den Typ-1-Diabetes werden höhere Risiken als für den Typ-2-Diabetes berichtet (7, 27). Dass in der Bevölkerung bei Frauen unter 30 Jahren der Typ-1-Diabetes überwiegt (28), könnte erklären, warum das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen in der Altersgruppe unter 25 Jahren am größten ist. Mit zunehmendem maternalen Alter nahmen die Unterschiede ab, da der Anteil des Typ-2-Diabetes in der Bevölkerung zunimmt und auch das maternale Alter selbst einen wichtigen Risikofaktor für Schwangerschaftskomplikationen darstellt (29).

Für Frühgeburt, LGA und insbesondere Totgeburt stiegen die Risiken bei präDM im Beobachtungszeitraum an, während sie bei GDM konstant blieben. Auch im Vergleich zu einer der früheren Analysen aus Bayern auf gleicher Datenbasis zeigte sich der Anstieg des Totgeburtsrisikos bei Frauen mit präDM (9). In weiteren Analysen sollten die Zeitreihen fortgesetzt und die Einflüsse durch maternale Risikofaktoren, Versorgungsaspekte und soziale Kontextfaktoren berücksichtigt werden. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, eine leitliniengemäße Versorgung aller Frauen mit GDM und präDM zu verbessern (11, 26), um das Komplikationsrisiko und nachteilige Auswirkungen auf die kindliche Gesundheit zu reduzieren.

Stärken und Limitationen

Die Analyse umfasste circa 98 % aller Geburten in Deutschland, da etwa 2 % der Geburten außerklinisch stattfanden (30). Bei fehlerhafter Dokumentation des Diabetesstatus im Mutterpass oder fehlender Übermittlung durch die Entbindungskliniken kann die Prävalenz des GDM unterschätzt werden (5). Sofern potenzielle Dokumentationsfehler zufällig waren, würden auch die Komplikationsrisiken unterschätzt. Eine Fehlklassifikation von weniger schwerwiegenden GDM-Fällen könnte dagegen zu einer Risikoüberschätzung führen. Im Abgleich mit Daten des Statistischen Bundesamts zeigten sich in den Häufigkeiten der Sectio caesarea (31) und der Totgeburt Abweichungen von 4–10 % (eTabelle 1). Für die Mortalität innerhalb von 7 Tagen nach der Geburt ergaben sich Unterschiede von 30 %. Eine Unterscheidung des präDM in Typ-1- und Typ-2-Diabetes war nicht möglich und erschwerte die Interpretation der Differenzen zwischen den Altersgruppen und des Zeitverlaufs. Weiterhin wird das Totgeburtsrisiko bei GDM vermutlich unterschätzt, da Frauen zu diesem Zeitpunkt möglicherweise noch nicht hinsichtlich GDM untersucht worden waren (12, 25). Bei der Interpretation der RR muss beachtet werden, dass in der vorliegenden Analyse mit Ausnahme des Alters keine weiteren mütterlichen Risikofaktoren wie etwa Adipositas oder Rauchen berücksichtigt wurden.

Fazit

Die Analyse aller stationären Geburten der Jahre 2013–2019 bestätigte, dass ein Diabetes mellitus auch im aktuellen Versorgungskontext einen wichtigen Risikofaktor für Schwangerschaftskomplikationen darstellt. Insbesondere war bei Frauen mit präDM im Vergleich zu Frauen ohne Diabetes ein mehr als zweifach höheres Risiko für eine Totgeburt zu beobachten. Diese Assoziationen verstärkten sich zwischen 2013 und 2019. Während mit einem GDM ein erniedrigtes Risiko für eine Totgeburt einherging, waren auch hier die Risiken für eine Frühgeburt, LGA, eine Sectio caesarea sowie eine Verlegung des Neugeborenen signifikant höher als bei Frauen ohne Diabetes und verringerten sich im Zeitverlauf nicht. Das in der St. Vincent Deklaration gesetzte Ziel zur Reduktion der Risiken für Schwangerschaftskomplikationen von Frauen mit Diabetes wurde bei präDM und GDM nicht erreicht und erfordert weitere Anstrengungen, die Versorgung von Frauen mit Diabetes mellitus vor und in der Schwangerschaft sowie bei der Geburt zu verbessern. Der zeitliche Trend von Schwangerschaftskomplikationen in Assoziation mit GDM und präDM sollte unter Einschluss von mütterlichen Risikofaktoren sowie Versorgungsaspekten weiter beobachtet werden.

Förderung

Der Aufbau und die Fortsetzung der Nationalen Diabetes-Surveillance am Robert Koch-Institut erfolgen durch eine Förderung des Bundesministeriums für Gesundheit (Förderkennzeichen: GE20150323, GE20190305 und 2522DIA700).

Interessenkonflikt
Dr. Kaltheuner ist Geschäftsführer der gemeinnützigen winDiab GmbH.

Dr. Adamczewski ist eine der Sprecherinnen der Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Schwangerschaft der Deutschen Diabetes Gesellschaft. Sie erhielt Honorare für Beratertätigkeit (Advisory Board) von Dexcom CGM und Glooko. Für sie wurden Kongressgebühren und Reisekosten erstattet von „Science-Consulting in Diabetes“. Sie ist Mitbegründerin des Registers GestDiab (Deutschlandweites Register für Diabetes in der Schwangerschaft) und arbeitet mit am Forschungsprojekt GestDiNa_basic, das vom Innovationsfond des G-BA gefördert wird.

