PERSONALIEN
Harald zur Hausen †: Geistiger Vater der HPV-Impfung verstorben


Der Medizin-Nobelpreisträger und langjährige Vorstandsvorsitzende des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), Prof. Dr. med. Dr. h. c. mult. Harald zur Hausen, verstarb am 28. Mai im Alter von 87 Jahren.
Zur Hausen gilt als der „geistige Vater“ der Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs, da er mit seiner Forschung die Grundlagen für die Entwicklung der Schutzimpfung gegen krebserregende humane Papillomaviren schuf, von der mittlerweile Millionen Menschen auf der ganzen Welt profitieren. „Ohne Übertreibung kann man sagen, dass Harald zur Hausen damit eine ganz neue Dimension der Krebsprävention eröffnet hat“, würdigte Prof. Dr. med. Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender und Wissenschaftlicher Vorstand des DKFZ, seine Leistungen.
Zur Hausen selbst war von 1983 bis 2003 wissenschaftlicher Vorstand und Vorstandsvorsitzender des DKFZ, das während seiner Amtszeit zu einer der weltweit führenden Krebsforschungsinstitutionen aufstieg. Die Forschung lag im quasi im Blut: Bereits sein Medizinstudium begann mit dem Ziel einer wissenschaftlichen Laufbahn. Gleich nach seiner Approbation 1966 fand er dann bei einem Forschungsaufenthalt im Labor des Children’s Hospital in Philadelphia, USA, zu seinem Lebensthema: dem Zusammenhang von Virusinfektionen und Krebs.
Im Verlauf seines Forscherlebens wurde er mehrfach geehrt: Er war Träger von fast 40 Ehrendoktorwürden. Die Krönung seiner wissenschaftlichen Laufbahn war jedoch die Verleihung des Nobelpreises für Medizin im Jahr 2008.
Dr. med. Eva Richter-Kuhlmann