ArchivDeutsches Ärzteblatt7/2023Leif Si-Hun Ludwig: Analyseverfahren zur Bestimmung von Zelltypen

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Leif Si-Hun Ludwig: Analyseverfahren zur Bestimmung von Zelltypen

Spielberg, Petra

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Leif Si-Hun Ludwig. Foto: privat
Leif Si-Hun Ludwig. Foto: privat

Der Berliner Arzt und Biochemiker Dr. med. Dr. rer. nat. Leif Si-Hun Ludwig erhält den diesjährigen Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Nachwuchspreis. Der 40-Jährige hat ein Verfahren entwickelt, das die lebenslange Neubildung der Zellen des menschlichen Bluts bis zu tausendmal preiswerter, schneller und zuverlässiger analysieren kann als bisher möglich.

Ludwigs Forschungen gehen von der Annahme aus, dass hämopoetische Stammzellen einen heterogenen Pool bilden und somit die Fähigkeit haben, sich zu verschiedenen Zelltypen innerhalb eines Gewebetyps zu differenzieren. Sein Analyseverfahren erlaubt es, die Verwandtschaftsverhältnisse zwischen den Zelltypen besser zu entwirren, um zum Beispiel zu erkennen, an welcher Abzweigung eine Leukämiezelle oder eine degenerative Veränderung entsteht. Damit ist es möglich, solche Untersuchungen in Zukunft auch im klinischen Alltag vorzunehmen und daraus therapeutische Konsequenzen abzuleiten.

Ludwig studierte zunächst Biochemie an der Freien Universität Berlin und anschließend Humanmedizin an der Charité Berlin. Als Doktorand der Biochemie erforschte er von 2011 bis 2015 in Cambridge/USA genetische Einflüsse auf die Blutbildung am Whitehead Institute of Biomedical Research. Die folgenden vier Jahre widmete er einem Postdoktorandenaufenthalt, unter anderem an der Harvard Universität. Seit 2020 leitet er eine Forschungsgruppe am Berlin Institute of Health der Charité und dem Berlin Institute for Medical Systems Biology. Petra Spielberg

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