ArchivDeutsches Ärzteblatt11/2023Sterblichkeit mit oder ohne Ganzkörper-CT bei schwer verletzten Kindern
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Hintergrund: Die Wahl der Bildgebung, der Einsatz der Ganzkörper-Computertomografie (GK-CT) beziehungsweise einer Stufendiagnostik bei verletzten Kindern wird kontrovers diskutiert. In diesem Beitrag gehen wir anhand der Daten des TraumaRegisters der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirugie (TR-DGU) der Frage nach, ob der Einsatz der GK-CT das Outcome verbessert.

Methode: Die TR-DGU-Daten aus dem Zeitraum 2012–2021 wurden ausgewertet. Es erfolgte eine dreistufige Analyse, wobei eingangs Kinder und Erwachsene ≤ 50 Jahren verglichen wurden. Im zweiten Schritt wurde die beobachtete und erwartete Letalität bei Kindern mit GK-CT der Letalität bei Kindern ohne GK-CT gegenübergestellt. Anschließend wurden Prädiktoren identifiziert, anhand derer der Erhalt einer GK-CT vorhergesagt werden kann, um damit eine Propensity-Score-Analyse von gematchten Paaren durchzuführen.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 65 092 Patientinnen und Patienten eingeschlossen, 4 573 (7 %) Kinder und 60 519 (93 %) Erwachsene, mit Unterschieden im Unfallhergang und Verletzungsmuster. Der Vergleich des Quotienten von beobachteter und erwarteter Sterblichkeit ergab bei Kindern keinen Unterschied in beiden Gruppen (mit GK-CT „standardised mortality ratio“: 0,97; ohne GK-CT 0,95). Demgegenüber war bei Erwachsenen ein Vorteil in der GK-CT-Gruppe nachweisbar. Die Matched-pair-Analyse mittels Propensity Score (1 101 Paare) ergab eine identische Sterblichkeit beider Gruppen (mit GK-CT 3,9 %; ohne GK-CT 4,0 %).

Schlussfolgerung: Daten des TR-DGU zeigen keinen Vorteil der GK-CT gegenüber einer Stufendiagnostik bei der Versorgung schwer verletzter Kinder. Vor dem Hintergrund der Strahlenbelastung und der möglichen Malignominduktion sollte der Einsatz der GK-CT bei Kindern im Team kritisch diskutiert und es sollten Nutzen und Risiko abgewogen werden.

LNSLNS

Die häufigste Todesursache bei Kindern ist das Trauma. In der Altersgruppe von 1–4 Jahren liegt der Anteil bei 19,8 % und im jungen Erwachsenenalter (15.–19. Lebensjahr) bei 62 % (1, 2). Die Wahl der geeigneten Bildgebung bei Kindern wird kontrovers diskutiert, da zum einen eine rasche und sichere bildgebende Diagnostik angestrebt wird. Zum anderen ist von einem im Vergleich zu Erwachsenen erhöhten Risiko für eine Malignomentwicklung auszugehen, die besonders solide und Schilddrüsentumoren sowie Leukämien betrifft. Aber auch weniger dramatische Veränderungen wie Kataraktentwicklungen durch den Einsatz von ionisierender Strahlung spielen eine Rolle (3, 4, 5).

Dass eine Diagnostik mittels Ganzkörper-Computertomografie (GK-CT) in Multi-slice-Technik mit einem Vorteil für die Versorgung von erwachsenen Schwerverletzten assoziiert ist, konnte anhand der Daten des TraumaRegisters DGU (TR-DGU) der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) und in weiteren Arbeiten gezeigt werden (6, 7, 8, 9, 10).

Diese Assoziation bezüglich der Letalität durch eine GK-CT steht aktuell bei Kindern noch aus (11, 12, 13). Es gab und gibt daher immer wieder Diskussionen über den Einsatz der GK-CT bei einem verletzten Kind. Neben der höheren Strahlenbelastung sind die oft guten Schallbedingungen für die „Focused Assessment with Sonography for Trauma“ (FAST) beziehungsweise extended(e)FAST bei Kindern Argumente gegen die GK-CT. Bei der FAST werden mittels Sonografie die verschiedenen abdominellen Räume sowie das kleine Becken auf freie Flüssigkeit untersucht, und bei der eFAST wird diese Untersuchung auf den Thorax und das Herz erweitert. Argumente für die GK-CT sind die geringe Anzahl übersehener Verletzungen, der geringere Zeitaufwand und die Abbildung aller Körperhöhlen in einem Untersuchungsgang.

