VARIA: Schlusspunkt
Börsebius zur Börsenzeitverlängerung: Schlapp, aber gefährlich


Die Realität ist eine völlig andere. Fassungslos erleben die Initiatoren der Börsenzeitverlängerung, dass ihr gut gemeintes Angebot kaum angenommen wird.
Wen interessiert es schon, ob da abends was läuft oder nicht, könnte nun der Einwand kommen. Für den privaten Anleger lauern hier aber durchaus einige böse Fallstricke. Selbst das mächtige Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel meldete sich jetzt zu Wort und warnte in eindringlicher Form vor den Gefahren des Abendhandels.
Wenn nur kleine Umsätze zustande kommen und der Kaufinteressent seine Order nicht limitiert, dann bezahlt er einen Preis, der manchmal im zweistelligen Prozentbereich über dem liegt, was er im „normalen“ Börsenhandel tagsüber hätte löhnen brauchen. Bei Verkäufen vice versa.
Dazu kommt noch die Gefahr, das in diversen Internetchats von dubiosen Geschäftemachern Schrottaktien hochgejubelt werden, die ihr Geld niemals wert sind.
Während ich mir noch Sorgen um den deutschen Anleger mache, spielt in den USA bereits eine ganz andere Musik. Dort wurde jüngst einer der größten Börsenskandale in der amerikanischen Geschichte aufgedeckt. Die Bundespolizei verhaftete nahezu 100 Personen, allesamt scheinbar ehrbare Leute: Banker, Händler, Anlageberater. Mittels illegalen Machenschaften in der gesamten Bandbreite von einfachen Kursmanipulationen bis zur Erpressung und Anstiftung zum Mord sackten diese Halunken über Jahre mehrstellige Millionenbeträge ein. Geht uns alles nicht an? Nicht unbedingt. Wenn die laut-
stark verkündete These vom globalen Dorf wirklich stimmt, dann dürfen wir solche Ereignisse, wie eben in den USA erlebt, auch hier gerade nicht ausschließen. Sollte es dann nicht so kommen, umso besser. Börsebius
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