PERSONALIEN
Yesim Erim: Engagement für mehr interkulturelle Kompetenz


Für ihre interdisziplinäre Grundlagen- und Anwendungsforschung zur interkulturellen Psychotherapie und gesundheitlichen Versorgung von Menschen anderer Kulturkreise erhielt die Leiterin der Psychosomatischen und Psychotherapeutischen Abteilung am Uniklinikum Erlangen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Prof. Dr. med. Yesim Erim, Ende vergangenen Jahres den mit 10 000 Euro dotierten Höffmann-Wissenschaftspreis 2022, den ein Unternehmer aus Vechta jährlich stiftet.
Erim habe Erkenntnisse der Migrationsforschung und Sozialpsychologie für Psychosomatik und Psychotherapie nutzbar gemacht, lobte die Jury. Unter anderem sei sie Herausgeberin des ersten Lehrbuchs zur klinischen interkulturellen Psychotherapie. Die gesellschaftliche Relevanz ihrer Arbeit spiegele sich in ihrem konzeptionellen und organisatorischen Engagement für die interkulturelle Öffnung des Gesundheitswesens. Diese sei jedoch bisher in der akademischen Forschung nur in wenigen Bereichen ausreichend verankert, bedauert die Ärztin.
Erim wurde in Istanbul geboren und studierte dort Medizin. Vier Jahre arbeitete sie als Ärztin an verschiedenen türkischen Krankenhäusern, bevor sie 1989 an die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Münster kam. 1995 wechselte sie zum Universitätsklinikum Essen, wo sie ab 2003 stellvertretende Direktorin der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie war. Seit 2013 ist sie Leiterin der Psychosomatischen und Psychotherapeutischen Abteilung des Uniklinikums Erlangen. Dr. med. Eva Richter-Kuhlmann
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