Die übrigen Autorinnen und die Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Manuskriptdaten
eingereicht: 26.07.2022, revidierte Fassung angenommen: 23.11.2022

Anschrift für die Verfasser
Dr. med. Lukas Reitzle
Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring
Robert Koch-Institut
Nordufer 20
13353 Berlin
reitzlel@rki.de

Zitierweise
Reitzle L, Heidemann C, Baumert J, Kaltheuner M, Adamczewski H, Icks A, Scheidt-Nave C: Pregnancy complications in women with pregestational and gestational diabetes mellitus. Dtsch Arztebl Int 2023; 120: 81–6. DOI: 10.3238/arztebl.m2022.0387

►Die englische Version des Artikels ist online abrufbar unter:
www.aerzteblatt-international.de

Zusatzmaterial
eTabellen, eGrafiken:
www.aerzteblatt.de/m2022.0387 oder über QR-Code

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Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Robert Koch-Institut (RKI), Berlin: Dr. med. Lukas Reitzle, Dr. PH Christin Heidemann, Dr. rer. biol. hum. Jens Baumert, Dr. med. Christa Scheidt-Nave, MPH
Wissenschaftliches Institut der niedergelassenen Diabetologen, winDiab, Düsseldorf: Dr. med. Matthias Kaltheuner, Dr. med. Heinke Adamczewski
Institut für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie, Medizinische Fakultät, Centre for Health and Society, Heinrich-Heine-Universität und Universitätsklinikum Düsseldorf: Prof. Dr. med. Dr. PH Andrea Icks, MBA
Institut für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie, Deutsches Diabetes-Zentrum, Leibniz-Institut für Diabetesforschung, Düsseldorf: Prof. Dr. med. Dr. PH Andrea Icks, MBA
Deutsches Zentrum für Diabetesforschung, Neuherberg: Prof. Dr. med. Dr. PH Andrea Icks, MBA
Schwangerschaftskomplikationen in Abhängigkeit vom maternalen Alter
Grafik
Schwangerschaftskomplikationen in Abhängigkeit vom maternalen Alter
Beschreibung der eingeschlossenen Studienpopulation – Einlingsgeburten im Krankenhaus in Deutschland der Jahre 2013 bis 2019
Tabelle 1
Beschreibung der eingeschlossenen Studienpopulation – Einlingsgeburten im Krankenhaus in Deutschland der Jahre 2013 bis 2019
Unadjustiertes relatives Risiko für Schwangerschaftskomplikationen bei Frauen mit präkonzeptionellem Diabetes mellitus oder Gestationsdiabetes mellitus im Vergleich zu Frauen ohne Diabetes mellitus
Tabelle 2
Unadjustiertes relatives Risiko für Schwangerschaftskomplikationen bei Frauen mit präkonzeptionellem Diabetes mellitus oder Gestationsdiabetes mellitus im Vergleich zu Frauen ohne Diabetes mellitus
Flowchart zur Datenerhebung der stationären Qualitätssicherung zur Perinatalmedizin (Bereich Geburtshilfe)
eGrafik 1
Flowchart zur Datenerhebung der stationären Qualitätssicherung zur Perinatalmedizin (Bereich Geburtshilfe)
Flowchart zum Ausschluss von Mehrlingsgeburten und Dokumentation von Gestationsdiabetes mellitus sowie präkonzeptionellem Diabetes mellitus
eGrafik 2
Flowchart zum Ausschluss von Mehrlingsgeburten und Dokumentation von Gestationsdiabetes mellitus sowie präkonzeptionellem Diabetes mellitus
Abgleich der der Lebendgeburten, Totgeburten, perinatalen Mortalität und Sectio caesarea pro Jahr zwischen IQTIG und Destatis
eTabelle 1
Abgleich der der Lebendgeburten, Totgeburten, perinatalen Mortalität und Sectio caesarea pro Jahr zwischen IQTIG und Destatis
Relative Risiken für Schwangerschaftskomplikationen bei stationären Einlingsgeburten bei Frauen mit präDM und GDM im Vergleich zu Frauen ohne Diabetes mellitus insgesamt und in Abhängigkeit vom mütterlichen Alter
eTabelle 2
Relative Risiken für Schwangerschaftskomplikationen bei stationären Einlingsgeburten bei Frauen mit präDM und GDM im Vergleich zu Frauen ohne Diabetes mellitus insgesamt und in Abhängigkeit vom mütterlichen Alter
Beschreibung der eingeschlossenen Studienpopulation: Einlingsgeburten im Krankenhaus in Deutschland nach Jahr (Daten des IQTIG)
eTabelle 3
Beschreibung der eingeschlossenen Studienpopulation: Einlingsgeburten im Krankenhaus in Deutschland nach Jahr (Daten des IQTIG)
Zeitlicher Trend der relativen Risiken für Schwangerschaftskomplikationen in Abhängigkeit vom Diabetestyp bei Frauen mit stationärer Einlingsgeburt
eTabelle 4
Zeitlicher Trend der relativen Risiken für Schwangerschaftskomplikationen in Abhängigkeit vom Diabetestyp bei Frauen mit stationärer Einlingsgeburt
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