Die 2016er Auflage der S3-Leitlinie Polytrauma/Schwerverletztenbehandlung besagt ohne direkte Evidenz, aber vor dem Hintergrund der Ergebnisse von Erwachsenen, dass im Rahmen der Diagnostik von schwer verletzten Kindern eine zeitnahe GK-CT mit traumaspezifischem Protokoll durchgeführt werden soll (2). Die S2K-Leitlinie Polytraumaversorgung im Kindesalter führt auf, dass – abhängig vom primären Befund und im Konsens des Schockraumteams nach Ausschluss lebensbedrohlicher Verletzungen – eine ausführliche sonografische Wiederholungsuntersuchung aller Regionen oder eine CT-Untersuchung durchgeführt werden soll. Dies steht im Einklang mit der internationalen Literatur (14, 15, 16).

Fragestellung

Die assoziativen Vorteile einer GK-CT bei Erwachsenen mit Polytrauma und die oft emotional und kontrovers geführten Diskussionen zum Einsatz der GK-CT im Kindesalter wirft die Frage auf, ob schwer verletzte Kinder eventuell von einer GK-CT in Multi-slice-Technik profitieren. Wir haben anhand der Daten des TR-DGU untersucht, ob sich ein Vorteil durch den Einsatz der GK-CT beim pädiatrischen Trauma belegen lässt.

Methode

Die vorliegende Arbeit steht in Übereinstimmung mit der Publikationsrichtlinie des TraumaRegisters DGU. Umfassende Informationen zum TR-DGU finden sich auf der Webseite des Registers www.traumaregister-dgu.de.

Die statistische Auswertung erfolgte für den 10-Jahreszeitraum 2012–2021 anhand des Datensatzes des TR-DGU.

Untersuchungskollektiv

In die Untersuchung wurden Kinder und Erwachsene eingeschlossen, die entweder eine konventionelle Schockraumdiagnostik oder eine GK-CT in Multi-slice-CT-Technik erhielten. Als Kinder wurden alle Patientinnen und Patienten bis zum einschließlich 15. Lebensjahr definiert. Patientinnen und Patienten zwischen 16 und 50 Jahren wurden als Vergleichsgruppe der Erwachsenen herangezogen. Als Ein- beziehungsweise Ausschlusskriterien wurden die im Kasten definierten Punkte festgelegt. Das genaue methodistisches Vorgehen ist dem eMethodenteil zu entnehmen.

Ein- und Ausschlusskriterien der Studienkohorte
Kasten
Ein- und Ausschlusskriterien der Studienkohorte

Auswertungsschritte

Im ersten Schritt wurden die Kohorten mit und ohne GK-CT zwischen Kindern und Erwachsenen miteinander verglichen.

Im zweiten Schritt wurden die Daten zur Letalität der Patientinnen und Patienten mit und ohne GK-CT jeweils für die pädiatrische und die Erwachsenenkohorte analysiert und mit der erwarteten Sterblichkeit (Prognose) verglichen. Anschließend wurde der Quotient aus Prognose und Letalität als Standardised Mortality Ratio (SMR) berechnet. Im TR-DGU hat sich für die SMR der Begriff „standardisierte Mortalitätsrate“ etabliert und wird als Qualitätsparameter zum Ergebnisvergleich in der Behandlung von unterschiedlich schwer verletzten Patientenkohorten herangezogen.

Im dritten Schritt wurde ein Propensity Score auf Grundlage von ermittelten Prädiktoren für den Erhalt einer GK-CT-Untersuchung erstellt. Mithilfe dieser Scores erfolgte eine Matched-pairs-Analyse zwischen Kindern mit und ohne GK-CT.

Die Ergebnisse wurden vornehmlich als Häufigkeiten (N) mit Prozentangaben dargestellt. Für die Letalität und die SMR wurde zusätzlich das 95-%-Konfidenzintervall [95-%-KI] mitangegeben. Zu beobachtende Unterschiede sollten vornehmlich hinsichtlich ihrer klinischen Relevanz beurteilt werden. Die Auswertung erfolgte mit dem Statistikprogramm SPSS (Version 21, IBM Inc., Armonk, NY, USA).

