PERSONALIEN
Gérard Krause: SORMAS-Entwickler wechselt zur WHO
Der international bekannte Epidemiologe Prof. Dr. med. Gérard Krause (57) leitet seit Anfang März die neu eingerichtete Abteilung für „Surveillance Systems“ der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf, die den weltweiten Austausch von Frühwarn- und Erhebungssystemen für Infektionskrankheiten fördert.
„Die Epidemieüberwachung so ganzheitlich und umfassend anzugehen, ist eine echte Chance, die Welt vor künftigen Epidemien besser zu schützen“, meint Krause. „Die Aufgabe ist allerdings riesig.“ Hierzu wolle er gerne einen Beitrag leisten.
Bereits jetzt sind Krauses Leistungen enorm: Zwölf Jahre leitete er die Abteilung für Epidemiologie des Braunschweiger Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) und hatte zusätzlich zur Forschung großen Anteil am Aufbau des digitalen Surveillancesystems SORMAS, das weltweit genutzt wird, unter anderem von 130 Gesundheitsämtern in Deutschland. Es half, die für die Bewältigung der Coronapandemie wichtigen Daten zum Infektionsgeschehen zu bündeln und für die Entscheidungsträger aufzubereiten.
Krause studierte Medizin und arbeitete nach seiner Promotion in Tropenhygiene 1993 zunächst in der Inneren Medizin, Tropenmedizin, Krankenhaushygiene und Epidemiologie in Deutschland und den USA. Im Jahr 2000 wechselte er ans Robert Koch-Institut in Berlin, 2011 an das HZI in Braunschweig. Zeitgleich wurde der Arzt als Professor an die Medizinische Hochschule Hannover berufen. Krause ist Mitbegründer der NAKO Gesundheitsstudie. Dr. med. Eva Richter-Kuhlmann
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