PERSONALIEN
Christoph Kuppe: Entwickler einer „Landkarte“ des Herzens nach Infarkt


Bei welchem Zelltyp ist an welcher Stelle des Herzens beim Umbau nach einem Herzinfarkt welches Gen verändert? Diesen Fragen ist ein Team um Privatdozent Dr. med. Christoph Kuppe, Oberarzt am Institut für Experimentelle Innere Medizin und Systembiologie der Uniklinik RWTH Aachen, nachgegangen. Entstanden ist eine „Landkarte“ des Herzens, auf der die Folgen eines Herzinfarktes nachvollzogen und besser verstanden werden können.
Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM) ehrte Kuppe dafür mit dem Theodor-Frerichs-Preis 2023 für die beste klinisch-experimentelle Arbeit auf dem Gebiet der Inneren Medizin im deutschsprachigen Raum.
Für seine Arbeiten untersuchte das Team um Kuppe 31 Gewebeproben von 23 Spenderinnen und Spendern, die zwischen Tag zwei und Tag 166 nach einem Infarkt aus verschiedenen Zonen des Herzmuskels entnommen wurden. Als Vergleich dienten Proben ungeschädigter Herzen. Die daraus entwickelte „Landkarte“ des Herzens mit einem „Zentralbereich“, in dem Zellen absterben, umgeben von einer „Randzone“ mit Verletzungen und Entzündungsprozessen der Zellen sowie einem Bereich mit nahezu ungeschädigtem Herzgewebe könnte als Grundlage für die Erforschung neuer Therapien zur Linderung von Langzeitfolgen nach einem Myokardinfarkt dienen.
Kuppe studierte und promovierte an der RWTH Aachen. Für seine Arbeiten wurde er mehrfach ausgezeichnet. Kürzlich erhielt er eine Stiftungsprofessur der Else Kröner-Fresenius-Stiftung. Petra Spielberg