Ergebnisse

Insgesamt konnten 65 092 Datensätze eingeschlossen werden, davon 4 573 (7 %) von Kindern und 60 519 (93 %) von Erwachsenen.

Vergleich Kinder/Erwachsene

Wie bei den Erwachsenen (77 %) überwog auch bei den Kindern (62 %) das männliche Geschlecht, aber es gab dennoch eine deutlich höhere Anzahl an weiblichen Verletzten (38 %) im Vergleich zu den Erwachsenen (23 %) (p < 0,001).

In Grafik 1 und 2 ist der Vergleich des Unfallhergangs und der Verletzungsverteilung zwischen Kindern und Erwachsenen dargestellt. Insgesamt waren Kinder mit einem mittleren Injury Severity Score (ISS) von 19,3 (± 11,3) etwas weniger schwer verletzt als Erwachsene mit einem mittleren ISS von 21,1 (± 11,6).

Vergleich der wichtigsten Unfallmechanismen bei Kindern und Erwachsenen; J., Jahre
Grafik 1
Vergleich der wichtigsten Unfallmechanismen bei Kindern und Erwachsenen; J., Jahre

Aus Tabelle 1 geht hervor, dass die Häufigkeit der GK-CT mit steigender Versorgungsstufe und Alter der Kinder zunahm. Das Geschlecht des Kindes spielte bei der Entscheidung für oder gegen die GK-CT als Diagnostikum keine Rolle (männlich 65,9 % versus weiblich 65,0 %). Insgesamt erhielten 65,5 % der Kinder < 16 Jahren eine GK-CT, wobei die Rate bei den Jüngsten am niedrigsten war (56 % bei einem Alter bis 5 Jahre).

Anzahl Patientinnen und Patienten insgesamt und Häufigkeit der GK-CT (% in Klammern) in den drei Versorgungsstufen gestaffelt nach Altersstufen
Tabelle 1
Anzahl Patientinnen und Patienten insgesamt und Häufigkeit der GK-CT (% in Klammern) in den drei Versorgungsstufen gestaffelt nach Altersstufen

GK-CT versus Stufendiagnostik

Beim nicht risikoadjustierten Vergleich der Letalität der Gesamtkohorte der Kinder mit und ohne GK-CT (Tabelle 2) zeigte sich eine höhere Letalität bei der Gruppe der Kinder mit GK-CT (p < 0,001). Diese hatten jedoch nach der Revised Injury Severity Classification Version II (RISC II) eine deutlich schlechtere Prognose, also eine erwartet höhere Letalität. Der risikoadjustierte SMR-Vergleich (GK-CT 0,97 versus ohne GK-CT 0,95) ergab keinen Unterschied bei den Kindern zwischen GK-CT und konventioneller Diagnostik (p = 0,90). Im risikoadjustierten Vergleich zeigte sich bei den Erwachsenen eine niedrigere SMR in der GK-CT-Gruppe (p = 0,028).

Beobachtete und erwartete Sterblichkeit von Kindern und Erwachsenen mit und ohne GK-CT
Tabelle 2
Beobachtete und erwartete Sterblichkeit von Kindern und Erwachsenen mit und ohne GK-CT

Propensity-Score-Analyse

Ein Propensity Score zur Wahrscheinlichkeit eine GK-CT zu erhalten, ließ sich für alle pädiatrischen Patientinnen und Patienten berechnen. Folgende Prädiktoren wurden identifiziert:

  • Versorgungsstufe der Klinik (lokales Traumazentrum < regionales Traumazentrum < überregionales Traumazentrum)
  • höheres Alter des Kindes
  • niedrigere Glasgow Coma Scale (GCS)
  • höhere Verletzungsschwere anhand des Injury Severity Scores (ISS)
  • relevantes Thoraxtrauma (Abbreviated Injury Scale [AIS] ≥ 3)
  • Verletzung multipler Körperregionen.
  • Ein isoliertes Schädel-Hirn-Trauma (SHT) sprach gegen eine GK-CT (negativer Prädiktor).

