MEDIZIN: Referiert
Komplikationen bei der Sterbehilfe


In fünf Prozent der Euthanasien gab es technische Probleme, beim Freitod waren es sogar zehn Prozent. Hier ging es vornehmlich um Schwierigkeiten, eine Vene für die Injektion zu finden. Komplikationen gab es in drei Prozent der Euthanasien und bei sieben Prozent der Fälle von Freitod: vor allem traten Krämpfe oder Erbrechen auf. Hier insbesondere zeigte sich, dass die Grenze zwischen Freitod und Euthanasie nicht scharf ist – des öfteren mussten die Ärzte den Patienten die Medikamente, die sie ihnen ursprünglich zur Selbsteinnahme verschrieben oder übergeben hatten, selbst verabreichen, weil die Patienten dazu nicht in der Lage waren. Häufig war die Zeitdauer zwischen Medikation und Tod mehr oder weniger abweichend von der Voraussage – das Sterben dauerte in einigen Fällen bis zu sieben Tage; in sieben Fällen sind Patienten aus dem induzierten Koma wieder erwacht. Die Autoren fordern, dass der behandelnde Arzt während des ganzen Vorgangs der Sterbehilfe anwesend sein sollte, auch im Falle des Freitodes – es sei denn, der Patient wünsche dies nicht, aber auch dann muss der Arzt erreichbar sein. bt
Groenewoud JH, van der Heide A, Onwuteaka-Philipsen B, Willems D, van der Maas P, van der Wal G: Clinical problems with the performance of euthanasia and physician assisted suicide in the Netherlands. N Engl J Med 2000; 342: 551–556.
Dr. Johanna H. Groenewoud, Department of Public Health, Erasmus University, PO Box 1738, 3000 DR Rotterdam/Niederlande; groenewoud@mgz.fgg.
eur.nl.
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