Auf Basis des Propensity Scores ließen sich 1 101 Paare von Kindern für ein Matching bilden. Tabelle 3 fasst die Ergebnisse des Gruppenvergleiches zusammen. Die Gruppen zeigten eine sehr gute Vergleichbarkeit. Die Letalität im Krankenhaus war nahezu identisch (44 versus 43 Fälle). In der Gruppe ohne GK-CT wurde jedoch deutlich häufiger geröntgt (41 % versus 23 %), zudem haben 42 Kinder in dieser Gruppe eine Magnetresonanztomografie (MRT) erhalten (4 %) und es waren relevant seltener Verkehrsunfälle (49 % versus 58 %) die Ursache des Traumas (p < 0,001).

Charakteristik der gematchten Kinder, die sich entsprechend des Propensity Scores zu Paaren bilden ließen, von denen jeweils eines eine GK-CT erhalten hatte, das andere nicht
Tabelle 3
Charakteristik der gematchten Kinder, die sich entsprechend des Propensity Scores zu Paaren bilden ließen, von denen jeweils eines eine GK-CT erhalten hatte, das andere nicht

Diskussion

Die Diagnostik bei schwer verletzten Kindern wird kontrovers diskutiert. Obwohl eindeutige Daten zum Vorteil der GK-CT-Diagnostik beim Kind bis dato fehlen, favorisieren immer mehr Autorinnen und Autoren eine GK-CT (2, 17, 18, 19). Befürworter der GK-CT-Diagnostik führen die unzureichende Spezifität und niedrige Sensitivität der Sonografie und der konventionellen Diagnostik an. Das steht im Widerspruch zur klinischen Erfahrung vieler Kinderchirurginnen und -chirurgen, Kinderärztinnen und -ärzte sowie Kinderintensivmedizinerinnen und -mediziner und den nachweislich besseren Schallbedingungen im Kindesalter (20, 21, 22). Unabhängig hiervon zeigen sich im konventionellen diagnostischen Vorgehen eventuell Schwächen, die durch eine GK-CT nicht zu erwarten sein sollten. Vor diesem theoretischen Hintergrund erscheint es zunächst konsequent, dass die Anzahl der GK-CT-Untersuchungen bei schwer verletzten Kindern angestiegen ist.

Führender Kritikpunkt an der GK-CT im Rahmen der Trauma-Diagnostik ist die hohe Strahlenexposition. Aktuell sind keine belastbaren, multizentrischen Dosisevaluationen bei Erwachsenen oder bei Kindern verfügbar. Zur Orientierung können jedoch die Dosisreferenzwerte (DRW) des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) herangezogen werden, die anhand einer großen anzahl an elektiven CT-Untersuchungen erstellt wurden (23, 24). In Summation der diagnostischen Referenzwerte (DRW) von Schädel, Thorax und Abdomen/Becken lassen sich realistische Größenordnungen für die zu erwartende Strahlenexposition der GK-CT von Scheitel bis Sitzbein abschätzen. Dazu wurden altersadaptiert aus den DRW der drei Körperregionen und den entsprechenden k-Faktoren effektive Dosen (E) berechnet und diese zu einer E GK-CT addiert (23, 24, 25). Für die Gruppe der Kinder im Alter bis 1 Jahr kann bei fehlendem DRW für Abdomen/Becken keine E GK-CT berechnet werden. Für die übrigen Altersgruppen ergeben sich Werte zwischen 11,9 und 16,6 mSv. Dies entspricht – gemessen an der durchschnittlichen, natürlichen Strahlenexposition von 2,1 mSv/a in Deutschland – einer „Alterung“ zwischen 5,6 und 7,9 Jahren innerhalb der nur wenige Minuten dauernden GK-CT.

Eine aktuelle Arbeit konnte für dosisoptimiertes GK-CT-Protokoll in Low-dose-Technik im Kindesalter eine mittlere E von 4,8 mSV ermitteln, was ein sehr gutes Ergebnis ist (26). Kinder sind vom BfS aufgrund einer erhöhten Strahlensensibilität gegenüber Erwachsen, den weniger gut funktionierenden Reparaturmechanismen für DNA-Schäden, dem daraus resultierenden Risiko für Leukämien und ein strahleninduziertes Malignom als besonders zu schützen eingestuft (27). Damit ist der Einsatz der GK-CT im Kindesalter nur gerechtfertigt, wenn hierdurch ein klarer Vorteil nachweisbar wäre. Dieser Vorteil zeigt sich in der vorgestellten Untersuchung für Erwachsene, jedoch nicht für Kinder. Mittlerweile sind hinreichend viele Arbeiten in der Literatur (11, 12, 13, 16, 28) erschienen, die zeigen, dass

  • unnötig häufig eine GK-CT zum Beispiel bei Kindern ohne relevante Verletzungen durchgeführt wird
  • die Entscheidung für oder gegen eine operative Versorgung eher anhand des klinischen Zustands getroffen wird
  • kein Überlebensvorteil durch die GK-CT nachweisbar ist.

Vor diesem Hintergrund und den Ergebnissen dieser Studie müssen aktuelle deutsche Leitlinienempfehlungen kritisch hinterfragt werden (2, 14). Im Gegensatz hierzu spricht sich die britische NICE-Leitlinie „Major Trauma“ gegen einen routinemäßigen Einsatz der GK-CT bei Personen < 16 Jahren aus (29, 30).

Auffällig ist die höhere prognostizierte Letalität der Kinder, die eine GK-CT erhalten hatten, was den Vergleich der Letalität zwischen den Kohorten einschränkt. Daher haben wir uns für den risikoadjustierten Vergleich der SMR entschieden. In dem zur Adjustierung verwendeten Prognose-Score RISC II werden 13 Parameter (unter anderem Schwere und Art der Verletzung, Alter, Geschlecht, Pupillen, Glasgow Coma Scale, Blutdruck, Gerinnung, Basendefizit, Hämoglobinwert, Vorerkrankung und Kreislaufstillstand) zur Prognoseberechnung berücksichtigt (31, 32).

Das TR-DGU wurde etabliert, um die Versorgung erwachsener polytraumatisierter Patientinnen und Patienten zu verbessern. Dem ist geschuldet, dass sich einige Parameter auf Normwerte für Erwachsene beziehen. Zum Beispiel wird ein systolischer Blutdruck von ≤  90 mm Hg in vielen Arbeiten aus dem TR-DGU als Schock definiert. Dabei ist dieser absolute Wert unter Umständen bei Kindern ein Normalwert. An diesem einen Beispiel werden die Limitierungen der Erwachsenendatenbank deutlich, die Nutzerinnen und Nutzer dazu zwingen, die erhobenen Marker im Register kritisch zu bewerten.

Die Ergebnisse dieser Arbeit stehen im Kontrast zu Empfehlungen in Literatur und Leitlinien hinsichtlich des diagnostischen Goldstandards GK-CT beim polytraumatisierten Kind (17, 33, 34). Bei Kindern kann in folgenden Situationen – mit Blick auf die Notwendigkeit schellen Handelns, der klinischen Erfahrung und der positiven Aspekte der Untersuchungsmethode – eine GK-CT-Untersuchung gerechtfertigt und sinnvoll sein, wenn die Kinder

  • bei Ankunft im Schockraum einen klinisch schwerst verletzten Eindruck machen
  • einem als gefährlich einzustufenden Unfallmechanismus ausgesetzt waren
  • vom erstversorgenden Notarzt aufgrund einer Verminderung der GCS am Unfallort intubiert werden mussten oder
  • bereits klinisch schwere Verletzungen mehrerer Körperregionen beziehungsweise Körperhöhlen aufweisen.

Für alle anderen Kinder ist bei der aktuellen Datenlage eine konventionelle Stufendiagnostik mittels Sonografie, Röntgen und gegebenenfalls organbezogener CT-Diagnostik (zum Beispiel craniale CT [cCT]) vermutlich gleichwertig – und dies bei geringerer Strahlenbelastung. Hier sollte die Versorgung basieren auf:

  • der eingehenden klinischen Untersuchung durch Ärztinnen/Ärzte aus den Bereichen Kinderchirurgie, Traumatologie und/oder Pädiatrie/Kinderintensivmedizin, die erfahren sind in der Behandlung von schwerverletzten Kindern
  • einer selektiven Stufendiagnostik
  • einer zeitnahen Re-Evaluation der Befunde.

Die entscheidende Frage, die sich anhand der vorliegenden Arbeit und weiterer Artikel (11, 12, 13) ergibt ist: Warum zeigt die GK-CT-Diagnostik bisher keinen definitiven Vorteil bei Kindern? Leider können wir diese Frage nicht abschließend beantworten, aber einige Punkte, die auffallen, sollen hier kurz genannt werden. So haben Kinder im Vergleich zu Erwachsenen andere Unfallmechanismen und deutlich häufiger Kopfverletzungen und isolierte SHTs (Grafik 1, Grafik 2). Hier reicht als Diagnostikum häufig eine selektive cCT aus, und eine GK-CT bringt vermutlich keinen weiteren Vorteil. Weiterhin haben Kinder seltener schwere Thorax- und Extremitätenverletzungen (inklusive Becken), also die Art von Verletzungen, bei denen eine schnelle GK-CT den größten Vorteil erwarten ließe. Hier sind künftige Untersuchungen notwendig, um unsere Vermutungen zu bestätigen beziehungsweise zu widerlegen.

Vergleich der Verteilung relevanter Verletzungen (Abbreviated Injury Scale [AIS] = 3) bei Kindern und Erwachsenen; J., Jahre
Grafik 2
Vergleich der Verteilung relevanter Verletzungen (Abbreviated Injury Scale [AIS] = 3) bei Kindern und Erwachsenen; J., Jahre

Limitationen

Beim vorliegenden Beitrag handelt sich um keine randomisierte klinische Untersuchung, sondern um eine Registerauswertung mit den entsprechenden Limitationen. Anhand der Registerdaten können keine Aussagen über die Ausstattung oder strukturelle Unterschiede der beteiligten Kliniken getroffen werden. Weiterhin ist unklar, ob bei der Versorgung der Kinder grundsätzlich Ärztinnen und Ärzte aus den Bereichen Pädiatrie, Kinderchirurgie und/oder Kinderintensivmedizin involviert oder bereits in die Schockraumversorgung integriert waren. Auch kann über die Ursachen des Unterschiedes in der SMR zwischen den Kohorten nur gemutmaßt werden. Ein weiterer Schwachpunkt der Arbeit liegt darin, dass der zur Prognoseermittlung verwendete RISC II Score ursprünglich für erwachsene Traumapatientinnen und -patienten entwickelt wurde und nicht für Kinder. In der Literatur finden sich 5 Scoring-Systeme für traumatisierte Kinder (35, 36, 37, 38, 39). Der neueste ist der am TR-DGU validierte Pediatric Trauma BIG Score, der von allen die beste Vorhersage aufweist (40). Keiner der Trauma-Scores für Kinder berücksichtigt jedoch so viele Variablen in so komplexer Weise wie der RISC II, was in unseren Augen die Verwendung des RISC II rechtfertigt.

Schlussfolgerung

In der vorgestellten Untersuchung konnte kein Überlebensvorteil für die GK-CT-Diagnostik beim Trauma bei Kindern nachgewiesen werden. Kinder, die am Unfallort einen niedrigen Wert auf der GCS (≤ 8) haben, bei Ankunft im Schockraum einen schwer verletzten Eindruck machen (MAIS ≥ 3) oder multiple Verletzungen in mehreren Körperregionen aufweisen, könnten eventuell von einer primären GK-CT profitieren. Allgemein sollten aufgrund der höheren Strahlenbelastung die Indikation zur GK-CT im Team kritisch diskutiert sowie Nutzen und Risiko sorgsam abgewogen werden. Die Ergebnisse dieser Arbeit sollten bei der künftigen Leitlinienerstellung zum Thema berücksichtigt werden.

Wünschenswert wäre es, analog zum TR-DGU, den Aufbau eines pädiatrischen Traumaregisters mit adaptierten Parametern zu forcieren oder das TR-DGU um entsprechende Module zu erweitern, um die Frage nach der Ursache der Unterschiede besser erforschen und entsprechende Handlungsempfehlungen ableiten zu können.

Danksagung

Die Autoren danken allen Kliniken, die sich am TR-DGU beteiligen.
Die entsprechenden Kliniken sind auf der Internetseite des TR-DGU (www.traumaregister-dgu.de) aufgeführt.

Interessenkonflikt

R. L. erhielt Studienunterstützung (Drittmittel) von der Akademie der Unfallchirurgie (AUC GmbH), dem Eigner des TraumaRegister DGU.

S. R. ist Mitglied der Deutschen Röntgengesellschaft e.V. und der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie. Außerdem ist er Vorstandsmitglied der Sächsischen Radiologischen Gesellschaft e.V.

P. H-C. ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI), der Arbeitsgemeinschaft der in Sachsen-Anhalt tätigen Notärzte (AGSAN) und der Endovascular Resuscitation and Trauma Management (EVTM) Society.

Die übrigen Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Manuskriptdaten
eingereicht: 31.05.2022, revidierte Fassung angenommen: 29.12.2022

Anschrift für die Verfasser
PD Dr. med. habil. Peter Hilbert-Carius
Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Notfallmedizin und Schmerztherapie
Bergmannstrost BG-Klinikum Halle (Saale)
Merseburger Straße 165
06112 Halle (Saale)
peter.hilbert@bergmannstrost.de

Zitierweise
Berger M, Lefering R, Bauer M, Hofmann GO, Reske S, Hilbert-Carius P, on behalf of the DGU Trauma Registry: Mortality with and without whole-body CT in severely injured children.
Dtsch Arztebl Int 2023; 120: 180–5. DOI: 10.3238/arztebl.m2022.0414

►Die englische Version des Artikels ist online abrufbar unter:
www.aerzteblatt-international.de

Zusatzmaterial
eLiteratur, eMethodenteil:
www.aerzteblatt.de/m2023.0414 oder über QR-Code

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Universitätskliniken der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Elisabeth-Krankenhaus Halle (Saale): Mathias Berger
Institut für Forschung in der operativen Medizin, Universität Witten-Herdecke, Campus Köln Merheim: Prof. Dr. rer. nat. Rolf Lefering
Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Universitätskliniken der Friedrich-Schiller-Universität Jena: Prof. Dr. med. Michael Bauer
Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Universitätskliniken der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Bergmannstrost BG-Klinikum Halle (Saale): Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Gunther O. Hofmann
Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Heinrich-Braun-Klinikum Zwickau: Dr. med. Stefan Reske
Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Notfallmedizin und Schmerztherapie, Bergmannstrost BG-Klinikum Halle (Saale): PD Dr. med. habil. Peter Hilbert-Carius
Vergleich der wichtigsten Unfallmechanismen bei Kindern und Erwachsenen; J., Jahre
Grafik 1
Vergleich der wichtigsten Unfallmechanismen bei Kindern und Erwachsenen; J., Jahre
Vergleich der Verteilung relevanter Verletzungen (Abbreviated Injury Scale [AIS] = 3) bei Kindern und Erwachsenen; J., Jahre
Grafik 2
Vergleich der Verteilung relevanter Verletzungen (Abbreviated Injury Scale [AIS] = 3) bei Kindern und Erwachsenen; J., Jahre
Ein- und Ausschlusskriterien der Studienkohorte
Kasten
Ein- und Ausschlusskriterien der Studienkohorte
Anzahl Patientinnen und Patienten insgesamt und Häufigkeit der GK-CT (% in Klammern) in den drei Versorgungsstufen gestaffelt nach Altersstufen
Tabelle 1
Anzahl Patientinnen und Patienten insgesamt und Häufigkeit der GK-CT (% in Klammern) in den drei Versorgungsstufen gestaffelt nach Altersstufen
Beobachtete und erwartete Sterblichkeit von Kindern und Erwachsenen mit und ohne GK-CT
Tabelle 2
Beobachtete und erwartete Sterblichkeit von Kindern und Erwachsenen mit und ohne GK-CT
Charakteristik der gematchten Kinder, die sich entsprechend des Propensity Scores zu Paaren bilden ließen, von denen jeweils eines eine GK-CT erhalten hatte, das andere nicht
Tabelle 3
Charakteristik der gematchten Kinder, die sich entsprechend des Propensity Scores zu Paaren bilden ließen, von denen jeweils eines eine GK-CT erhalten hatte, das andere nicht
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